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Fouga CM.170 Magister German, Finnish and Austrian

(Special Hobby - Nr. SH72373)

Special Hobby - Fouga CM.170 Magister German, Finnish and Austrian

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:SH72373 - Fouga CM.170 Magister German, Finnish and Austrian
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2017
Preis:ca. 12,50 €
Inhalt:
  • 4 Spitzrahmen mit etwa 125 Bauteilen
  • 1 Spritzrahmen mit 17 klaren Bauteilen
  • 1 Decalbogen
  • 1 8-seitige, farbige Bauanleitung

Besprechung:

Zur Entwicklungsgeschichte des Magister ist das Meiste in früheren Besprechungen zur Bausatzreihe auf Modellversium bereits gesagt. Die hier betrachtete Version enthält Markierungen für einen deutschen Magister. Die Bundesluftwaffe flog 234 Exemplare, von der Flugzeug-Union Süd, einer Fusion aus Teilen von Messerschmitt und Heinkel, im Lizenzbau hergestellt - ähnlich wie wir es von weiteren, ersten Einsatzmustern, etwa der CH-53 G, kennen, die bei Überbleibseln der deutschen Luftfahrtindustrie in der jungen Bundesrepublik gebaut wurden. Die FUS montierte die ersten 22 Exemplare aus Teilen französischer Herstellung bei Aerospatiale-Potez-Fouga. Die weiteren 212 Serienmaschinen sind dann zwischen 1958 und 1961 komplett im Münchner Land gefertigt und montiert worden.

Heute, 2021, sind beinahe alle existierenden deutschen und französischen Luftfahrzeughersteller unten dem einen Dach "Airbus" zu finden. Ab 1959 gab es bei der Flugzeugführerschule A der Luftwaffe ein Kunstflugteam auf Magistern, das bis zum bundesdeutschen Verbot von Formationskunstflug 1962 auch im näheren Ausland zu sehen gewesen ist. Die Formation der Armee de l Air, die "Patrouille de France" flog über 16 Jahre ab 1964 auf Magistern. Aus dem Konkurrenzentwurf bei Morane Saulnier ging dann die MS 760 "Paris" hervor, ein viersitziges Verbindungsflugzeug.

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Der Bausatz

Die dritte Bausatzversion des Special Hobby Magisters beinhaltet vier gleiche Polystyrolgießäste, nur der Spritzling mit den navalisierten "Zephyr" Fahrwerks- und Trägerbeschlagteilen ist nicht im Karton, mit einem anderen Decalsatz. Die wieder gut gemachte Kartongrafik ruft bei mir nach einer Zweitverwendung in einem flächigen Kunstobjekt. Die klaren Haubenteile sind wie immer etwas zu dick mit leicht verzerrendem Durchblick, was in geöffnetem Zustand weniger ins Gewicht fällt. Die Schiebehauben des "Zephyr" sind am gleichen Gußast enthalten. Mir sind die feinen, korrekten Gravuren der Beplankungspanellines doch "sehr prominent" - ein Grund mehr, auf jedes Preshading auch hier zu verzichten. In der wirklichen Welt ist es "nur" ein Licht-Schattenspiel, das der Modellbauer nicht durch farbliche Unterlegung in 1:72 überbetonen muß. So ein Spaltmaß würde jedes Original grounden. Die unterschiedlich feinen Gravuren von Panellines und z.B. Wartungsdeckeln schaffen nach sauberer Bemalung diese Effekte maßstäblich und realitätsnah. Leichte Korrekturen bzw. Ergänzungen in Scratch - die geänderte "Avionik-Bay" im Cockpitende, Nachrüstung von Gurtzeug und Leitungen zu Cockpitarmaturen wie an den Fahrwerken der deutschen Variante - steigern den Modellbauspaß an der Miniatur.

