HMS Kelly 1940(FlyHawk - Nr. FH1119S)Produktinfo:
Besprechung:
Die HMS Kelly gehörte zu den britischen Zerstörern der K-Klasse und war das erste Schiff dieser Klasse welches in Dienst gestellt wurde. Der Bau begann 1937, bereits zwei Jahre später erfolgte die Indienststellung bei der Royal Navy als Flotillenführer. Diese Schiffe waren speziell für die Führung von Verbänden ausgrüstet, dazu wurde ein Teil der Aufbauten mit entsprechenden Räumlichkeiten und Signalanlagen ausgestattet. Die HMS Kelly war praktisch vom Beginn des Krieges an im Einsatz, nach ihrer Ausbildungsfahrt im Sommer 1939 nahm sie an der Bergungsmission für die Überlebenden des versenkten Flugzeugträgers HMS Courageous teil. Im weiteren Verlauf des Krieges verbrachte die Kelly beinahe mehr Zeit im Dock oder auf der Werft für Reparaturen als auf See. Oft entstanden dise Schäden durch Kollisionen mit anderen Schiffen oder durch Minen. Im Frühjahr 1940 führte die Kelly unter ihrem Kapitän Lord Louis Mountbatten einen Verband zur Evakuierung der "Maurice Force" aus dem norwegischen Namsos an, in deren Verlauf 5.400 Soldaten von den gut 10 teilnehmenden Schiffen gerttet werden konnten. Die Kelly nahm dabei 150 französiche Soldaten an Bord. Auf dem Rückweg sicherte sie die beteiligten französischen Hilfskreuzer. Im Mai 1940 wurde die Kelly bei einem Vorstoß gegen deutsche Minenschiffe von einem Torpedo getroffen und schwer beschädigt. Dank der Unterstützung einer weiteren Zerstörergruppe konnte sie in die Reparaturwerft geschleppt werden, wo sie bis Ende 1940 verbleiben musste. Im Frühjahr 1941 führte die Kelly als Flotillenführer der 5th Destroyer Flotilla Ausbildungseinsätze zur U-Boot Abwehr in Scapa Flow durch. Im April verlegte sie zusmman mit ihrer Flotille in Richtung Malta, wo die 14.Zerstörerflotille abgelöst werden sollte. Die Kelly und ihr Verband bildeten mit einer Reihe anderer Schiffe die "Force K". Am 23.Mai 1941 wurden die HMS Kelly und ihr Begleitschiff Kashmir von deutschen Stukas angegriffen und versenkt. Zuvor griff der Zerstörerverband den von Deutschland besetzten Flugplatz Maleme auf Kreta an. 99 Seeleute starben beim Untergang der HMS Kelly. Die Geschichte der Kelly diente als Vorlage für einen 1943 gedrehten Spielfilm "In Which We Serve", der später mit einem Ehrenoskar ausgezeichnet wurde. Die HMS Kelly war etwas über 108m lang und knapp 11m breit, die maximale Wasserverdrängung betrug 2.400ts. Die 40.000PS starken Maschinen verliehen ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 36kn. Ihre Bewaffnung bestand aus sechs Sk 12cm Mk.XII Kanonen in Doppeltürmen, einem 40mm Quadrupel "PomPom" Geschütz, zwei 12,7mm Vickers MG Vierlingsflak sowie 2 Fünfach-Torpedorohren (53,3cm) und 20 Wasserbomben. Die Besatzung bestand aus 218 Mann.
Der Bausatz setzt die mit der L-Klasse begonnene Reihe der britischen Zerstörer des Zweiten Weltkrieges fort. Die hier gezeigte Deluxe Edition beinhaltet neben den gut 200 Kunststoffteilen und der kleinen Ätzteileplatine noch eine weitere, mit etwa 100 Teilen bestückte Ätzteileplatine, gedrehte Messingteile als Ersatz für die 12cm Geschützrohre und etwas Rundmaterial für den Neubau des Hauptmastes. Alle Teile sind wie bei Flyhawk üblich mit viel Liebe zum Detail verpackt, hier muss es schon sehr rauh zugehen damit etwas beschädigt wird. Die gleiche Sorgfalt wurde bei der Ausarbeitung der Details an den Tag gelegt, auch hier braucht man wieder die Makroaufnahme um alles erkennen zu können. Es ist immer wieder erstaunlich wie viel man hier auf kleinstem Raum zu sehen bekommt. Einige der Bauteile kennt man schon aus den L-Klasse Bausätzen, das Meiste ist aber neu. Der Zusammenbau ist gar nicht so kompliziert, selbst mit den zusätzlichen Ätzteilen. Vieles wird einfach 1:1 ersetzt oder kommt neu hinzu wie z.B. die Relings. Das ist auch gut so weil man, wie bei den Deluxe Editionen immer der Fall, mit zwei Anleitungen parallel arbeiten muss. Beide sind aber erfeulich übersichtlch gezeichnet und man findet sich sehr schnell zurecht. Einige Stellen auf dem Endlosfaltblatt sind farblich hervorgehoben. Die Bemalungsanleitung ist ein wenig zu Dunkel, hier könnte Flyhawk anstelle des Abdruckes vom Deckelbild, der auch diesem Modell beiliegt, eine etwas größere Bemalungsanleitung beilegen oder zumindest online etwas anbieten wie man es von Revell, Eduard oder Special Hobby kennt. Wenigstens ist sie in 1:1 auf das fertige Modell bezogen.
Der Preis den man für die hohe Detaillierung auf kleinstem Raum zahlen muss ist die Größe der Bauteile. Manchmal weiss man gar nicht wie man die winzigen Teile aus dem Rahmen herauslösen soll weil die Angüsse im Vergleich zum Bauteil sehr groß sind. Interessant finde ich die Struktur des Decks, anscheinend hat man hier versucht den Anti-Rutsch-Belag nachzubilden, in 1:700 ist das allerdings müßig weil definitv nicht zu erkennen. A prospos Deck, Flyhawk bietet für dessen Bemalung ein Maskenset an, siehe unten. Beim Schornstein hat sich ein kleiner Fehler in die Anleitung geschlichen, daher unbedingt das kleine Korrekturblatt beachten (ich glaube aber sogar das Korrekturblatt ist falsch und die Anleitung richtig:)).
FH710067 HMS Kelly 1940 Masking SealUm uns die Lackierung des Decks der Kelly ein wenig zu erleichtern bietet Flyhawk für vergleichsweise kleines Geld einen passenden Satz mit Klebemasken an. Das Set enthält 12 lasergeschnittene Elemente über deren Verwendeung die Rückseite der Verpackung aufklärt. Einige der Masken sind mehrteilig ausgeführt. Um deren Stoßkanten sauber abzukleben liegen eine ganze Reihe von Streifen bei die als 2.Lage über die Kanten geklebt werden können. Die Abgrenzungen der Maskenteile sind klar hervorgehoben, man braucht also nicht wie bei einem namhaften Anbieter aus dem östlichen Europa umständlich im Gegenlicht nach den Teilen zu suchen. Einziger Nachteil ist dass man das Modell praktisch schon vor der Montage lackieren muss da man die grßeren Masken kaum ohne Beschädigung der filigranen An- und Aufbauten wegbekommt, es sei denn man ist hauptberuflich Gehirnchirurg ;) Darstellbare Einheiten:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Wieder ein hervooragend gemachter Bausatz mit unzähligen Details die man mit bloßem Auge fast gar nicht alle sehen kann. Die Deluxe Edition setzt dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf. Der Preis von 38 Euro ist angemessen und liegt auf das Zubehr umgerechnet im Rahmen der Mitbewerber auf dem Markt. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 31. Mai 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |