Sd. Kfz. 265 Panzerbefehlswagen(Italeri - Nr. 7072)Produktinfo:
Besprechung:Zum Original:Eigentlich müsste dieser Bausatz den vollständigen amtsdeutschen Namen Sd.Kfz. 265 kleiner Panzerbefehlswagen auf Pz. Kpfw. I Ausf. B heißen, doch auch der kurze Name Panzerbefehlswagen sollte völlig ausreichen. Zwischen 1936 und 1937 entstanden 184 Fahrzeuge dieses Typs. Diese hatten im Gegensatz zum Panzer I keinen Drehturm, sondern einen erhöhten Kastenaufbau. Später erhielten die Fahrzeuge noch eine Kommandantenkuppel, was dann zur Ausf. B führte. Die Fahrzeuge wurden eingesetzt, um die großen Panzerverbände besser zu koordinieren, später wurden sie aber auch als Sanitätsfahrzeuge, Filmpanzer (für die Propagandakompanien) oder als Funklenkpanzer für die Funklenkeinheiten eingesetzt. Der Panzer wurde in der ganzen Frühphase des Krieges als Befehlsfahrzeug verwendet. Nach dem Balkanfeldzug 1941 und der Kampagne in Nordafrika wurde das Fahrzeug durch größere Kommandofahrzeuge bis 1942 ersetzt und ging dann in die oben genannten sekundären Rollen. Einige wurden auch nach Ungarn verkauft und dort eingesetzt. Die Bewaffnung bestand lediglich aus einem MG 13, die Crew bestand aus drei Mitgliedern (Funker, Fahrer und Kommandant), das Fahrzeug erreichte 40 km/h und war mit 6 bis 13 mm Panzerung nur schwach gepanzert. Zum Bausatz:Der Panzer I und seine Abarten sind, wie die meisten Wehrmachtsfahrzeuge der frühen Kriegsphase eher selten, erst recht im 1:72er Maßstab. Die italienische Firma Esci legte im Jahr 1976 den Panzer I und gleichzeitig den Panzerjäger I und diesen Panzerbefehlswagen hier auf. Es folgten bis in die 80er Jahre verschiedenste Wiederauflagen, doch erst 2017 hat Italeri den Bausatz wieder aufgelegt, es erschienen bereits 2006 der Panzer I und 2009 der Panzerjäger I, damit war 2017 die Panzer I-Familie von Esci auch bei Italeri komplett vertreten. Neben dieser Form hier, wären noch die Formen von Attack-Hooby, von Minairons Models, von First to Fight und von S-Modell zu nennen, allerdings ist wahrscheinlich der Italeri-Kit noch am besten zu haben. Nach dem Auspacken aus dem doch recht attraktiv gestalteten Karton findet man drei sauber gespritzte Gussrahmen und eine Anleitung vor. Man bemerkt auch ganz schnell, wie klein dieser Panzer werden wird. Eins jedoch schon vorweg: Dass die Formen aus dem Jahr 1976 sind, bemerkt man hier kaum. Ob es im Detail so weiter geht sehen wir gleich. Leider sind die Teile am Spritzling nicht nummeriert. Der Bau beginnt ganz klassisch bei der Fahrzeugwanne. Hier stellt man einige Altersabnutzungen der Formen fest, wie z. B. kleine Fischhäute oder unsaubere Auswerfmarken, doch für einen über 40 Jahre alten Bausatz bin ich von den Details ziemlich begeistert und überzeugt. Auch ist das filigrane Laufwerk wirklich gut wieder gegeben, leider sind Strukturen an den Laufrollen kaum vorhanden und Auswerfmarken sichtbar. Man muss sich aber klar sein, wie klein die Teile sind, dies ist sicher nicht für jeden etwas. Spannend sind auch die Segmentketten. Für einen Bausatz der 70er Jahre sind diese wirklich hervorragend, war der Standard da ja eher die Gummikette. Diese wurde aber in Laufe der Zeit durch die Segmentketten ersetzt. Aus heutiger Sicht sind diese noch okay, werden aber keinen mehr vom Hocker hauen, auch weil die Innenseite etwas schwach detailliert ist. Ein schönes Schmankerl ist die Figur, die aus drei Teilen besteht. Von den Details her kann man sie auch gut verwenden und sie verleiht dem Bausatz ein wenig Leben. Hier muss man allerdings die Teile ordentlich versäubern, dies gilt aber für fast den ganzen Bausatz. Die Luke kann geöffnet werden, doch der Innenraum bleibt leer, was aber auch nicht schlimm ist, wenn man den Kommandanten ins Fahrzeug setzt. Auch die Kleinteile sind noch auf dem Stand der Zeit. Einige Auswerfmarken müssen ebenfalls versäubert werden, außerdem sind leichte Trennähte zu finden und die Angusspunkte sind zum Teil schlecht gewählt.
Die Bemalung und Abziehbilder:Italeri hat hier wieder sehr schöne Vorbilder herausgesucht und gut recherchiert. Das muss man ja leider schon beloben, da immer mehr Hersteller die genauen Einheiten des Fahrzeugs gar nicht erst erwähnen. Das erste Fahrzeug, was auch auf dem Cover zu sehen ist, ist ein Filmpanzer auf Panzerbefehlswagen I Ausf. B, der zur Propagandaabteilung der 11. Panzer-Division 1941 in Russland gehörte. Das zweite Fahrzeug gehörte dem 5. Panzerregiment der 21. Panzer-Division in Nordafrika 1941 an. Die Variante C gehört einer unbekannten Einheit im Polenfeldzug an und das letzte Fahrzeug ist ein Sanitätspanzer der 4. Panzer-Division in Frankreich 1940.
Die Abziehbilder sind sehr sauber hergestellt und umfangreich und können bedenkenlos verwendet werden. Versatz ist mir dabei nicht aufgefallen. Anleitung:Die Anleitung ist als Faltbroschüre in A5 gehalten. Nur drei Seiten entfallen dabei dem Bau. Die einzelnen Schritte sind sehr übersichtlich und man kommt gut durch den Bau. Am Ende gibt es noch einmal vier Seiten, wo die Vorbilder in Schwarz-Weiß noch einmal gezeigt werden.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Wer diesen Panzer bauen möchte, muss sich auf wirklich kleine Teile gefasst machen, kann aber schnell einen schönen Panzer entstehen lassen. Fazit:Durch die vielen hervorragenden Vorbilder bietet es sich an, diesen Panzer definitiv mehrmals zu bauen. Gerade der Sanitätswagen oder der Filmpanzer sind super gewählt. Aber auch von den Details und dem Preis-Leistungs-Verhältnis ist dieser Panzer noch okey. Wer sich auf den Winzling einlassen will, dem empfehle ich den Panzer auf jeden Fall. Man muss sich aber vor Augen halten, dass dieser Bausatz ein Kind der 70er ist. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 23. Oktober 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |