Sd.Kfz. 11 + 7,5 cm Pak 40(Revell - Nr. 03252)Produktinfo:
Besprechung:Zum Original:
Der 3 t Zugkraftwagen war ein Halbkettenfahrzeug, welches als Artilleriezugmaschine ab 1938 gebaut wurde. Insgesamt wurde bis 1944 ca. 8.800 Stück hergestellt. Insgesamt konnte das Fahrzeug acht Soldaten mitführen und eine Geschwindigkeit von 53 km/h erreichen. Die Reichweite lag zwischen 250 und 140 km, besonders im Wüstenkrieg wurde daher die Menge des mitgeführten Treibstoffs stark erhöht. Das Zugfahrzeug wurde unter anderem bei Hanomag in Hannover, in den Adlerwerken Frankfurt a. M., bei Auto Union in Zwickau und Skoda in Pilsen gefertigt. Der Preis für ein Fahrzeug betrug 22.000 RM. Das Fahrgestell bildete auch die Grundlage für den Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251. Die Fahrzeuge wurden vorrangig von der Artillerietruppe und den Panzerjägern als Zugmaschine für die Geschütze verwendet. Einer dieser Geschütze war z.B. die PaK 40 der Panzerjäger. Dieses Geschütz wurde ab 1941 in der Truppe eingeführt und in Eberswalde, Königsberg und in Weimar produziert. Die Kosten für ein Geschütz betrugen 12.000 RM, das Kaliber betrug 7,5 cm. Nachdem sich zeigte, wie wirksam das 76 mm Geschütz der Sowjets war, etablierte sich die Pak 40 zum Standardgeschütz der Wehrmacht ab 1942. (Quelle: Wikipedia)
Der Bausatz
Im Jahr 1977 bracht Matchbox einen weiteren Militärbausatz auf dem Markt. Es sollte sich dieses Mal sogar um ein sehr umfangreiches Set handeln, denn neben dem Sd. Kfz. 11 und der Panzerabwehrkanone beinhaltet das Set auch ein BMW R75 Motorrad und, wie es bei den Modellen von Lesney üblich war, auch eine Dioramenplatte. Die Erstauflage wurde hier auf MV bereits 2006 von Oliver Breithut vorgestellt. Wie bekannt sein sollte, kaufte dann Anfang der 1990er Jahre Revell die Modellbausparte des Spielzeugherstellers auf und bringt seit dem immer mal Wiederauflagen der mittlerweile betagten Bausätze. Jedoch sind diese für den Einsteiger oft recht interessant, denn meist lassen sich aus den Bausätzen noch schöne einfache Modelle bauen. So kam es auch, dass Revell das Sd.Kfz. 11 mit der PaK 40 im Jahr 2016 wieder auf dem Markt gebracht hatte.
Im Karton finden wir drei Spritzlinge, auf denen alle Teile zu finden sind, die größten davon entfallen auf das Diorama. Was mir bei den Matchbox-Fahrzeugbausätzen schon mehrfach aufgefallen ist, sind sehr knapp und eng bemessene Angüsse, so dass man mit dem Seitenschneider manchmal Probleme hat, dran zu kommen. Außerdem ist der ganze Gußast ist etwas unübersichtlich. Ansonsten ist das Ganze aber noch sehr sauber, selbst Trennnähte findet man nur vereinzelt.
Begonnen wird der Bau mit dem Sd.Kfz 11. Hier fällt einem schnell auf, dass die Laufrollen, besonders die hinteren des Schachtellaufwerks kaum bis gar nicht detailliert sind. Auch die Räder vorne würden so wohl heute nicht mehr verbaut werden. Ansonsten sind die Details hier immer wieder ganz nett, aber natürlich auch nicht überragend, einiges wurde auch stark vereinfacht oder eben weggelassen wie z.B. die Peilstangen. Es sind beim Bau auch ein paar kleine Lücken entstanden, welche geschlossen werden sollten. Klarsichtmaterial für Scheiben liegt dem Bausatz nicht bei, hier sollte der Modellbauer selber tätig werden. Bis auf das Lenkrad gibt es keine weiteren Armaturen, dies ist aber auch nicht zwingend notwendig, denn beim Sd.Kfz. 11 gab es da nur wenige, dennoch wäre zumindest ein Decal hierfür schön gewesen. Das Verdeck kann auch gut aufgesetzt werden, es ist sehr schön strukturiert und gibt einen authentischen Faltenwurf wieder. Die Besatzung liegt nur aufgesessen bei und leider sind auch die beiden Soldatenreihen für die Sitzbank identisch. Kleine Variationen wären hier sicher besser gewesen. Die Gummiketten lassen sich immer etwas schwierig bearbeiten und sind auch nicht so ganz toll.
Die PaK 40 ist laut Anleitung dann als nächstes an der Reihe. In nur vier Schritten kann sie schnell gebaut werden. Hier gefallen mir die Räder besser als bei der Halbkette. Die Stützen sind beweglich und das Geschütz ist höhen- und seitenverstellbar. Die Kanonenmündung sollte aufgebohrt werden.
Das Motorrad ist an sich auch ganz in Ordnung, allerdings sind hier die Speichen der Räder gar nicht dargestellt worden, beim Ersatzrad findet man sie allerdings. Warum damals Matchbox dann nicht auch die Räder vom Motorrad komplett so dargestellt hat, bleibt ein Rätsel. Das Diorama ist eine Häuserruine mit Reichsadler, diese gefällt mir auch recht gut, besonders die Fahrspuren auf dem Weg vor dem Gebäude sind gut gelungen. Die Bemalung und Abziehbilder:
Bei der Bemalung zeigt sich mal wieder Matchbox´ Vorliebe für das Afrika Korps, warum Revell hier immer wieder mitzieht, weiß ich nicht… denn das Afrika Korps passt absolut nicht zum Diorama, hier hätte zumindest eine Einheit aus dem Endkampf dazu kommen müssen. So ist das Gebäude, wenn überhaupt, nur ohne Reichsadler verwendbar. Auch die Soldaten sind nicht zwingend afrika-tauglich, denn diese besitzen alle eine lange Uniform, so dass man hier ohne Probleme auch eine andere Bemalungsoption dazu hätte geben können. Wie authentisch diese sind, ist fraglich, zumindest aber hätte man statt Sandgelb das Afrikabraun angeben sollen. Entsprechende Markierungen für die 15. und 21. Panzerdivision sind auf dem Abziehbilderbogen zu finden. Die Anleitung
Bei diesem Bausatz kommt man wieder in den Genuss der farbigen Revell Anleitungen. In 23 Stufen kommt man schnell zum Ergebnis. Im Übrigen werden in der Anleitung die Soldaten erdfarben angemalt, was allerdings weder zum Afrikakorps noch zu einer anderen deutschen Uniform des Zweiten Welkriegs passt. Also hier bitte nicht auf der Anleitung vertrauen und selbst recherchieren, zumindest was die Detailbemalung angeht.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einsteiger und Fans der Matchboxbausätze Fazit:Die Matchboxbausätze werden aufgrund ihrer Einfachheit, der Dioramen und der trotzdem recht guten Details immer ihre Fans, einschließlich mir, finden. Hier bin ich nur ein wenig enttäuscht, dass man die Bemalvorschläge nicht dem Diorama angepasst hat. Trotzdem freue ich mich schon auf dem Bau, denn es ist ein Bausatz, der viele Möglichkeiten bietet. Ich hoffe ja immer noch, dass man irgendwann wieder die Idee mit dem kleinen Diorama aufgreift. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 06. Mai 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |