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Kugisho D3Y2-K / D5Y1 Myojo Kai (Kamikaze)

(Valom - Nr. 72029)

Valom - Kugisho D3Y2-K / D5Y1 Myojo Kai (Kamikaze)

Produktinfo:

Hersteller:Valom
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:72029 - Kugisho D3Y2-K / D5Y1 Myojo Kai (Kamikaze)
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Preis:ca. 12 bis 16 €
Inhalt:
  • 1 grauer Gussast
  • 2 tiefgezogene Cockpithauben
  • 1 Ätzteilplatine
  • 1 Instrumentenbrett aus Folie
  • 1 Beutel Resinteile
  • 1 Decalbogen
  • 1 Anleitung

Besprechung:

Die D3Y begann ihre Karriere als zweisitziges Schulungsflugzeug, das auf dem erfolgreichen Sturzkampfbomber Aichi D3A "Val" basierte. Eine Vorgabe bei der Konstruktion war die Verwendung nicht kriegswichtiger Rohstoffe, in diesem Fall Holz, und das Flugzeug einfach zu halten, damit es in kleineren, nicht spezialisierten Betrieben gebaut werden konnte. Dies machte es unmöglich, die charakteristischen elliptischen Flügel der D3A zu kopieren. Die neue Flügelform machte dann weiterhin eine Verlängerung des Rumpfes nötig. Da die Konstrukteure bei der D3Y nicht wie beim Vorbild auf die Abmessungen von Flugzeugträgeraufzügen Rücksicht nehmen mussten, war das akzeptabel. Die D3Y wurde von einem Mitsubishi Kinsei 54 mit 1.300 PS angetrieben und sollte zunächst mit zwei MG und Übungsbomben bewaffnet sein. Beim Test der Prototypen zeigten sich jedoch, dass die D3Y zu schwer und absolut nicht für ungeübte Piloten geeignet war, was sie als Trainingsflugzeug unbrauchbar machte. Die Maschine wurde umkonstruiert und verlor u.a. zur Gewichtsersparnis die Bewaffnung. 1944 lief schließlich die Produktion als D3Y1-K Myojo (Venus) bei der Firma Matsushita an, die bis Kriegsende aber nur drei (nach anderen Quellen zehn) Maschinen fertig stellen konnte. Anfang 1945 wurden Pläne gefasst, das als Trainer kaum noch benötigte Flugzeug (mittlerweile standen dafür zahlreiche "Val" zur Verfügung, die aus dem direkten Fronteinsatz zurückgezogen worden waren) zum Kamikazeeinsatz umzubauen. Die neue, D3Y2-K oder auch D5Y1 Myojo Kai genannte Maschine sollte einen stärkeren MK8F Kinsei 62 Motor erhalten und zum Einsitzer umgerüstet werden. Die Bewaffnung war mit zwei 20 mm Kanonen und einer fest montierten 800 kg Bombe veranschlagt, das Fahrwerk wurde abwerfbar eingeplant. Durch das Kriegsende kam es aber nicht einmal zum Bau eines Protypen dieser Version.

Valom - Kugisho D3Y2-K / D5Y1 Myojo Kai (Kamikaze)

Die Myojo ist so ein Flugzeug, bei dem man nicht unbedingt erwartet, es als Plastikmodell zu sehen. Valom hat allerdings nicht nur das, sondern auch gleich noch beide Versionen, Trainer und Kamikaze, als Bausätze herausgebracht.

Valom - Kugisho D3Y2-K / D5Y1 Myojo Kai (Kamikaze)

In dem für ein Flugzeug dieser Größenordnung recht großformatigen Stülpkarton findet man genau einen Gussast, der soweit einen ganz guten Eindruck macht. Typisch für einen Shortrun-Bausatz gibt es keine Passstifte, und die Innenseite des Rumpfes hat nur wenige Details. Dafür liegen einige Teile der Cockpitausstattung wie Gurtzeug, Instrumentenbrett und Pedale als Fotoätzteile bei. Die Oberflächen des Rumpfes und der Tragflächen sehen gut aus, die Räder sind zwar etwas detailarm, verschwinden aber großteils in ihren Gehäusen. Etwas seltsam erscheint mir der Aufbau des Motors, hier liegt der Sternmotor nicht als komplettes Resinteil bei, wie man das ja häufiger sieht, sondern man setzt diesen aus Einzelteilen (Resin und Fotoätzteile) zusammen. Auch beim Motorgehäuse mache ich mir persönlich so meine Gedanken, da der Anguss ausgerechnet an der vorderen Öffnung liegt, so dass eventuelle Fehler später wie auf dem Präsentierteller liegen. Die Bombe mit bereits angegossener Halterung komplettiert die Resinteile (und fehlt natürlich in der Trainerversion). Gut ist, dass die Resinteile ebenso wie Decals und Ätzteile in Clipbeuteln sicher und wiederverschließbar verpackt sind. An ihrem Detailgrad gibt es nichts auszusetzen. Die Kabinenhaube liegt als recht stabiles und klares Tiefziehteil bei. Netterweise gibt es gleich zwei Hauben, so ist im Falle eines Fehlers beim Ausschneiden Ersatz da. Ich habe Seitenrisse der Myojo Kai mit verkürzter Kabinenhaube über dem Ein-Mann-Cockpit gesehen, anders als bei diesem Modell, wo lediglich der hintere Sitz wegfällt. Was nun korrekt ist, bzw. ob es überhaupt einen konkreten, "richtigen" Plan dieser Variante der Myojo gab, weiß ich leider nicht.

Valom - Kugisho D3Y2-K / D5Y1 Myojo Kai (Kamikaze)

Decals liegen für eine nicht näher erläuterte Maschine in der Standardtarnung der japanischen Marineluftwaffe bei, wobei jedwede Angaben sowieso fiktiv wären, da diese Version nie realisiert wurde. Die Decals umfassen lediglich Nummern und Nationalkennzeichen und sind sauber und versatzfrei gedruckt.

Valom - Kugisho D3Y2-K / D5Y1 Myojo Kai (Kamikaze)

Darstellbare Maschinen:
Eine undefinierte Maschine in grün/grauem Anstrich der Marineluftwaffe
Stärken:
  • Exot, einziges Modell dieses Typs in Spritzguss
  • Beide Versionen des Flugzeugs von Valom erhältlich
  • Ordentliche Detailierung
Schwächen:
  • bedingt durch die Ätz- und Resinteile kein Einsteigermodell
  • die Motorenverkleidung hätte man vielleicht anders lösen können.

Fazit:

Schön, dass auch solche wenig bekannten Nischenflugzeuge in Plastik angeboten werden. Sicher nicht ganz so einfach zu bauen wie der durchschnittliche Revell- oder Airfixbausatz, aber ein interessantes Stück in Regal oder Vitrine, vielleicht neben der "Val".

Diese Besprechung stammt von Oliver Teppe - 09. März 2021

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