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Ford Model T Hucks Starter

(GMU - Nr. 48003)

GMU - Ford Model T Hucks Starter

Produktinfo:

Hersteller:GMU
Sparte:Militärfahrzeuge bis 1945
Katalog Nummer:48003 - Ford Model T Hucks Starter
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2021
Preis:ca. 17 €
Inhalt:
  • 1 Gussast
  • 1 Ätzteilplatine
  • 1 Klarteil
  • 1 Stück Kunststoffseil
  • 1 Markierungsbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Das Original

Erfinder dieses Gerätes war der Engländer Captain Bentfield Charles Hucks (1884 - 1918). Wegen seiner zu schnellen Fahrweise mit den neuen Automobilen erhielt er ein dreijähriges Fahrverbot. Das mag der Grund gewesen sein, dass er sich der Fliegerei zuwendete. 1911 erhielt er sein Flugpatent mit der Nr. 91. Als erster Brite schaffte er es im September 1913 mit einem Bleriot-Flugzeug, einen Looping zu fliegen. Nach Kriegsausbruch meldete er sich freiwillig als Pilot zum Militärdienst. Wegen einer Lungenentzündung wurde er 1915 für fluguntauglich erklärt und von der Westfront in die Heimat zurückversetzt. Nach seiner Genesung arbeitete er als Testpilot im englischen Hendon bei der Firma Airco. Ihm wird auch die Erfindung einer Starthilfe für Flugzeuge zugesprochen. Zu dieser Zeit mussten die Flugmotoren durch Drehen der Propeller angeworfen werden. Das war eine aufwändige Prozedur und auch nicht ganz ungefährlich für die Bodenmannschaft.

Hucks verwendete ein Ford Model T und verband dessen Motor mit einer Kette, die ein Gestänge antrieb, dessen Spitze auf die Propellernabe gesetzt wurde. So konnte ein Flugzeug in etwa 30 Sekunden startbereit sein. Die RAF und die RCAF übernahmen die Konstruktion in den Truppendienst. Als Ende der 1920er Jahre immer mehr Flugzeuge über einen eingebauten Anlasser verfügten, wurden die Hucks Starter überflüssig und fast alle verschrottet. Einige wenige sind heute restauriert und auch teilweise funktionsfähig. Wie viele von diesen Starthilfen ursprünglich gebaut wurden, ist leider nicht bekannt. Auch in anderen Ländern, wie z.B. Russland oder Japan, gab es solche Starthilfen, die auf dieser Erfindung beruhten.

Hucks starb am 7. November 1918 an einer erneuten Lungenentzündung, verursacht durch die Spanische Grippe. Sein Grab befindet auf dem Highgate-Friedhof im Norden von London.

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Der Bausatz

GMU hat sich hier wieder einen echten Exoten ausgesucht. Wenn ich den Informationen auf Scalemates.com vertrauen kann, so hatte bis heute lediglich Omega Models diesen Model T-Umbau in 1:72 als Resinbausatz im Sortiment. Also war es wirklich an der Zeit für etwas „Neues". Der Karton enthält einen Spritzling, eine Ätzteilplatine, einen Markierungsbogen, ein Stück Kunststoffseil, ein Klarteil und eine Bauanleitung. Wenn man den Kartonangaben vertrauen kann, besteht das Modell aus 115 Kunststoff- und 29 Ätzteilen.

Was auf den ersten Blick auffällt ist, dass die filigranen Teile, z.B. die Speichenräder, viel filigraner sind als bei vorherigen Bausätzen. Ich könnte das so verstehen, dass die Bausatzentwicklung bei GMU einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Die Detaillierung der Teile hat auch große Fortschritte gemacht. Aber es gibt an mehreren Stelle noch Unsauberkeiten, die entfernt werden müssen. Stellenweise sind die Angussstellen sehr breit und lassen dadurch z.B. bei den Reifen einiges von dem Profil verschwinden. Passstifte an den Bauteilen sind keine zu finden. Doch wegen der geringen Größe des Modells ist das zu verschmerzen. Ob man die filigranen Teile für das Gestänge unbeschädigt und nicht verbogen montieren kann, bleibt abzuwarten. Eventuell empfielt sich ein Neuaufbau mit Messingprofilen. Das ist auf jeden Fall stabiler. Auch empfiehlt es sich, die Holzstücke der Karosserie (vor dem Motor und die hinteren Schmutzabweiser) auf ein realistischeres Maß dünner zu feilen.

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Die Bauanleitung

Die Bauanleitung besteht aus zwölf Seiten im Format A5. Manche Stellen sind farbig hervorgehoben. Die Zeichnungen haben ein noch gut lesbares Format. Die Texte sind in Kyrillisch und Englisch angegeben. Nach 32 Baustufen ist das Modell fertig zur Lackierung und Platzierung der Markierungen. Zusätzlich sind noch zwei Unterlegkeile enthalten. Die Verwendung des Stückes Kunststoffseil ist als „Filament" in den Baustufen 29, 30 und 32 beschrieben. Eine Figur ist leider nicht enthalten. Aber hier hat der Zubehörmarkt bestimmt etwas zu bieten.

Die Ätzteilplatine enthält einige sehr nützliche Metallteile. Beim Heraustrennen unbedingt aufpassen, damit das Teppichmonster nicht gefüttert wird! Der kleine Markierungsbogen enthält Abzeichen für drei Fahrzeuge, die restauriert in Museen zu finden sind. Die Farbangaben der Vierseitenansichten beziehen sich auf keinen speziellen Hersteller.

Darstellbare Fahrzeuge:
  • Hucks Starter, RAF, 3429865
  • Hucks Starter, RAF, 14393533, MP 3433
  • Hucks Starter, RAF, AW 8332
Stärken:
  • Erster Spritzgussbausatz eines "Hucks Starter" in 1:48
  • Teilweise filigrane Bauteile
Schwächen:
  • Nachbearbeitung der Teile ist notwendig
Anwendung:

Nicht für Modellbaueinsteiger geeignet

Fazit:

GMU hat mit dem Bausatz des Hucks Starters in 1:48 wieder einen Nischenplatz gefüllt. Es ist zwar keine Tamiya-Qualität, aber vielleicht macht das gerade den Reiz aus. Und der verbraucherfreundliche Preis von etwa 17 EUR erleichtert vielleicht die Entscheidung zum Kauf. Man erkennt deutlich, dass GMU sich Schritt für Schritt verbessert. Und wie lautet das altbekannte Sprichtwort: Der Weg ist das Ziel.

Also warten wir einmal ab, was die nächsten Exoten von GMU sein werden.

Weitere Infos:

Referenzen: Weitere Details zur Firma GMU sind hier in den „Sozialen Netzwerken" zu finden.

Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 03. Januar 2022

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