Frigate USS United States(Revell - Nr. 05406)Produktinfo:
Besprechung:Zum OrginalDie USS United States war das erste von sechs vom US-Senat beschlossenen Fregatten der US Navy. Sie war an Geschwindigkeit und Bewaffnung allen anderen Schiffen ihrer Zeit überlegen. Entworfen wurde die Fregatte von Joshua Humphreys und William Doughty und 1797 von George Washington getauft. Am 3. Juli 1798 stach die United States erstmals in See. Bereits zu Beginn ihrer Dienstzeit musste das Schiff sich im Krieg beweisen und schlug sich durchaus gut im amerikanisch-französischen Quasikrieg (1798-1800) und brachte etliche Freibeuter auf. Nach einigen Stürmen musste sie repariert werden. Sie wurde kurz vor Kriegsende zum Flaggschiff der US Navy in der Karibik. 1801 wurde die United States vorerst außer Dienst gestellt. Erst 1809 wurde sie wieder reaktiviert und erneuert. Im Krieg von 1812 traf sie nach mehreren Patrouillen auf die HMS Macedonian, was deshalb tragisch war, weil beide Kapitäne befreundet waren. Letztlich konnte die United States die Macedonian außer Gefecht setzen und die Mannschaft gefangen nehmen. Die Macedonian wurde unter ihrem alten Namen in Dienst der US-Marine gestellt. Diese beiden Schiffe und die Sloop USS Hornet liefen als Verband erneut aus und mussten kurz darauf vor einer überlegenen britischen Flotte in den Hafen von New London fliehen, wo die Schiffe bis Kriegsende verweilten. Kurz nach dem Krieg wurde die USS United States ins Mittelmeer verlegt, nachdem die Barbareskenpiraten erneut amerikanische Schiffe kaperten und so den zweiten Barbareskenkrieg auslösten. Doch das Schiff traf erst nach dem Friedensschluss dort ein, blieb aber als Sicherungsschiff vor Ort. In den folgenden Jahren wechselten Einsätze im Pazifik, Mittelmeer und den Heimatgewässern mit Instandsetzungen, Modernisierungen und Außerdienststellungen. 1847 sollte sie u. a. vor der afrikanischen Küste den Sklavenhandel unterdrücken. 1849 wurde die Fregatte zunächst ein weiteres Mal außer Dienst gestellt. Als im Bürgerkrieg die US Navy den Hafen von Norfolk räumen musste, scheiterte man daran, die betagte Fregatte wieder flott zu machen, die Konföderierten stellten sie nun ironischer weise als CSS United States in Dienst und nutzten sie als schwimmende Geschützbatterie, um den Hafen zu sichern. Als Unionstruppen Norfolk erneut eroberten, wurde die Fregatte versenkt und anschließend gehoben. 1865 wurde sie abgewrackt. Quelle: Wikipedia Zum Bausatz:Die USS United States ist eines der Segelschiffe, die schon lange als Bausatz zu finden ist. Unser Kit dürfte seinen Ursprung wohl bei Monogram 1980 haben. Hier wurde als Maßstab aber 1:120 angegeben. Übrigens ist der Bausatz meines Wissens nach eine andere Bausatzform als die von der USS Constitution, die Revell aber auch im Programm hatte. Der Maßstab, der hier mit 1:150 angegeben ist, stimmt vermutlich nicht: Das Original war ca. 53 m lang, das Modell hier wird laut Karton ca. 40,8 cm lang, das macht nach Adam Riese eine Verkleinerung von 129,9. Man liest allerdings auch überall, dass der Maßstab eher bei 1:196 liegt. Was jetzt nun aber so schwer daran war, im Jahr 2000 den richtigen Maßstab zu errechnen, erschließt sich mir nicht, letztlich ist die Frage nach Maßstäben bei den älteren Modellen ohnehin immer etwas heikel.
Wie dem auch sei, das Cover kann jedenfalls überzeugen. Der Karton ist sehr ordentlich gefüllt und beinhaltet zwei Plastiktüten und den Schiffsrumpf. In der ersten Plastiktüte befinden sich die restlichen Spritzlinge, in der anderen verstecken sich die tiefgezogenen Segel, die Decals, Anleitung und das Takelgarn. Beim wieder einpacken wird schnell klar: Der Karton ist viel zu klein für den Bausatz.
Am schlimmsten muss der Rumpf unter der engen Box leiden, zwar ist er bei mir nicht verzogen, aber ein Teil des Rumpfes, welches später mal die Halterung für ein Beiboot sein wird, ist abgebrochen. Ansonsten finde ich die Strukturen am Rumpf sehr gut gelungen und kann hier nichts Negatives feststellen. Der Stern oder auch das Heck ist bei diesem Modell ein sehr strittiges Thema, denn im Gegensatz zu ihrem Schwesterschiff, der USS Constituion und der USS President, hatte die States ein sogenanntes Poop-Deck, also einer Erhöhung am Ende des Decks, genauer äußerte sich das auch darin, dass die Kajüte zwei Etagen hatte. Da der Bausatz aber hier von einer Constitution abstammt, wurde nur das einfachere Heck verwendet… Das Ganze ist aber nicht unstrittig, fest steht wohl, dass die States dieses Deck hatte, aber vermutlich erst oder bis 1804, als sie überholt wurde. Hintergrund war, dass die Erhöhung natürlich einen Einfluss auf den Schwerpunkt der Fregatte hat. Die Darstellung des Poop-Decks wäre aber trotzdem sehr schön gewesen. Mit dem beiliegenden Heck kann man ohnehin keine States bauen, denn da sind sich die verschiedenen Marinemaler einig, das sah deutlich anders aus und es waren auch mehr Fenster vorhanden. Dieses hier ist eindeutig das Heck der Constitution. Am unteren Kanonendeck stellt man auch schnell das Alter fest, die Kanonen haben fast alle eine Sinkstelle in der Seite, außerdem sind einige Fischhäute und Versatz zu finden. Das schwarze Plastik ist allerdings auch sehr schlecht, so dass die Farben nicht gut decken. Das Hauptdeck ist zum Glück auf dem braunen Spritzling. Hier haben wir sehr schöne Plankenstrukturen und angegossene Kanonen und Deckaufbauten. Das Deck passt am Ende auch sehr gut in den Rumpf. Man stellt aber auch immer wieder Auswerfmarken, Versatz und Fischhäute fest. Alles in allem ist das Passung ganz gut gelungen, man benötigt aber einiges an Nacharbeit, ein wenig Spachtelarbeit ist aber hier und da doch notwendig.
Die Segel sind die typischen Vacu-Segel, viele werden sich hier an die Nähmaschine setzen und die Segel aus Stoff selber herstellen, dennoch finde ich den Faltenwurf gelungen und die Segel sind durchaus brauchbar. Ich empfehle auf jedem Fall ein leichtes Wash, die Segel waren nie strahlend weiß. Es liegen zwei Rollen Takelgarn in Schwarz und Braun bei, das reicht meist für mehr als ein Schiff.
Bemalung und Abziehbilder:An sich soll der Bausatz die USS United States zeigen, allerdings benötigt es hierfür einige Umbauten, denn alle Marinemaler stellen das Heck deutlich anders dar, als im Kit vorgesehen. Auch die Bemalung muss dann anders aussehen als in der Anleitung vorgegeben. Es bietet sich aber auch an, die Constitution oder President, also die Schwesterschiffe, zu bauen. Die Decals beinhalten Abziehbilder für den Heckschriftzug, eine Beschriftung für den Ständer und drei Flaggen für das Schiff. Anleitung:
Die Anleitung besteht aus 34 Schritten, wovon aber sehr viele auf die Takelage entfallen. Ansonsten sind die Schritte sehr übersichtlich und klar verständlich. Eine wirkliche Bemalungsanleitung gibt es leider nicht, die Bemalung wird immer in den einzelnen Schritten (zum Teil unvollständig) erklärt.
Darstellbare Maschinen: Eigentlich die USS United States, es sollte aber auch die USS Constitution oder die USS President gehen Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ja, Segelschiffe sind immer sehr schön im Regal anzusehen und der Bau des Schiffs hat mir viel Spaß gemacht. Leider könne die Formen ihr Alter nicht verbergen und man muss nacharbeiten, aber in Anbetracht dessen, dass die Auswahl an Segelschiffen, erst recht die unter 50 €, recht begrenzt ist, kann man hier zugreifen. Andrerseits wäre es richtig toll, wenn die Hersteller endlich mal neue Segelschiffe auf den Markt bringen, historisch gibt es ja doch noch viele, die bisher nicht als Bausatz verfügbar sind. Weitere Infos:Referenzen: Hier will ich nch ein hervoragendes Modell des Schiffs zeigen, welches ich als Bemalvorlage genommen habe: https://www.modelshipmaster.com/products/tall_ships/uss_united_states.htm Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 16. Oktober 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |