LT vz. 38 | PzKpfw 38(t) Ausf. A(Attack Hobby Kits - Nr. 72807)Produktinfo:
Besprechung:
Zum Original:
Hinter der für uns eher komplizierten Abkürzung "LT vz. 38" verbirgt sich das tschechische "Lehký tank vzor 38", was für "Leichter Panzer 38" steht. Der Prototyp fuhr 1937, darauf hin bestellte die tschechische Armee 150 Exemplare. Der Panzer war wegen seiner vernieteten Panzerung sehr auffällig und besaß mit der 3,7 cm-Kanone eine leistungsfähige Waffe, die Panzerung betrug an der Front ungefähr 25 mm. Als die Wehrmacht 1939 die Resttschechei zerschlug, war der Panzer 38 kurz vor der Indienststellung. Für die Wehrmacht war der Panzer ein Glücksfall, da dieser den Panzern I und II überlegen war, deshalb weiter produziert und in die eigene Truppe unter der bekannteren Bezeichnung Pz. Kpfw. 38(t) übernommen wurde. (Quelle: Wikipedia)
Der Bausatz:
Der Panzer 38 gehörte in den frühen Kriegsjahren definitiv zum Standard der Wehrmacht, so sollte man doch meinen, dass es auch im 1:72 Maßstab eine große Auswahl an Bausätzen dieses leichten Panzers gibt. Doch hier irrt man gewaltig, denn bis auf ein paar Kleinserienherstellern, wie UM oder Pegasus Hobbys gibt es gar nicht so viele Alternativen. Ende der 1990er Jahre gab es in diesem Maßstab gar kein Bausatz, ehe sich 1999 Attack Hobby mit der ersten Variante des Panzers 38 befasst hat. Der Kleinserienhersteller hat recht zügig eine ganze Bandbreite von Varianten aufgelegt. So waren bis 2003 alle gängigen Versionen, vom Aufklärer bis zum Bergepanzer erschienen. 2001 erschien dieses Exemplar des LT. vz. 38, die ich mir heute etwas genauer anschauen werde. Übrigens erscheint dieses Jahr bei First to Fight der neuste Bausatz dieses leichten Panzers.
Der Karton hat bei mir schon ein wenig gelitten und so stellte sich die Frage, ob auch noch alle Teile dort sind, wo sie hingehören. Öffnet man den Karton, fällt einem ein Foliebeutel in die Hand, der alle notwendigen Teile bereit hält. Der erste Eindruck: ein typischer Short-Run Bausatz mit entsprechender Qualität.
Anstelle weniger großer Spritzlinge erhält der Modellbauer viele kleine mit wenigen Teilen, in recht schlechten Farben für den Bastler. Der Bau beginnt mit der Wanne, bei dem die Oberflächenstrukturen recht gut getroffen sind, wenn auch ein wenig unsauber, aber zumindest die typischen Nieten sind gut zu sehen. Die Blattfedern sind direkt angegossen, aber sollten trotzdem überzeugen.
Kleinere Teile wie die MG´s oder der Auspuff und die Abschleppösen sind dagegen weniger gut gelungen, fallen teilweise zu grob aus oder haben wenig mit dem Vorbild gemeinsam. Hinzu kommen die schlimmen Fischhäute an den Bögen, die dafür sorgen, dass die Teile auch mal ausgeschnitten werden müssen oder fast das Bauteil verschlucken.
So sieht man gerade beim Laufwerk ganz gut, dass es hier sowohl viel Grate als auch Flash gibt, was entsprechend verarbeitet werden muss. Die Innenseiten der Teile sind übrigens meist nicht detailliert und oft einfach nur flach dargestellt. Die Ketten sind mehr oder weniger als Segmentketten gestaltet und müssen teilweise dennoch gebogen werden. In meinen Augen sind diese zwar recht einfach gehalten, aber dennoch in Ordnung.
Was für den Rest gilt, gilt auch für den Turm. Hier müssen das MG und die Hauptwaffe angebracht werden, was noch recht einfach ist. Passhilfen oder ähnliches für die Kommandantenluke sucht man vergebens, hier muss also grob geschätzt werden. In den letzten Schritten kommt noch eine Leitung für das Funkgerät an den Panzer und weitere Anbauteile wie Werkzeug. Auch hier kann man damit arbeiten, aber es benötigt eben viel Zuwendung.
Die Bemalung und Abziehbilder:
Aus dem Bausatz heraus kann man drei verschiedene Fahrzeuge bauen. Das erste und sicher auch interessanteste ist ein Testfahrzeug der tschechischen Armee. Ein weiteres Fahrzeug stellt ein LT. vz. 38 in England dar, der da 1939 gewesen sein soll, vermutlich ein Fahrzeug, welches zu Testzwecken noch nach England geliefert wurde, ehe die Wehrmacht die Tschechoslwakei besetzt hat. Das letzte Fahrzeug stellt dann einen deutschen Panzer 38(t) dar, welcher so im Polenfeldzug zum Einsatz gekommen ist. Nach meinen Recherchen sollte es sich hier um den Pz. Kpfw. 38(t) der 67. Kompanie der 3. Panzerdivision handeln. Während der tschechische Panzer eine interessante Tarnung, wie sie bei der tschechoslowakischen Armee in den 30er Jahren üblich war, aufweist, sind die anderen beiden Fahrzeuge einheitlich Grau.
Anleitung:
Die Anleitung ist ein zusammengefaltetes A4-Blatt, auf dem man zunächst mit einer Übersicht der Teile begrüßt wird. Auf der Innenseite folgen die Bauschritte in mehreren Zeichnungen. Auf der Rückseite sieht man dann die Anweisungen für die Bemalung. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Anleitung recht einfach gehalten, aber dennoch verständlich.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Hier wird Erfahrung benötigt. Fazit:Naja, was soll man sagen, es ist ein Short-Run Bausatz, der mittlerweile 20 Jahre auf dem Buckel hat. Die Qualität von Attack Hobby hat sich seither deutlich gesteigert, wie man unschwer an den aktuelleren Besprechungen erkennen kann. Erschreckender ist jedoch, dass bis heute kein Großserienhersteller diesen Typ in 1:72 im Programm hat. Ich würde dennoch den Bausatz von UM empfehlen, der hier an anderer Stelle bereits vorgestellt wurde. 13 € würde ich diesen Bausatz nicht ausgeben, mein Exemplar gab es auf einer Messe für 3 €. Weitere Infos:Referenzen: Hier möchte ich noch kurz ein paar Bilder zeigen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d8/Lt-38_lesany.jpg https://i.pinimg.com/originals/d3/45/72/d34572c227f9a81dea4492e9d5192f61.jpg Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 17. März 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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