Kayaba Ku-4 "Katsuodori" Ram-Jet Fighter(Meng Model - Nr. DS-001)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild
Bei der Kayaba Ku-4 handelt es sich um den Teil eines Projekts zum Test von Nurflüglern in Japan Ende der 30er und Anfang der 40er Jahre. Neben den Gleitern Ku-2 und Ku-3 gab es auch Pläne für eine motorisierte Variante, die Ku-4, zu der man im Internet jedoch recht wenige und teils widersprüchliche Angaben findet. Sicher erscheint nur, dass das Flugzeug als Abfangjäger gegen US-Bomber gedacht war, und dass die Armeeluftwaffe das Interesse an dem Projekt nach einem Unfall, bei dem die Ku-2 irreparabel beschädigt wurde, weitgehend verloren hat. Die Ku-4 kam daher nie zur Produktion oder gar zum Einsatz. Ein interessantes Detail ist die Tatsache, dass die motorisierte Ku-4 immer noch die Bezeichnung "Ku" trug, welche eigentlich einen Gleiter anzeigte.
Meng bietet uns hier ein Doppelpack, denn der Schachtel liegen Teile für zwei Flugzeuge bei. Jedes davon kommt mit einem einzigen, sauberen und verzugsfreien Gußast mit versenkten Gravuren an den Bauteilen aus, dessen Einzelteile einen guten Detaillierungsgrad vorweisen. Es befinden sich nicht nur die Bauteile für den Flieger selbst daran, sondern auch jeweils für einen Transportwagen, Starthilferaketen und Gestelle, mit denen das kleine Flugzeug von diversen japanischen Bombern getragen werden kann. Wobei ich mir bei der in der Anleitung gezeigten Kombination mit einer Ki-67 Hiryu nicht sicher bin, wie die noch mit der Ku-4 unter dem Rumpf hätte starten wollen. Ein schöner Bonus sind die Haltegestänge allemal. Pilotenfiguren liegen dem Bausatz keine bei.
In einem Galeriebeitrag hier auf Modellversium wurde ja schon auf einen großen Schnitzer des Modells hingewiesen: Erstens hat das dargestellte Modell keinen Ramjet, sondern eine Turbine, und zweitens passt deren Position/Abmessung nicht zu dem dargestellten Cockpit, denn der Pilot säße hier de facto im Antrieb. Ob man das umbaut oder darüber hinweg sieht, muss jeder Bastler für sich selbst entscheiden. Die beiden Cockpithauben befinden sich an dem dritten Guflast, sie sind klar und schlierenfrei.
Decals gibt es für zwei Versionen, so dass man beide Modelle im Karton unterschiedlich dekorieren kann. Vorgeschlagen werden eine grün gefleckte Maschine der Armeeluftwaffe und eine hellgraue der Marineluftwaffe. Darstellbare Maschinen: Je eine fiktive Einsatzmaschine der Kaiserlich Japanischen Armee- und Marineluftwaffe Stärken:
Schwächen:
Fazit:Auf der einen Seite ist es wirklich erfreulich, dass ausgefallene Flugzeuge wie dieses in Spritzguss hergestellt werden. Die merkwürdige Komposition von Cockpit und Antrieb, die so (und das ziemlich offensichtlich) nicht hätte funktionieren können, trübt hier aber etwas den Gesamteindruck. Wer damit leben kann oder sich einen Umbau zutraut, erhält hier einen sauberen Bausatz eines interessanten Exoten. Diese Besprechung stammt von Oliver Teppe - 30. Dezember 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |