15 cm Nebelwerfer 41(Special Armour - Nr. SA72026)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalUm die Beschränkungen des Versailler Vertrages zu umgehen bzw. um die wahre Natur zu verschleiern, wurde dieser Granatwerfer von der deutschen Wehrmacht als „Nebelwerfer" bezeichnet. Dies suggerierte eine defensive Verwendung. Dazu konnte das Gerät natürlich auch eingesetzt werden, aber die hauptsächliche Verwendung war die eines Granatwerfers für explosive oder chemische Kampfstoffe. Es gab das Gerät in verschiedenen Kalibern, wovon man aber die 15 cm-Version am meisten mit dem Namen „Nebelwerfer" verbindet. Die sechs Granaten konnten innerhalb von 10 Sekunden abgefeuert werden und bei einer Geschwindigkeit von 340 Metern in der Sekunde betrug die Reichweite etwa 6.000 Meter. Von diesen Werfern sind über 5.700 Stück gebaut worden, wovon einige bis heute in Museen erhalten geblieben sind. Bei den Geschossen gab es eine Besonderheit: Der Festtreibstoff befand sich in der Spitze der Granate. In der Mitte gab es 26 im Winkel von 14 Grad gebohrte Düsen, über die die expandierenden Gase das Geschoss in eine stabilisierende Drehung versetzten. Der Sprengsatz war am hinteren Ende platziert. Wenn das Geschoss auf dem Boden aufschlug, war die Ladung noch über dem Erdboden und konnte so maximalen Schaden verursachen.
Der BausatzDie letzte Bausatzneuheit eines 15 cm Nebelwerfer 41 in 1:72 geht zurück auf das Jahr 2004 von Attack Hobby. Produkte von anderen Herstellern wie Italeri, Esci oder Revell stammen in den Erstauflagen aus den 1970/80er Jahren. Damit hat Special Armour diese freie Lücke mit einer Neuheit auf den aktuellen Stand des Formenbaus gebracht. Das Motiv der Verpackung ist einem originalen Foto nachempfunden. Der Karton enthält einen Spritzling mit 31 Bauteilen. Der Nebelwerfer kann alternativ in Feuer- oder Transportstellung gebaut werden. Dazu hat man dann auch die Wahl, ob man die Rohre mit Granaten füllt oder nicht. Vergleiche mit erhalten gebliebenen Originalen zeigen, dass hier noch weitere Details wie Kabel oder Leitungen ergänzt werden können. Das umzusetzen dürfte bei diesem kleinen Modell in eine ausgesprochene Fummelei ausarten. Deswegen bleibt es jedem selbst überlassen, ob er diesen Aufwand betreiben möchte. Die Protze verfügt über einige gut umgesetzte Details. Störende Auswerfermarken oder Sinkstellen sind augenscheinlich nicht vorhanden. Die Angüsse an den Bauteilen liegen an leicht zugänglichen Stellen. Bei den beiden Reifen sollte man beim Heraustrennen etwas aufpassen, um das Reifenprofil nicht zu beschädigen.
Die Bauanleitung
Die Bauanleitung ist übersichtlich aufgebaut und führt in 15 Bauabschnitten zum Ziel. Die Zeichnungen sind zwar kleinformatig, aber noch gut verständlich. Ein Markierungsbogen ist nicht enthalten. Dafür hat man aber gleicht fünf verschiedene Lackierungsoptionen - siehe dazu auch die Rückseite des Kartons. Die Farben sind nach Mr. Hobby aufgeschlüsselt. Stärken: Derzeit bestes Modell zum Original in diesem Maßstab Schwächen: Kabel/Leitungen können noch ergänzt werden Anwendung: Auch für Modellbaueinsteiger geeignet Fazit:Wer einen zeitgemäßen Bausatz eines solchen Nebelwerfers in 1:72 sucht ist mit dem Modell von Special Armour gut beraten. Es lässt sich gut in einem Diorama solo, aber auch zusammen mit anderem Militärgerät präsentieren. Weitere Infos:Referenzen: Eine mögliche Bezugsquelle direkt beim Hersteller gibt es hier. Dort kann hier auch die Bauanleitung als PDF heruntergeladen werden. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 24. März 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |