Supermarine Walrus Mk. I(Matchbox - Nr. PK-105)Produktinfo:
Besprechung:Wenn die abgeschossenen Piloten der RAF oder die unglücklichen Matrosen der Royal Navy diesen Vogel am Himmel sahen, konnten sie wohl erleichtert aufatmen. Denn die Supermarine Walrus rettet wohl mehr als nur ein Leben vor den nassen Tod. Ab 1935 gebaut, wurde das Flugboot zunächst bei der Royal Australian Navy eingesetzt und war dann ab 1939 auf fast jedem Kreuzer der britischen Marine als Bordflugzeug eingesetzt. Das bis 1944 gebaute Flugzeug wurde für den Katapultstart entwickelt und diente zunächst in der Aufklärung und Artilleriebeobachtung und wurde zunehmen, wie eingangs erwähnt, oft bei der Seenotrettung verwendet. Auffällig für den Typ sind der Druckpropeller, die Doppeldeckerbauweise und die Bug- und Heckgeschützstände. Neben dem Empire nutzten unzählige weitere Staaten die Walrus als vielseitiges Flugboot. Der Bausatz erschien erstmals 1973 bei Matchbox und wurde in den folgenden Jahren unverändert drei Mal aufgelegt, dann folgte ein Designwechsel der Schachtel, der Inhalt blieb aber gleich. Nach der Airfix-Walrus war der Matchbox-Bausatz der zweite im Spritzgussbereich. Es folgte lediglich noch eine eigene Bausatzform von Valom, welche hier gezeigt wird. Die Matchboxform wurde 2006 letztmalig bei Revell aufgelegt und die Airfixform von 1957(!) schaffte es 2011 zuletzt in die Händlerregale. Der Matchbox-Bausatz ist ein Kind seiner Zeit, da gibt es nicht zu leugnen. Gerade der englische Spielzeughersteller ist für einfache, anfängerfreundliche Bausätze, welche zum Teil aber immer noch einen Detailierungsgrad aufweisen, der in Ordnung geht, bekannt. Daher ist auch Revell gut beraten, diese immer wieder mal ins eigene Sortiment zu holen. Die drei mit kräftigen Farben versehenen Spritzlinge richten sich auch ohne Zweifel an jüngere Modellbauer (viele von uns fingen damals ihr Hobby an). Auf den ersten Eindruck weist der Bausatz aber eine ansprechende Qualität auf. Der Flieger ist an sich schnell gebaut, es gibt wenige Überraschungen, wenn man den Hersteller kennt. Es gibt keine Inneneinrichtung (was diesen Flieger sehr aufwerten würde), dafür aber drei Pilotenfiguren bzw. zwei Schützen und ein Pilot. Der Propeller ist zwei geteilt und der Pegasus-Sternmotor immer noch ganz attraktiv zu gestalten. Zwei geteilter Rumpf und wenige übersichtliche Teile sind perfekt für einen ambitionierten Einsteiger geeignet, ein Erstmodell sollte es aber nicht sein, aufgrund der Verspannung und des recht schwer anzubringendem Fahrwerk (wenn man es denn ausgefahren darstellen will). Die Anleitung ist auf die recht typische Matchboxart gehalten, nicht so ganz übersichtlich, aber besser wie die damals üblichen Explosionszeichnungen und vor allem wird detailliert auf die Detailbemalung eingegangen… Etwas, das andere Platzhirsche zum Teil bis heute nicht hinbekommen. Es gibt zwei Markierungsvarianten der Royal Air Force. Die erste Maschine (die auch auf dem Cover zu sehen ist) ist das Bordflugzeug der HMS Sheffield in der Vorkriegsbemalung 1938. Die zweite von der Gestaltung her interessantere Maschine gehörte zum 238. Squadron in Italien 1944, von wo aus man unteranderem die Landung in Südfrankreich 1944 unterstützte.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Da es bisher keine bessere Alternative für die breite Masse gibt, ist wohl der Matchbox-Bausatz (und deren Wiederauflage von Revell) wohl die beste Wahl, da auch die Valom Walrus recht teuer und eher schwer zu haben sein dürfte. Einem schnellen, unkomplizierten Bau steht hier nichts im Wege. Diese Besprechung stammt von Marcel Schröder - 14. Januar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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