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De Havilland DHC-6 Twin Otter

(Revell - Nr. 00003)

Revell - De Havilland DHC-6 Twin Otter

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:00003 - De Havilland DHC-6 Twin Otter
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Mai 2008
Preis:ca. 10 €
Inhalt:
  • 3 Spirtzlinge mit 95 Teilen
  • 1 Klarsichtspritzling
  • Anleitung
  • Decals

Besprechung:

Zum Original:

Bei der De Havilland DHC-6 „Twin Otter“ handelt es sich um einen Schulterdecker, der als STOL-Flugzeug konstruiert wurde (also ein Flugzeug mit kurzem Start- und Landestrecken) und von De Havilland Canada gebaut wurde. Die Maschine wird mit zwei Turboprop-Motoren, genauer den Pratt & Whitney Canada PT6A, angetrieben. Sie benötigt nur eine Pistenlänge von 366 m bei optimalen Verhältnissen und ist damit für den Betrieb in Kanada und Alaska, aber auch im nördlichen Europa sowie dem Inselverkehr sehr gut geeignet. Sie verfügt über keine Druckkabine, weshalb das Flugzeug auch nur eine Dienstgipfelhöhe von 7.620 m besitzt. Ihren Erstflug erlebte die Maschine am 20. Mai 1965 und wurde danach bis 1988 produziert. Die Produktion endete vorerst mit 844 Maschinen. Ende 2007 wurde die Produktion von Viking Air wieder aufgenommen, diese haben bisher 137 Maschinen gebaut. Die Maschine wird hauptsächlich von kleineren Regionalfluggesellschaften genutzt, womit sich bis zu 19 Passagiere transportieren lassen. Doch auch verschiedene Armeen, allem voran die Royal Canadian Air Force, hat die  Twin Otter als Transport- und Mehrzweckflugzeug im Arsenal.

Quelle: Wikipedia

Revell - De Havilland DHC-6 Twin Otter

Der Bausatz:

Die De Havilland DHC-6 Twin Otter ist der Revell-Classic Bausatz Nr. 3. Auch wenn die meisten anderen Revell-Classics wirklich alte Revell-Bausätze sind, handelt es sich hier (wie auch bei den ersten beiden) nicht um eine Revell-, sondern um eine Matchbox-Wiederauflage, die hier schon vorgestellt wurde.

Der Bausatz wurde das erste Mal 1983 bei Lesney aufgelegt und erschien dort in der sogenannten Orangenen Reihe, damit dürfte es sich auch um die jüngste Bausatzform der Serie handeln. Dann verschwand der Bausatz und erschien 2000 bei der kanadischen Firma Modelcraft, ehe sie 2008 dann in die Revell Classic-Reihe aufgenommen wurde. Während die anderen Bausätze ja doch kuriose und seltene Vorbilder wiedergeben, ist die Twin Otter ja eher erstaunlich normal. Auch war der Bausatz alles andere als limitiert, denn nur sechs Jahre später brachte Revell den Bausatz erneut im regulären Sortiment auf dem Markt, kurz darauf folgte noch eine zivile Version… Auch das macht ihn ein wenig besonders, denn alle anderen Bausätze der Reihe wurden bisher nicht erneut aufgelegt. Im Übrigen gibt es bisher keine Alternative zu der Bausatzform, wer eine Twin Otter bauen möchte, der muss wohl oder übel zur Matchboxform greifen.

Spritzling 1
Spritzling 1

Rückseite des Spritzlings
Rückseite des Spritzlings

Wer den Karton in der Hand hält, wird sich vielleicht etwas über dessen geringe Größe wundern und auch nach dem Öffnen der bei Revell ohnehin seltenen Stülpbox wird klar: der Bausatz passt gerade so hinein. Nach dem Auspacken hat man drei Spritzlinge und ein kleinen klaren Spritzling in der Hand, die auch ganz typisch nach Matchbox aussehen. Das heißt, wir haben erst einmal keine klar strukturierten Gussrahmen, sondern alles ist irgendwie wild durcheinander gewürfelt, was aber bei der geringen Teilezahl kein großes Problem darstellt. Die Bauteile alle sauber gegossen und haben eine Mischung aus erhabenen und versenkten Gravuren.

Spritzling 2
Spritzling 2

Spritzling 2 Rückseite
Spritzling 2 Rückseite

Der Bau beginnt beim spartanisch eingerichteten Cockpit, was nicht nur für Matchbox typisch ist. Zumindest die Armaturentafel ist ganz gut wiedergegeben und kommt dem Vorbild sehr nahe, leider gibt es hierfür kein Decal, genauso wie es keine Pilotenfiguren gibt. Eine Passagierkabine fehlt, der hintere Teil des Fliegers muss leider leer bleiben, auch der Aftermarket bietet hier keine Lösung (es gibt zu diesem Flugzeugtyp fast nichts bis auf Abziehbilderbögen).

Revell - De Havilland DHC-6 Twin Otter

Revell - De Havilland DHC-6 Twin Otter

Die Klarsichtteile machen einen sehr guten Eindruck, allerdings bieten sie einen Lupeneffekt, aber es gibt ja im Inneren ohnehin nichts zu sehen. Etwas knifflig ist das das Einkleben der Teile, ohne diese zu zerstören. Leider ist auch die Frontscheibe zu schmal und es entsteht eine kleine Lücke. Sind die Teile fest, werden bei Rumpfhälften zusammengeklebt. Hier muss dann einiges gespachtelt und gefeilt werden, damit man einen sauberen Übergang bekommt.  

In der separaten Nase, bei der man zwischen kurzer und langer Version wählen kann, müssen etwa 20 g Gewicht eingebaut werden. Hier ist etwas mehr immer angebracht (bei meinem ersten Versuch ist das Flugzeug trotz Gewicht umgekippt). Anschließend muss auch an der Nase gespachtelt werden, damit man einigermaßen glatte Übergänge bekommt.

Ähnlich sieht es auch bei den Motoren aus. Die Gondeln sind in der Mitte geteilt und müssen entsprechend gespachtelt werden. Die Passgenauigkeit ist bei einigen Teilen eher mäßig. Ansonsten sehen die Flügel aber ganz in Ordnung aus. 

Revell - De Havilland DHC-6 Twin Otter

Man kann sich zwischen einem Wasserflugzeug, einem normalen Fahrwerk und einer Maschine mit Skiern entscheiden. Auch wenn die Räder etwas vereinfacht sind und wenig Gravuren aufweisen, finde ich alle Varianten ganz gut umgesetzt. Es ist ohne Frage ein Pluspunkt des Bausatzes, dass man hier zwischen den drei Versionen auswählen kann.

Kurz zusammen gefasst: bei den Teilen immer darauf achten, ob Spalte entstehen, spachteln und feilen, viel Gewicht in die Nase bringen, sich früh für eine der Varianten entscheiden und darauf achten, dass die Klarsichtteile richtig sitzen. Berücksichtigt man das alles, sollte einem schönen Modell nichts mehr entgegen stehen.   

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De Havilland DHC-6 Twin Otter

 

Die Bemalung und Abziehbilder:

Bei den Bemalvorschlägen handelt es sich um exakt dieselben wie damals bei der Matchbox-Auflage. Es gibt die militärische Version der Kanadischen Luftwaffe. Diese Twin Otter gehört zum 440. Squadron, welche 1981 auf der Flight Base Edmonton in Alberta stationiert war.  

Die zweite Maschine ist eine zivile Verkehrsmaschine des Aurigny Air Service Ltd. von 1982, deren Heimatflugplatz der Alderney Airport auf den Kanalinseln war. Die Fluggesellschaft existiert bis heute und bietet Fluglinien rund um die Kanalinseln an. Der Flugzeugtyp ist aktuell noch bei der Airline im Einsatz, hat aber mittlerweile einen moderneren Anstrich bekommen.

Einen Bemalvorschlag für die Schwimmerversion gibt es leider nicht. Alle Decals sehen aber sehr gut aus und sind sauber gedruckt.  

Revell - De Havilland DHC-6 Twin Otter

Bauanleitung:

Die Anleitung ist die typische schwarz-weiße Revellanleitung mit Informationen auf der ersten Seite. Nur sieben Farbtöne finden Verwendung. Anschließend gibt es 31 Baustufen zu bewältigen, ehe man bei den Bemalvorschlägen landet. Diese sind etwas klein gedruckt und nicht sehr übersichtlich. Außerdem sind mir zumindest bei der kanadischen Maschine Fehler aufgefallen. 

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De Havilland DHC-6 Twin Otter

 

Darstellbare Maschinen:
  • 440. Squadron, Canadian Armed Forces, Flight Base Edmonton, Alberta, Kanada 1981
  • Aurigny Air Service Ltd., The Alderney Airport, Kanalinseln 1982
Stärken:
  • einziger Bausatz des Typs
  • übersichtlicher Bausatz
  • vier unterschiedliche Varianten möglich
Schwächen:
  • Bemalungsplan
  • kein Bemalvorschlag zur Schwimmerversion
  • Passgenauigkeit
  • Detailschwächen
  • leere Passagierkabine bzw. Frachtraum
  • Frontscheibe zu klein
Anwendung:

Wegen der einfachen Bausatzstruktur auch für den fortgeschrittenen Modellbauneuling geeignet.

Fazit:

Alles im allem ein solider Bausatz, der eben einiges an Zeit benötigen wird. Ein wahrer Matchbox eben und außerdem alternativlos, denn eine andere Twin Otter gibt es akuell nicht auf dem Markt.

Warum man sich allerdings für eben diesen Bausatz in der Limitierten Revell Classic Serie entschieden hat, erschließt sich mir nicht so ganz, da bietet der Fundus von Matchbox, wenn es denn unbedingt eine Matchboxform sein sollte, ja doch einige extravagantere Maschinen. Am Ende war der Flieger ja auch gar nicht so sehr Limitiert.

Der Revell-Classic Bausatz ist mittlerweile doch sehr rar geworden, wer also den Vogel bauen will, sollte die aktuelle Auflage kaufen, bis auf den Decals ist sie ohnehin identisch.

Weitere Infos:

Anmerkungen: Wie bereits erwähnt hält der Aftermarket nicht viel Sinnvolles für die Maschine bereit, allerdings bietet Aerocraft Models ein paar Resin Sets, um z.B. das Cockpit, die Reifen, Probeller, Höhenleitwerk und Fahrwerk zu ersetzten. Die Firma CanMilAir bietet einige Abziebilderbögen, um weiter Maschinen der kanadischen Luftwaffe zu realisieren. Für weitere Produkte geht’s hier zu Übersicht auf Scalemates.   

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 28. Oktober 2020

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