North American XB-70 Valkyrie(Italeri - Nr. 1282)Produktinfo:
Besprechung:
Auf dem Karton ist angegeben, daß ein Modell der Valkyrie (dt. Walküre) von 78,6 cm Länge entsteht.Bei der North American XB-70 "Valkyrie" handelte es sich um ein Versuchsflugzeug des US-Herstelleres North American Aviation aus den frühen 60er-Jahren. Ursprünglich wollte man die Maschine als Nachfolger der Boeing B-52 einsetzen. Wer sich ein wenig mit Militärflugzeugen auskennt, wird jetzt aufhorchen und merken, dass die B-52 bis heute im Dienst ist, man aber von einer XB-70 nicht wirklich etwas hört. Dies liegt daran, dass das Projekt noch vor Baubeginn auf nur zwei Versuchsflugzeuge reduziert wurde. Man wollte hier die Machbarkeit eines strategischen Mach-3-Bombers erforschen, daher auch der Zusatz X für Expermiental. Charakteristisch entsprechend der damaligen Doktirn war eine große Flughöhe mit hoher Geschwindigkeit.
Der Bausatz hat seinen Ursprung 1995 bei der Firma AMT/Ertl und verschwand dann zunächst aus den Regalen. 2008 und später noch 2011 legte dann Italeri den Bausatz hier erneut auf. Im Spritzgussbereich und in diesem Maßstab ist diese Bausatzform die einzige Möglichkeit, eine XB-70 darzustellen. Öffnet man den Stülpkarton, so finden wir alle Spritzlinge sauber in Tüten verpackt vor.
Gußrahmen mit dem runden Vorderrumpf, Cockpit, Winglets und Fahrwerk. Man sieht recht schnell, dass die Gußrahmen übersichtlich gehalten sind und insgesamt entsteht auch eine äußerlich gut umgesetzte XB-70. Man sollte auf gar keinen Fall die Größe des Modells unterschätzen, der Flieger ist wohl etwas für Grobmotoriker. Trotz des Alters machen die Details auf dem ersten Blick einen vernünftigen Eindruck.
Zwei von vier Teilen der Tragflächen. Hier gab es einige Passungsprobleme, so passen unter anderem die beiden Oberflügel, aber auch die beiden Unterflügel nur schwer zusammen. Eine Rückfrage an den Hersteller hat ergeben, dass dies ein generelles Problem des Bausatzes sein muss.
Winglets und Seitenleitwerk mit der Möglichkeit die Winglets waagrecht und abgesenkt für den Überschallflug darzustellen. An genau diesen Teilen sieht man auch, dass sich die Hersteller etwas dabei gedacht haben und man die Möglichkeit hat, das Flugzeug in verschiedenen Positionen zubauen. Das selbe gilt auch für die Anordnung beim Cockpit.
Oben der Übergang vom runden Bug auf die Oberseite, unten der untere Hauptrumpf. Insgesamt macht das Flugzeug einen soliden Eindruck und punktet mit netten Details: So sind auch die Fahrwerksräder belastet dargestellt. Während des Baus kamen aber auch einige negative Aspekte zum Vorschein: so findet man ein paar Sinkstellen auf den Instrumententafeln des Cockpits. Die Rettungskapseln haben Probleme ins Cockpit zu passen, weshalb einiges an Material im Cockpit abgetragen werden muss. Außerdem gibt es Auswerfmarken an sehr unpassenden Stellen, wie z.B. auf der Gravur des Bugfahrwerks. Zu guter Letzt finden wir einige Formtrennähte auf den Bauteilen.
Die Klarsichtteile – sauber und schlierenfrei für die Darstellung Überschallflug mit hoch gefahrenen Windshield und für Start und Landung mit abgesenktem Windshield. Trotzdem die Scheiben ordentlich durchsichtig sind,wird man wohl später recht wenig vom ordentlich dargestellten Cockpit zu sehen bekommen. Eigentlich wirklich schade.
Die Decals von Cartograf sind randscharf und sauber gedruckt. es ist der größte Decalbogen, den ich im Maßstab 1:72 je in der Hand hatte. Die Markierungen erlauben es, die beiden Prototypen der XB-70 darzustellen.
Die Bauanleitung mit Teileübersicht, die in zehn klaren Schritten zum fertigen Modell führt. Die Anleitung findet man hier zum Download.
Die Teile sind sauber und nach jetzigem Stand verzugsfrei gefertigt. Die Gravuren sind erhaben und versenkt dargestellt. Lediglich am Fahrwerk wurden leichte Formentrennnähte festgestellt.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Das Flugzeug selbst ist im Internet gut dokumentiert. Der Bausatz ist eher durchwachsen mit negativen und positiven Aspekten. Allerdings ist dieser hier auch alternativlos. Wer also eine XB-70 in seinem Portfolio sehen will, kommt wohl nur schwer an diesem Bausatz vorbei. Diese Besprechung stammt von Günter Bobinger - 12. Februar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |