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Mercedes-Benz L-701

(Revell - Nr. 03011)

Revell - Mercedes-Benz L-701

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Militärfahrzeuge bis 1945
Katalog Nummer:03011 - Mercedes-Benz L-701
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:1996
Preis:ca. 30 €
Inhalt:
  • 2 Spirtzlinge in Grün
  • ein klarer Spritzling
  • Gummireifen
  • Anleitung
  • Abziehbilder

Besprechung:

Zum Original:

Beim Mercedes L-701 handelt es sich um den 3 t Opel Blitz-Nachbau bei Daimler-Benz. Keineswegs verständlich, denn kurz vor Kriegsausbruch waren Daimler und Opel die stärksten Konkurrenten im mittleren LKW-Sektor. Während aber der Opel Blitz mit Benzin angetrieben wurde, wartete Mercedes meist mit neuartigen Dieselmotoren auf. Der Opel Blitz hat sich jedoch bei Wehrmacht und SS einen Namen gemacht und entsprechend hoch war die Nachfrage während des Krieges.  Rüstungsminister Albert Speer entschied kurzerhand, die Produktion im 3-Tonner-Bereich auf den Opel Blitz zu beschränken und veranlasste die Ausweitung der Produktion auch bei Borgward und Mercedes. Anfang 1942 wurde der Vertrag dann besiegelt. Zwar versuchte Mercedes mit einem vergleichbaren Produkt aufzuwarten, doch waren diese Pläne durch die neuen Anweisungen vom Tisch. Der hauseigene L3000S war einfach zu schwer für die Wehrmacht und so wurde dann kurz vor Kriegsende im August 1944 die Produktion des Linzenz-Opels, Mercedes L-701 wie er nun hieß, in Mannheim aufgenommen. Zwar war man anfänglich sehr verärgert über diese Anweisung, doch erkannte man schnell einen Nutzen aus der Sache, und lernte die Erfahrungen und auch die damit gesicherte LKW-Produktion zu nutzen. Außerdem nutzte man die hauseigenen L-701 auch für Versuche mit neuen Motoren und ähnlichem. Zwar entstehen nur 3.500 L-701 bis Kriegsende, doch da die Borgward-Werke nach Bombenangriffen gar nicht erst die Produktion aufnahmen und Opel ebenfalls seit August 1944 die Produktion einstellen musste, war Mercedes der einzige Lieferant des gefragten LKW´s. Auch nach dem Krieg wurde der LKW weiter gebaut, denn das Werk in Mannheim ist als eines der wenigen im Nachkriegsdeutschland nur leicht beschädigt und kann bereits im Mai 1945 die Produktion wieder aufnehmen. Nicht zuletzt deshalb gerät Opel ins Hintertreffen und gibt in den 1960er Jahren die LKW-Produtkion ganz auf.  Im Gegensatz zum Opel Blitz besitzt der L-701 ein Einheitsfahrerhaus aus Holz und trägt weder den Blitz noch den Stern als Firmenlogo.

Quelle:https://media.daimler.com/marsMediaSite/de/instance/ko/Sorgenkind-und-Gluecksfall-zugleich-Der-L-701--65-Jahre-Nachbau-des-Opel-Blitz-in-Mannheim.xhtml?oid=9913372

Revell - Mercedes-Benz L-701

Der Bausatz:

Der Mercedes L-701 ist im Modellbau eine Rarität, zugegeben, die meisten Hersteller werden wohl auf das bekanntere Vorbild, den Opel Blitz setzen, auch weil der L-701 wohl wenig Wiedererkennungswert, bzw. Alleinstellungsmerkmale hat, so fehlt der Blitz als auch der Stern und es sind auch nur einige tausend Exemplare an die Front gerollt. Doch Revell nutzt die Grundlage des Opel Blitz von Italeri und entwickelte im Jahr 1996 einen Bausatz vom Mecedes L-701. Die Grundlage erschien 1973, damals noch unter dem Namen Italaerei. In den folgenden Jahren erschien der Opel Blitz dann auch in Zusammenarbeit mit Revell, Testors, Heller und Tomy. Wie bereits erwähnt, folgte 1996 die Auflage als L-701 bei Revell, 2007 wurde auf Grundlage der Bausatzform noch der L-701 mit Kohleantrieb, das Kfz. 385 Tankwagen, aufgelegt.

Revell - Mercedes-Benz L-701

Der Bausatz besteht aus zwei dunkelgrünen Spritzlingen, Klarsichtteilen und Gummireifen. Insgesamt also ein eher übersichtlicher Bausatz - am Ende sind 162 Teile verbaut. Die Spritzlinge sind sauber gefertigt und weisen keine Fischhaut auf.

Revell - Mercedes-Benz L-701

Beginnt man mit dem Bau, findet man auch gleich das erste große Negative: es gibt keine Teilenummern auf dem Spritzling, hier hilft nur die Anleitung und man kann letztlich froh sein, dass der Bausatz so übersichtlich ist. Hat man dann die Teile gefunden, startet man mit Fahrgestell, Federn, Antrieb und Achsen. Die sind zwar recht einfach gehalten, aber trotzdem sehr gut gemacht, für meinem Geschmack. In den weiteren Bauschritten kommen dann auch noch Motor und Kühler hinzu. Leider sind die Räder so unsauber hergestellt, dass sich diese eigentlich so nicht verwenden lassen.  

Revell - Mercedes-Benz L-701

Es empfiehlt sich, dass Fahrzeug in den drei angegeben Baugruppen (Fahrgestell, Fahrerhaus und Aufbau) zu bauen, anschließend zu lackieren, und erst dann zusammen zu setzen.

Revell - Mercedes-Benz L-701

Die Motorhaube besteht aus vier Teilen und ist eben genau die, die auch beim Opel Blitz verbaut werden soll. Eine Möglichkeit, die Haube zu öffnen, besteht ohne Umbauarbeiten nicht, so, dass der Motor am Ende nur teilweise von unten zu sehen sein wird. Hier kommen dann noch kleinere Teile wie Lampen und Verschlüsse an das Fahrzeug. An der Motorhaube wird dann auch direkt das Fahrerhaus angebaut. Die Inneneinrichtung ist brauchbar, aber nach aktuellen Maßstäben deutlich ausbaubar. Interessant ist, dass Fahrerhausboden mit Sitzbank und der Fahrzeugbesatzung von unten einzusetzen ist. Die beiden Soldaten kaschieren die Einfachheit des Fahrerhauses und bringen etwas Leben ins Modell. Die Brauchbarkeit der Figuren, die keine wirklich natürliche Haltung haben, mag dahingestellt sein, doch ich denke, mit ein wenig Aufwand und guter Bemalung kann man die beiden doch verwenden.

Als letzter großer Bauabschnitt wird die Pritsche zusammen gesetzt, hier haben wir schöne Holzmaserung, aber auch Auswerfmarken, wobei schon versucht wurde, sie so zu setzen, dass man sie später nicht sieht.     

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Mercedes-Benz L-701

 

Die Bemalung und Abziehbilder:

Der Bausatz bietet vier unterschiedliche Bemalvorschläge an, eine Zuordnung zu genauen Einheiten fehlt aber. Einzig der dreifarbige LKW „Westfront, April 1945“ lässt sich durch die Symbole am Kotflügel zur Logistikeinheit einer Panzereinheit zuordnen. Hier kann man dann auch auf den Schauplatz Harzkessel oder Ruhrkessel schließen.

Die Abziehbilder beinhalten lediglich ein Typenschild, Nummernschilder und die angesprochenen taktischen Symbole.

Revell - Mercedes-Benz L-701

Revell - Mercedes-Benz L-701

Die Bauanleitung

Hier haben wir noch eine Revellanleitung aus den 1990er Jahren vorliegen. Auf der ersten Seite sind die üblichen Hinweise, dann kommt die Teileübersicht, welche sehr wichtig für den Bau ist, da die Teile eben nicht nummeriert sind. Es folgen 14 übersichtliche Bauschritte, so dass man hier auch schnell ans Ziel kommt. Nach den vier Bemalungsoptionen kommt dann noch der Warnhinweiszettel, welcher mittlerweile separat als „Decalhalter“ beiliegt.

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Mercedes-Benz L-701

 

Darstellbare Fahrzeuge:
  • Westfront, April 1945
  • Ostfront, Herbst 1944
  • Westfront 1945
  • Ostfront 1945
Stärken:
  • einziger Bausatz eines L-701
  • schneller Bau und dennoch ausreichend detailliert
  • Figuren als Zugabe, beleben das Modell 
Schwächen:
  • Detailschwächen
  • Räder unbrauchbar
  • Auswerfermarken an sichtbaren Stellen
  • fehlende Teilenummern an den Gußrahmen
Anwendung:

Ein Einsteigerbausatz für 1:35 Modellbauer

Fazit:

Revell hat hier einen soliden Bausatz herausgebracht, der auch heute noch zu überzeugen weiß und auf den ich mich schon sehr freue. Hier hat man sehr schöne Möglichkeiten, eine Endkampfszene darzustellen. Der L-701 bietet neben dem Opel Blitz doch mal ein anderes Bild im Regal. Außerdem ist das Fahrzeug kein Endlosprojekt, wie es heute immer öfters der Fall ist. Allerdings ist der Bausatz nicht mehr allzu oft anzutreffen.

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 27. Februar 2021

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