Die Bausatzteile sind geschickt konstruiert, heißt aufgeteilt: um die Triebwerke - Verkleidung gleich am Rumpf angegossen und ein Innenteil schließt den Rumpf, Einlauf- und Düsenöffnung als separate Bauteile - fallen Spachtel- und Schleifarbeit weg, und die saubere Lackierung vorm Einbau ermöglicht kantenscharfe Farbübergänge. Bei der ordentlichen Paßform finde ich auch den Teileaufbau von Rumpfnase und -heck pfiffig gelöst, ggfs. hilft etwas Anpassung an den Klebeflächen gegen detailmordendes Schleifen auf der Oberfläche. Die Oberflächen haben jedoch eine Rauhigkeit, die hoffentlich nach der Lackierung nicht mehr so grob auffällt. In den maßstäblich korrekten Dimensionen läßt sich ein schönes Modell aus dem Bausatz auf der Höhe der Spritzgußtechnik bauen.

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Der Markierungsbogen

Fein gedruckte Decals von Cartograf ermöglichen eine finnische, deutsche und österreichische Version. Mal sehen, ob der durchgehende, transparente Film bei den dünnen, roten Warnmarkierungen auf der Metalloberfläche unsichtbar aufzubringen ist. Wartungshinweise sind vielleicht nicht vorschriftsmäßig komplett, reichen aber in jedem Falle für die Belebung des 1:72 Modells.

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Die Bauanleitung

Die Bauanleitung zeigt auf acht farbigen Hochglanzseiten drei Bemalungsversionen in Vierseitenzeichnungen. 19 Bauschritte führen zum fertigen Modell, leicht verständlich sowohl die farbliche Gestaltung wie notwendige Änderungen an Teilen diese Versionen.

Weitere Bilder

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Darstellbare Maschinen:
  • CM.170 Magister, FM-65, Finnish Air Force, Kauhava, December 1968
  • CM.170 Magister, 93+03, MfG 1, Germany Navy, Schleswig-Jagel, 1968
  • CM.170 Magister, 4D-YT, sn. 389, Austrian Air Force, Graz-Thalerhof, 1966-68
Stärken:
  • saubere Detaillierung
  • geschickter Teileaufbau
  • sehr viele Kleinteile als separate Bauteile
Schwächen:
  • fehlendes, optionales Teil "Avionik" im Cockpit
  • nichts, was der gewiefte Modellbauer nicht mit geringem Aufwand korrigieren kann
Anwendung: Wegen der Vielzahl von kleinen Bauteilen nicht unbedingt anfängertauglich

Fazit:

Unseren Teppichmonstern opfert hoffentlich auch der Modellbauanfänger nicht zu viele der Kleinteile ...? Er hat dennoch ein Spaßprojekt vor sich für ein motivierendes Bauergebnis. Und der Fortgeschrittene kann auf der guten Ausgangsbasis ohne viel Zusatzaufwand verschiedenste Versionen und Zustände des Magisters als Hingucker auf jeder Modellbauausstellung mitbringen. Beim günstigen Bausatzpreis kommen den Magister-Fans mehr als eine Maschine in die Dioramaidee. Vielleicht ist es nicht gleich die komplette "Patrouille de France", auch wenn deren neun Maschinen ein finanzierbares (Gruppen-)Projekt mit viel Bau- und Lackierfreude für die Beteiligten sind.

Weitere Infos:

Referenzen: Eine direkte Bestellmöglichkeit beim Hersteller gibt es hier. Dort kann auch die Bauanleitung für private Zwecke heruntergeladen werden. Selbstverständlich gibt es inzwischen auch so einiges an Zurüstsätzen von den Schwesterfirmen von Special Hobby. Weitere interessante Hintergrundinfos bieten die deutschen und französischen Wikipedia-Einträge. Vorlagenbildmaterial gibt es in ausreichender Menge, z.B. bei www.airliners.net.

Diese Besprechung stammt von Klaus Rick - 18. August 2021

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