SU-122 last Production(MiniArt - Nr. 35208)Produktinfo:
Besprechung:
Bei der SU-122 handelt es sich um eine sowjetische Selbstfahrartillerie, welche im Uraler Werk des Schweren Maschinenbaus im November 1942 entworfen wurde. Bereits im Dezember begann man dann mit der Serienproduktion. Nach 638 gebauten Einheiten endete die Produktion bereits im August 1943 zugunsten des Jagdpanzers SU-85. Viele Bauteile wurden hier von der SU-122 übernommen, weshalb beide Fahrzeuge große optische Ähnlichkeiten haben. Die SU-122 wurde ab Februar 1943 im Kampf eingesetzt. Hierbei nutzte die Rote Armee das Fahrzeug als Sturmgeschützt und Panzerhaubitze. Man versuchte auch, das Fahrzeug als Jagdpanzer einzusetzen, doch aufgrund der eher ungeeigneten Hauptwaffe scheiterte dies. Die meisten SU-122 wurden in der zweiten Hälfte des Jahres 1943 eingesetzt, doch aufgrund der hohen Verluste wurde ein Großteil der Fahrzeuge im Laufe des Jahres 1944 wieder außer Dienst gestellt. Nur wenige Fahrzeuge blieben bis Ende des Kriegs im Einsatz. Quelle: Wikipedia Der Bausatz
829 Bauteile, verteilt auf 71 Spritzlinge, das ist schon eine Hausnummer! Bereits beim Öffnen des Kartons kann man schon ahnen, was für ein extrem umfangreiches Modell hier vor einem liegt. Der Bausatz bietet ein vollständige Inneneinrichtung inklusive Motor und ist dabei extrem detailliert. Ich werde im folgenden versuchen, die einzelnen Spritzlinge kurz zu beschreiben und auf die Vorzüge und Nachteile einzugehen. Verzeiht, wenn ich nicht alles dabei sehe.
Der Spritzling A beinhaltet die Treibstofftanks, sowie Motorteile. Hier sieht man schon, wie filigran die Teile sind und wie gut die Oberflächen dargestellt werden. Der Spritzling Ab beherbergt den Motorblock. Der Spritzling B versteckt sich in einer Schaumstoffmatte. Dies liegt daran, dass man hier die Teile der Motorabdeckung und die Oberwanne findet, welche zum Großteil im Slide-Mold-Verfahren hergestellt wurden und dadurch empfindlich gegen Verformung sind. Dies gilt übrigens auch für viele andere Teile des Bausatzes. Im Slide-Mold-Verfahren werden die Formen verschoben, so das auch die Seiten der entsprechenden Teile detailliert werden können, wodurch z.B. offene und detaillierte Kanonenrohre ermöglicht werden. Rahmen A
Die Spritzlinge C und Ca sind miteinander verbunden, hier befinden sich einige kleinere Teile für den Kampfraum, wie z.B. der Fahrersitz. Auch sehen wir hier die Kettenabdeckung und die Heckpanzerung, sowie weitere Motorabdeckungen. Besonders gut gefallen mir die Teile auf dem Spritzling D. Hier finden wir die Kanonenblende, welche aufgeraut ist und sehr gut das Original wiedergibt. Die Front- und Seitenpanzerung weisen sehr feine Schweißnähte auf. Die Haltegriffe hier haben leider viele Angüsse, das macht das Versäubern sehr schwierig. Auf dem Gussast Da sehen wir weitere kleinere Motorteile. Rahmen C + Ca
Nun folgt eine Reihe kleinerer Spritzlinge, welche separat in eine Folientüte verpackt sind. Beginnen werde ich hier mit dem Spritzling Jc. Hier befindet sich das Dach des Panzers, welches innen wie außen sehr gut detailliert ist. Der Spritzling Je hält die beiden Teile für einen Kasten bereit, welcher ans Heck des Fahrzeugs angebracht werden kann. Spritzling E ist zwei Mal vorhanden und enthält die Teile für den Kühler. Die Zusatztanks sind auf dem ebenfalls doppelt vorhandenen Spritzling Ea zu finden, ebenso Teile der Federung und einige Wartungsluken. Der Spritzling Eb ist auch zwei Mal vorhanden und enthält Antriebsrollen und die Auspuffabdeckung. Hier fallen vor allem die Schraubenköpfe auf, welche akkurat wiedergegeben wurden. Rahmen Jc
Während wir auf den beiden Spritzlingen Ed wir noch einige Kleinstteile sehen, ist der Spritzling F alleine zehnmal vorhanden und hält die Teile für eine detaillierte Laufradaufhängung bereit. Auch die Spritzlinge Fb, Fh und Fj sind jeweils in der gleichen Anzahl zu finden. Erster enthält die Munition für die 122 mm-Haubitze, sowie jeweils zwei Kartuschen. Der Spritzling Fh beinhaltet die Laufrollen. Hier sieht man erneut, wie exakt Miniart gearbeitet hat, denn an den Gummibandagen der Laufrollen findet man auch die Seriennummer des Werks. Die mit Fj markierten Gussäste enthalten Teile für die Einzelgliederkette, auch hieran findet man wieder die Seriennummern. Der Spritzling Fk ist vier Mal vorhanden und beinhaltet die Radaufhängung, die Zusatztanks und die Federgehäuse. Den Spritzling Fm gibt es wieder doppelt und er enthält einige Kartuschen. Rahmen Ed, 2x vorhanden
Spritzling K gibt es in siebenfacher Ausfertigung und er beinhaltet weitere Kettenglieder. Die letzten beiden Gussäste sind G und Ga, hier finden wir nun auch die Teile für das Geschütz. Wie bereits erwähnt, ist das Geschützrohr im Slide-Mold-Verfahren gegossen und zeigt sehr schöne Strukturen. Auf den beiden identischen Klarsichtspritzlingen Eg befinden sich die Scheinwerfer und die Winkelspiegel. Der Ätzteilbogen ist relativ umfangreich und enthält unter anderem die Haltegurte für die Zusatztanks und eine Lüfterabdeckung. Allerdings kann man hier auch auf die Alternativen aus Plastik zurückgreifen. Spritzling K, 7x vorhanden
Mit dem Bausatz kann man das so ziemlich umfangreichste und vollständigste Modell einer SU-122 bauen, das ich kenne. Auch die Versionsunterschiede sind gut ausgearbeitet. So haben wir hier ja eines der letzten produzierten SU-122 Exemplare. Lediglich die anderen Versionen dieses Typs von Miniart können dem Bausatz Konkurrenz machen. Auch wenn ich lange gesucht habe, es ist hier nichts finden, was ich negativ beurteilen könnte. Alles ist vorhanden, um ein Spitzenmodell zu bauen. Allerdings muss man aufpassen, dass man sich nicht verzettelt und durcheinander kommt. Decals und Bemalung
Die Decals sehen sehr gut aus, auch wenn hier nur ein paar wenige Markierungen vorhanden sind. Insgesamt werden drei Fahrzeuge vorgeschlagen. Dabei ist eines in Grün gehalten, das andere in verwaschener Wintertarnung und das dritte Fahrzeug als Beutefahrzeug der Wehrmacht, welche als Stug. 122(r) geführt wurden. Leider gibt es keine genaueren Angaben zu den einzelnen Einheiten, doch hier habe ich ein wenig recherchiert:
Die Bauanleitung
Die Bauanleitung ist als recht großes, 20-seitiges Heft gestaltet. Hier ist der Einband auf Hochglanzpapier gedruckt. Auf den ersten Seiten ist die Teileübersicht zu finden. Der Bau beginnt dann mit dem Motor, gefolgt von Getriebe, Kampfraum und Außenseite. In 72 Schritten wird beschrieben, wie fast alle 824 Teile zu verbauen sind. Die Bauschritte sind teilweise etwas unübersichtlich, aber mit etwas Erfahrung sollte man hiermit zurechtkommen. Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Definitiv nur für Fortgeschrittene Fazit:Ein „all you can build“-Modell zu einem Top-Preis! Wer ein SU-122 mit allem Drum und Dran bauen möchte, wird wohl an der SU-122-Reihe von Miniart kaum vorbei kommen. Von mir gibt es hier eine klare Kaufempfehlung und wir werden sicher noch einiges von diesem Hersteller hören. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 12. September 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |