Convair Space Shuttlecraft(Atlantis Models - Nr. H1828)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalHier die Übersetzung aus der Bauanleitung: Historisches und Details zum Ihrem Convair Space Shuttle Craft Einige interessante Fakten über Ihr Convair Space Shuttle Craft: Bitte bedenken Sie das dies 1959 geschrieben wurde, bevor überhaupt auch nur ein Satellit in den Weltraum gestartet wurde. Wenn die ersten Erdsatelliten gestartet werden, dann werden sie relativ klein sein. Deswegen wird es nötig sein, diese mit Versorgungsgüter und Personal in wiederkehrenden Intervallen zu versorgen. Aus diesem Grund entwickelte Krafft Ehricke dieses Raumschiff. Nach dem Krieg wurde er als Berater des technischen Direktors der Raumfahrtabteilung von Convair eingestellt. Er wurde 1917 in Deutschland geboren und nach seiner Ausbildung zum Ingenieur wurde er in dem deutschen Raketenprogramm aktiv. Und hier im speziellen auf dem Gebiet der Raketen und der Weltraumforschung. Nach der Niederlage Deutschlands kam er, wie viele andere Raketenwissenschaftler, in die USA und setzte dort seine Forschungen fort. Im Jahr 1954 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Sein Entwurf eines wiederverwendbaren Shuttles hatte eine Höhe von 130 Fuß (etwa 39,6 Meter), die Hauptstufe sollte einen Durchmesser von 20 Fuß (etwa 6 Meter) haben. Die Spannweite sollte 51 Fuß (etwa 15,5 Meter) betragen und die Tragflächen der ersten Stufe sollten einen Spannweise von 60 Fuß (etwa 18,2 Meter) haben. Mit der ersten, mit Füssigtreibstoff angetriebenen Stufe, sollte der Start erfolgen. Nachdem die erste und zweite Raketenstufe abgeworfen wurde, sollte die dritte Stufe mit menschlicher Besatzung den Satelliten bzw. die Raumstation in der Umlaufbahn erreichen. Die dritte Stufe ist mit einem Piloten und vier Passagieren besetzt. Nach dem Umladen der Nutzlast auf die Raumstation und Übernahme der zurückkehrenden Besatzungen erfolgt der Rückweg zur Erde. Um den hohen Temperaturen beim Wiedereintritt zu widerstehen, besteht der Gleiter aus besonders hitzeresistenten Materialien. Ohne Antrieb soll der Gleiter wieder in die Erdathmosphäre eintreten. Für den Landeanflug werden die Raktentriebwerke möglicherweise als Unterstützung eingesetzt. Vermutlich wird die Geschwindigkeit des Landeanfluges in etwa gleich sein wie bei heutigen Passagierflugzeugen mit Düsentriebwerken.
Der Bausatz stammt von Revell und hatte seine Erstauflage im Jahr 1958. In den folgenden Jahrzehnten gab es nur wenige Wiederauflagen. Die letzte war im Jahr 1996. Diese Version hatte ich bereits im Jahr 2011 hier vorgestellt. Das größte Problem bei sehr alten Bausätzen sind nicht die Kunststoffteile, sondern die Markierungsbögen, die vergilbt sind oder zerbröseln. Erstaunlicherweise sind nur wenige Unsauberkeiten im Form von Fischhaut an den Bauteilen zu finden. Einige Angüsse sind sehr breit und ein paar Unregelmässigkeiten müssen geschliffen und gespachtelt werden. Also nichts, was unlösbare Aufgaben darstellt. Mich hatte dieser Bausatz schon immer sehr gereizt, da er ein direkter Vorgänger des Space Shuttle ist. Jemand hatte sich bereits drei Jahre vor dem Start von Sputnik 1 ernsthaft mit der Entwicklung der Raumfahrt befasst und Ideen dazu niedergeschrieben, die sich Jahrzehnte später mit dem Space Shuttle in Wirklichkeit verwandelt haben.
Atlantis Model hat es sich zur Aufgabe gemacht alte Bausätze, bei denen sich heute keine Wiederauflage in großen Stückzahlen mehr rentieren würde, wieder in einer kleinen Auflage auf den Markt zu bringen. Abgesehen von der Farbe ist der Bausatz von Revell unverändert. Interessant ist, dass die Figuren der Besatzung des Shuttles erheblich kleiner im Maßstab sind als die Bodencrew. Aber auch das ist dem Alter des Bausatzes geschuldet. Wer möchte, kann das Modell als eine Einheit zusammenkleben. Aber es ist noch viel reizvoller die Stufen getrennt von einander darzustellen, um das Konzept des Shuttles darzustellen. Der Bausatz besteht aus einer Grundplatte, einem Gittersockel für die Rakete, die Rakete an sich, die Figuren der Bodencrew und die Figuren der Besatzung. Für diese Besatzung kann ein Teil der oberen Abdeckung des Raumschiffes abgenommen werden. Hier ist eine rudimentäre Inneneinrichtung vorgesehen. Um dieses sehr frühe Konzept eines wiederverwendbaren Shuttles besser darzustellen, ist die Option mit dem abnehmbaren Rumpfrücken mit Blick in das Passagierabteil definitiv die bessere Möglichkeit.
Der MarkierungsbogenDer Markierungsbogen ist neu und deshalb sollte die Verarbeitung keine größeren Probleme verursachen. Die attraktiven Abzeichen sind augenscheinlich versatzfrei gedruckt. Da die meisten Schriftzüge überwiegend schwarz sind, sollte es keine Probleme damit geben, ob sie decken oder nicht.
Die Bauanleitung ist eine Mischung aus der „historischen" Bauanleitung und einer heutigen Version. Die Zeichnungen sind zwar recht klein, aber verständlich aufgebaut. In jedem Abschnitt ist auch noch eine schriftliche Erklärung der Baustufe vorhanden. Die Platzierung der Markierungen ist in Baustufe 6 enthalten. Die Farbangaben befinden sich an der Seite des Kartondeckels und sind allgemein gehalten. Dort sind auch noch weitere Informationen zu finden: Das fertige Modell hat, komplett montiert, eine Länge von 52,1 cm und eine Höhe von 32,4 cm. Vermutlich sind damit die Abmessungen mit und ohne Sockel gemeint. Außerdem ist dort vermerkt, dass die Bauteile aus weißem Kunststoff (!) bestehen. Offenbar hatte der Hersteller bei der tatsächlichen Farbe einfach in einen anderen Sack mit Granulat gegriffen. Bei Bausatzvorstellungen auf anderen Webseiten sind die Bauteile tatsächlich weiß. Bei der Metalliclackierung wäre Weiß wirklich besser gewesen. So muss eben gründlich grundiert werden. Noch ein Tipp für den Bau solcher kippgefährdeten Modelle: Bei der Montage fülle ich gerne Sand in den unteren Teil. Damit steht das Modell stabiler. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Auch für Modellbaueinsteiger geeignet Fazit:Ich empfinde diese Bausatz deshalb als so faszinierend, weil es im wahrsten Sinne des Wortes ein greifbares Stück aus einer Zeit ist, wie sich die Menschen früher die Raumfahrt heute vorgestellt haben. Dazwischen liegen etwa 63 Jahre, also grob eine Generation und eine überschaubare Zeit. Was werden die Menschen aus künftigen Generationen zu diesen Modellen sagen - wenn es dann noch den Modellbau in der heutigen Form geben sollte? Weitere Infos:Referenzen: Eine Bestellmöglichkeit direkt beim Hersteller gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 23. August 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |