Junkers Ju 46hi Europa(Master-X - Nr. MX7224)Produktinfo:
Besprechung:
Frisch aus Prag eingetroffen: der Resinbausatz der Junkers Ju 46hi Europa von Master-X. Obwohl auf der Verpackung "resin conversion kit" steht, ist es ein vollständiger Bausatz geworden. Warum sich Lumír Veselý umentschieden hat, weiß ich nicht. Vielleicht, weil es den Special Hobby Bausatz der Junkers W 34 für den Umbau nur noch aus zweiter Hand gibt. Da die Ju 46 eine modifizierte W 34 war, ist ein großer Teil der Bauteile mit der W 34 gleich. Auffälligster Unterschied ist das veränderte/vergößerte Seitenleitwerk. Die Modifizierungen beziehen sich vor allem auf die Verstärkung der Maschine für den Katapultstart, im deutschen Sprachgebrauch als Schleuderflug bezeichnet. Dieser erfolgte von den Schiffen "Bremen" und "Europa", daher auch der Beiname der Flugzeuge. Im Übrigen gab es zwei verschiedene Ju 46 Europa, die Werknummer 2715 (D-2244 mit Hornet-Motor) und die Werknummer 2773 (D-OBUS mit BMW 132E-Motor mit Townend-Ring). Der vorliegende Bausatz stellt letztere Maschine dar. (Es gibt auch noch den Bausatz der Ju 46hi Bremen D-OBRA. Beide Maschinen unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihren Anstrich.
Wie ich es von Master-X bisher kenne, gibt es auch diesen Bausatz wieder in einer sehr stabilen Klappbox. Für den Transport war innen eine Folie und Papier vorhanden, so dass die in verschließbaren Plastiktütchen verpackten Teile keine Bewegungsfreiheit hatten und nicht herumfliegen konnten. Daumen hoch für die Verpackung! Auf den ersten Blick machen die Resinteile einen sehr guten Eindruck. Die Wellblechstruktur der Junkers ist sehr schön wiedergegeben. Etwas problematisch könnte es auf dem Rumpfrücken werden, denn der Rumpf besteht aus der klassischen Hälftenaufteilung und somit gibt es eine Klebenaht auf dem Rumpfrücken. Für die Unterseite gibt es ein dreieckiges Teil, da dürfte es besser ausfallen. Interessanter Weise ist die Ringantenne vorhanden, allerdings wird die nicht verbaut. Die Unterseite der einteiligen Tragfläche zeigt die Aufnahmpunkte für das Radfahrgestell. Dieses war bei der Schwimmerversion jedoch nicht vorhanden. Also weg damit und Wellblech her. Dafür muss man dann die Aufnahmepunkte für die Schwimmerverstrebung selber finden und bohren. Übrigens Schwimmer - diese benötigen auf der Oberseite Zuwendung, denn da sieht es aus wie eine Klebenaht. Da muss gespachtelt und geschliffen werden. Die Schwimmerverstrebungen sind aus schwarzem Resin, das soll fester und belastbarer als das normale Resin sein. Statt eines Transportwagens gibt es in diesem Bausatz Ständer für die Schwimmer, so dass das Flugzeug auch in der Vitrine einen sicheren Stand hat. Der Motor könnte ein paar Rippenstrukturen gebrauchen, so glatt ist er dann doch etwas einfach dargestellt. Der Townendring besteht aus zwei Teilen. Schade, da gibt es wieder eine Klebenaht. Mir wäre ein kompletter Ring lieber gewesen. Die Decals sind auf durchgehendem Trägefilm gedruckt. Bei der F13 waren sie schön dünn und legten sich auch in die Wellblechstruktur. Hoffen wir, dass es auch hier so ist. Neu ist die gegossene Cockpitverglasung. Sie ersetzt die bisher verwendeten tiefgezogenen Kanzeln. Somit entfällt das Ausschneiden. Hoffentlich passt sie auch in die Aussparung. Leider ist die Durchsichtigkeit verbesserungswürdig. Beim Bemalungsplan ergeben sich Fragen: Master-X gibt für die Schwimmer und für die Verstrebungen die Farbe schwarz an. Das gleiche Farbprofil findet man auch im Buch von Lennart Andersson, Günter Endres und Rob J M Mulder "Junkers W33, W 34 and K43 Workhorse in Peace and War". Allerdings findet man im Internet auch Zeichnungen, bei denen die Schwimmer ebenfalls rot sind. Und auch da gibt es Unterschiede - Streben auch rot oder die vorderen Strben schwarz - was ist nun richtig? Für die Fenster legt Master-X ein kleines Stück transparenten Kunststoffes bei. Hier muss man selber zuschneiden und einpassen. Laut Zeichnung werden die Fenster, außer dem Fenster in der Tür, ebenfalls rot angestrichen. Auf einigen Fotos sieht es aber so aus, als wären es tatsächlich durchsichtige Fenster. Auch hier die Frage, Fenster durchsichtig oder gestrichen? Die Bauanleitung nimmt nur eineinhalb A5-Seiten ein, aber es sollte so reichen, wenn auch nicht unbedingt jede Position klar erkennbar ist. Vor allem die genaue Position der Schwimmerstreben wäre sehr hilfreich. Insgesamt ein schöner Bausatz, der eine Lücke in der Junkers-Reihe füllt. Noch ein Hinweis zum Schluß: in der Fliegerrevue X 79 findet man auf den Seiten 34 bis 45 einen Artikel über die Junkers Ju 46 mit einigen Fotos und zwei Farbprofilen.
Weitere BilderSchwimmer und Verstrebungen Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein sehr guter Bausatz, der die Reihe der Wellblech-Junkers vervollständigt. Für alle Junkers- und/oder Wellblech-Fans sehr zu empfehlen. Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 26. August 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |