Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Militärfahrzeuge Bis 1945 > Ardelt-Rheinmetall 8,8 cm Pak 43 Waffenträger Ardelt-Rheinmetall 8,8 cm Pak 43 Waffenträger(Dragon - Nr. 6728)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild
Um der enormen Überlegenheit an feindlichen Panzern im Russlandfeldzug etwas entgegensetzen zu können, entschied sich die Wehrmachtführung, billige und einfach herzustellende selbstfahrende Panzerabwehrkanonen bei den Panzerjägern einzuführen. Hierfür wurden alle zur Verfügung stehenden Fahrgestelle verwendet, unter anderem auch Beutefahrzeuge. Diese wurden mit den verschiedensten Waffen kombiniert. Einige bekannte Beispiele sind die Fahrzeuge Marder I bis III. Dies führte allerdings zur Kostenüberschreitung bei der Produktion, da diese nicht vereinheitlicht werden konnte, außerdem war der Wartungsaufwand enorm, da man für jedes Fahrzeug andere Ersatzteile benötigte und die Besatzungen mit den verschiedenen Typen vertraut gemacht werden mussten.
Im Laufe des Jahres 1942 wurden Rufe nach einen universell einsetzbaren Chassis zum Tragen von schweren Waffen jeglicher Art lauter. Der offizielle Entwicklungsauftrag kam jedoch erst Anfang 1944. Mehrere Firmen begannen unter dem Namen Waffenträger mit der Entwicklungsarbeit, die meisten schafften es aber nur bis zur Konzeptzeichnung oder zum Holzmodell. Lediglich von den Entwürfen von Borsig, Steyr, Krupp und Ardelt-Rheinmetall wurde ein funktionaler Prototyp gebaut.
Zu den Anforderungen an das Fahrzeug von Ardelt gehörte auch ein drehbarer Turm. Der Zwölfzylindermotor von Steyr befand sich rechts neben dem Fahrer und erbrachte mit einer Leistung von 140 PS eine Geschwindigkeit von 35 km/h. Das Fahrzeug war an der Front mit 20 mm und an der Seite mit 10 mm gepanzert. Das Fahrzeugchassis ist an den des Pz.Kpfw. 38t angelehnt. Im hinteren Teil des Fahrzeugs befand sich der Turm, davor zwei quadratische Abdeckungen, unter welchen der Fahrer und der Motor untergebracht waren. Der entstandene Prototyp war mit der PaK 43 L/71 88 mm ausgerüstet. Ob ein weiterer Bau mit einer anderen Waffe geplant war, ist nicht bekannt. Ende 1944 wurde das Fahrzeug fertig gestellt und noch in der Heeresversuchsanstalt Hillersleben getestet. Der Bausatz
Der kleine Spritzling RB ist zusammen mit dem Decalbogen und den Ätzteilen an einer Pappe befestigt, so dass auch diese nicht so leicht verloren gehen können. Eine sehr gute Lösung, wie ich finde.
Wie bereits erwähnt gibt es einen kleinen Ätzteilbogen. Dieser beinhaltet den Rahmen für das Funkgerät, die Halterung für die Munition, sowie die Kanonenblende und das Dach des Fahrerraums. Leider gibt es hier aber keine Plastikalternativen, was diesen Bausatz für Anfänger eher ungeeignet macht.
Was ich noch nicht angesprochen habe, sind die Eyecatcher des Bausatzes, die Dragon ja ganz gerne in einer Übersicht darstellt: wir haben eine sehr gut detaillierte Kanone, einen gut ausgestatteten Kampfraum im Turm, sowie eine recht vollen Fahrerraum samt Getriebe. Da komme ich aber bereits zu dem, was mir hier fehlt: Wegen der großen Lüftungsschlitze wäre ein beigelegter Motor wirklich sehr schön gewesen, zumal man das bei dem Preis durchaus hätte erwarten können. Allerdings kann man einen Motor ja aus den zusätzlichen Teilen bauen, auch wenn er nicht ganz dem Original entspricht. Die Decals und Bemalung
Zu den Abziehbildern gibt’s eigentlich nichts zu sagen, hier handelt es sich um drei Balkenkreuze, welche für das vorgesehene Modell eigentlich gar nicht benötigt werden. Schön, dass sie dennoch beiliegen, dies ermöglicht den Bau eines What if-Modells. Das vorgesehene Modell ist der Prototyp in der Heeresversuchsanstallt Hillersleben, einmal in der Variante 1944 ohne Geschützblende und einmal in der Variante mit Blende. Das Fahrzeug ist einfarbig dunkelgelb gehalten. An der Front des Fahrzeugs befindet sich eine weiße Markierung. Die Bauanleitung
Die Anleitung besteht aus einem zusammengefalteten Bogen. Auf der ersten Seite befindet sich eine Übersicht sämtlicher Teile, hier sind auch die nicht benötigten Teile markiert, weiterhin Sicherheitshinweisen und einer Farbtabelle. Hier werden lediglich vier Farben benötigt: Schwarz, Weiß, Eisen und Dunkelgelb. Anschließend folgt in zehn zum Teil sehr unübersichtlichen Schritten der Bau. Dass einige Spritzlinge falsch benannt sind, habe ich ja bereits im oberen Abschnitt erwähnt. Als letzten Schritt haben wir die Bemalungsanleitung. Was mir hier leider gänzlich fehlt, sind Information zum Original, das machen andere Hersteller deutlich besser! Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: eher für Fortgeschrittene Fazit:Dragon ist ja für seine hohe Qualität, aber auch für seine Preispolitik bekannt. Wiederauflagen werden als Neuheiten verkauft und sind oft auch immer teurer. Wenn der Hersteller hier nicht schnell etwas ändert, werden bzw. haben andere Hersteller ihm den Rang abgelaufen. Es kann nicht sein, dass ein und der selbe Bausatz mit einer Preisspanne von bis zu 30 Euro im Handel verkauft wird. Wie dem auch sei, das Modell selbst ist ein schöner Exot und wird sicher auch viel Spaß beim bauen machen. Auch What if-Modellbauer werden hier ihre Freude haben und können sich an diesem seltenen Exoten austoben. Mit einer passenden Besatzung kann man z.B. ein schönes Diorama entstehen lassen. Wer einen Exoten der Wehrmacht haben will, sollte hier ruhig zugreifen, aber bitte vorher die Preise vergleichen! Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 05. Juli 2019 Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Militärfahrzeuge Bis 1945 > Ardelt-Rheinmetall 8,8 cm Pak 43 Waffenträger © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |