Space: 1999 Alpha Moonbase(MPC - Nr. MPC803/12)Produktinfo:
Besprechung:In meiner Kindheit haben mich zwei SciFi-Serien im TV besonders fasziniert: Zum einen „Star Trek" mit Kirk, Spock, McCoy und Scotty und zum anderen „Mondbasis Alpha 1", wobei ich letzteres eine Nasenspitze lieber schaute. Als Kind konnte ich das „warum" nicht klar definieren, aber heute denke ich, dass es mich deshalb besonders gefesselt hat, weil die Menschen in der Serie quasi dazu verdammt waren, mit dem Mond durch das unbekannte Weltall zu fliegen und jede Episode einen Kampf um das nackte Überleben darstellte. Da war es nicht verwunderlich, dass ein „Eagle" von Airfix in 1:72 wohl eines meiner allerersten SciFi-Modelle überhaupt war. Doch zunächst ein Rückblick auf die TV-Serie: „Space: 1999" (englischer Originaltitel) war ursprünglich als Fortsetzung der SciFi-Serie „U.F.O." geplant und wurde bis dahin die teuerste TV-Produktion in Großbritannien. Die erste der 48 Folgen (zwei Staffeln) wurde am 04.09.1975 im englischen Fernsehen ausgestrahlt. Die ersten Folgen in Deutschland war ab August 1977 zu sehen. Jedoch wurden 18 Folgen nicht synchronisiert und deshalb nie in Deutschland gezeigt. Erst für die DVD-Veröffentlichung wurden die fehlenden Folgen und die herausgeschnittenen Teile der anderen Folgen neu synchronisiert und wieder eingefügt. Eine dritte Staffel war zwar geplant, wurde jedoch wegen Finanzierungsproblemen nicht umgesetzt. Heute hat „Space: 1999" eine recht große Fangemeinde, auch unter den Modellbauern. Nicht zu Letzt wegen der Raumschiffmodelle, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Die Serie hat inzwischen einen festen Platz in dem SciFi-Genre und diente auch als Inspiration für spätere Film-Produktionen.
Der Anfang der SerieDie Menschheit hat sich technisch weiterentwickelt. Doch der Preis für diesen Fortschritt ist eine immer größer werdende Menge von radioaktiven Abfällen. Es wird beschlossen, diese Abfälle auf dem Mond zu deponieren, um so die Erde nicht weiter zu gefährden. Dazu wird eine neue Generation von Raumschiffen entwickelt und eine Basis auf dem Mond errichtet. Die Abfälle werden sublunar eingelagert und von der Basis überwacht. Gleichzeitig dient sie als Forschungsstation und Sprungbrett für die weitere Erforschung des Weltraums. Denn es werden Signale eines möglicherweise bewohnten Planeten aufgefangen. Es wird eine Expedition zu diesem Planeten, genannt „Meta", geplant, die vom Mondorbit starten soll. Eine Reihe von unerklärlichen Unfällen und Todesfällen führen am 13. September 1999 zu einer atomaren Kettenreaktion, die die radioaktiven Abfälle zündet und verheerende Explosionen auf dem Mond auslösen. Diese Energien katapultieren und beschleunigen den Mond aus der Erdumlaufbahn hinaus und treiben ihn in die Tiefen des Weltraums. Die Mondbasis mit 311 Besatzungsmitglieder kann sich selbst versorgen und verfügt über eine Flotte von 28 Raumschiffen, die in einer sublunaren Werft gewartet und repariert werden können. Doch die Erde ist für sie unerreichbar geworden. Und so erwartet die Menschen eine ungewisse Zukunft und einen Weg in das Unbekannte...
Die Mondbasis als SpritzgussmodellNeben den Eagle- und Hawk-Modellen gibt es auch von der Mondbasis einen Spritzguss-Bausatz. Die Erstauflage von Fundimensions stammt aus dem Jahr 1976. Es folgten unveränderte Wiederauflagen von MPC und AMT/Ertl. Wobei die Maßstäbe zwischen 1:3200, 1:200 oder 1:1000 schwanken. Im Vertrieb von Round 2 Models kam 2014 von MPC eine überarbeitete Bausatzversion in den Handel. Die Mondoberfläche bestand bis dahin aus zwei Vaku-Platten die rechts unten den Schriftzug „Moonbase Alpha" hatten und rechts oben eine Vertiefung wo ein Teil der Kommandozentrale als separates Modell in einem anderen Maßstab (etwa 1:100). Aus Platzgründen waren nur drei der fünf Start- und Landeplattformen für die Eagle-Raumschiffe berücksichtigt. Entsprechend fehlten auch einige der Transportröhren. Auch waren Eagle-Raumschiffe in einem nicht passenden Maßstab enthalten. Der 2014 überarbeitete Bausatz enthält folgende Veränderungen:
Der aktuelle Karton ist dem Design der Erstauflage nachempfunden. Auf der Kartonrückseite sind einige Detailfotos von einem fertig gebauten Modell abgedruckt. Die vier Vaku-Platten sind die größten Bauteile im Karton. Es folgen drei Kunststoffbeutel mit den Bauteilen für die Mondbasis (79 Teile) und die Kommandozentrale (58 Teile). Bei letzterem sind auch noch zwölf Figuren der Besatzung enthalten. Ein Bauplan und ein Markierungsbogen komplettieren den Kartoninhalt. Die Angüsse an den Bauteilen sind stellenweise recht breit. Deshalb sollte man beim Abtrennen etwas vorsichtig sein, damit keine Details verloren gehen. Unter jedem Bauteil steht eine Nummer, mit der eine eindeutige Platzierung auf der Mondlandschaft möglich ist. An einigen Stellen finden sich Unsauberkeiten im Form von Fischhaut oder Auswerfermarken, die in Fleißarbeit entfernt werden müssen.
Der Bauplan besteht aus s/w-Zeichnungen, die leicht verständlich aufgebaut sind. Für die Transportröhren ist dort angegeben, wie lang das jeweilige Stück sein muß. Diese Darstellung ist clever gelöst. Der Bauplan gibt nur mit einer kleinen Zeichnung Auskunft darüber, welche der optionalen Teile für die Landeplattformen und Eagle-Raumschiffe zu verwenden ist. Es ist der Spritzling mit den kleinen Raumschiffen und den flachen Plattformen. Als einzige Farben sind „Weiß" für die Mondbasis und „Creme" für die Kommandozentrale angegeben. Das ist verständlicherweise etwas eintönig. Wer hier eigene Akzente setzen möchte, dem sei empfohlen, einige Folgen der Serie zu schauen, ggfls. Standbilder anzufertigen und diese als Lackiervorlage zu verwenden. Doch Achtung: Weniger ist mehr. Denn auch bei den Filmmodellen der Basis sind nur ganz wenige Schattierungen zu erkennen. Der Zusammenbau der vier Segmente der Mondoberfläche dürfte eine weitere Herausforderung darstellen. Fertig montiert ist die Fläche etwa 46 x 43 cm groß. Zum einen müssen die Klebekanten kaschiert werden, dann sollte die große Fläche von unten stabilisiert, und zu guter Letzt das Ganze noch möglichst realistisch lackiert werden. Hier hilft der Hinweis das von den Apollo-Astronauten gesammelte Proben von Mondstaub eine aschenfarbig-dunkle Färbung auswiesen, die stellenweise auch von dunkelgrau bis fast schwarz reichte. Da wir aber ein durch die Atmosphäre gefiltertes Licht haben oder künstliches Licht, was es beides im Weltraum nicht gibt, ist eine genaue Definition der Farbe des Mondes kaum möglich.
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Bedingt auch für Modellbauanfänger geeignet. Fazit:Ich hatte mir vor vielen Jahren den Bausatz der „Moonbase Alpha" in der alten Version gekauft und auch schon angefangen zu bauen. Jedoch bin ich nie damit fertig geworden. Während eines diesjährigen Kurzarbeiturlaubes fiel er mir wieder in die Hände und ich wollte ihn fertigstellen. Jedoch stellte ich fest, dass ein Teil der Bauteile fehlten. Diese müssen wohl irgendwo in einem der vielen anderen Kartons liegen. Da es inzwischen die neue Bausatzversion gab, besorgte ich mir diese recht günstig aus den USA. Bei einem Online-Händler hier in Deutschland kostet der Bausatz etwa 37 EUR zzgl. Versand. Für den nächsten Kurzarbeiturlaub habe ich mir fest vorgenommen, ihn zu bauen. Was mich sicherlich wieder zurück in die Zeit bringt wo ich als Kind auf dem Wohnzimmerteppich lag und ich im Fernsehen die Abenteuern von Commander Koening und der Besatzung von „Mondbasis Alpha 1" sah ... Sicherlich hat der Bausatz auch heute noch seine Defizite aber ich verbinde damit einen Teil meiner Kindheit. Deswegen kann ich an dieser Stelle leider keine objektive Bewertung abgeben. Weitere Infos:Referenzen: Wer sich über die Serie informieren möchte dem sind z. B. diese Fan-Seiten hier, hier oder hier zu empfehlen. Was Round 2 Models zum Thema anzubieten hat ist hier zu sehen. Was auch noch andere Modellbaufirmen zu Space: 1999 zu bieten haben oder hatten ist bei Scalemates hier, hier, hier und hier zu finden. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 11. November 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |