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AS 350 Air Zermatt

(Heller - Nr. 85004)

Heller - AS 350 Air Zermatt

Produktinfo:

Hersteller:Heller
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:85004 - AS 350 Air Zermatt
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2012
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • 2 Gussrahmen aus rotem Plastik
  • 1 Gussrahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung
  • 2 Aufkleber Air-Zermatt
  • Wettbewerbstalon

Besprechung:

Zum Vorbild

Die Air Zermatt AG ist über die Schweiz hinaus bekannt, nicht zuletzt wegen den sehr attraktiv bemalten Helikoptern. Die Farbgebung und die Sternen-Bemalung verweisen auf das Kantonswappen des Kantons Wallis, in welchem die Heli-Basen der Air Zermatt AG zu finden sind.

Heller - AS 350 Air Zermatt

Verwirrend ist, dass auf dem Kartondeckel die HB-XSU sowie die HB-ZCX abgebildet sind, auf der Bauanleitung ein Foto der HB-ZCX zu finden ist, aber auf dem Decalbogen „nur“ Decals für die HB-ZKF sind. Die HB-ZKF (S/N 4541) ist eine AS 350B3 und wurde 2008 von der Air Zermatt AG in Dienst gestellt. Sie war damals die fünfzigste Maschine der B3-Version, welche in der Schweiz registriert wurde. Ausserdem war es die neunhundertste Vergabe einer schweizerischen Heli-Registration.

Heller - AS 350 Air Zermatt

Die HB-ZKF wurde vielseitig eingesetzt, so z.B. für Heliskiing, Unterlast- und Transportflüge, Rundflüge- und Personentransport oder Feuerlöschaufgaben. Zu den spezifischen Ausrüstungen und Eigenheiten der Maschine gehörten: Hohes Landegestell, grosses Bodenfenster im Rumpf (Pilotenseitig), Bubble-Door (Pilotenseitig), Lasthaken und Unterlastspiegel, kurzer Aufstiegstritt am Landegestell (links), Skiträger mit Skikorb (beidseitig, jedoch nur 1 Korb montiert), Einsinkschutz am Landegestell (hinten). 2018 touchierte der Hubschrauber eine Stromleitung und stürzte darauf in einen Baggersee. Der Pilot überlebte den Absturz, die Maschine musste aber abgeschrieben werden.

Heller - AS 350 Air Zermatt

Um 2012 erschienen einige Heller-Wiederauflagen in Zusammenarbeit mit Arwico. Alle diese Bausätze hatten ein Schweizer Original als Vorbild. Die Gussformen von Hellers AS 350 kamen gleich zweimal zum Zuge, die B-Version der Heli-Partner AG wurde hier bereits vorgestellt. Um nochmals kurz zu erwähnen: Die Erstauflage erschien 1981 als 1:50 Bausatz, die Gussformen wurden seither nie verändert, lediglich ergänzt (Waterbomber-Version).

Heller - AS 350 Air Zermatt

Die Bausatz- und Verpackungsqualität wurde bereits in der Bausatzvorstellung der Heli-Partner-AS 350 genauer beschrieben, deshalb hier eine stichwortartige Zusammenfassung der Kunststoffteile: Lose Verpackung der Gussrahmen (ohne Schutztüte), erhabene Nietreihen, erhabene Schnellverschlüsse, versenkte Paneltrennlinien, sichtbare Auswerfermarken an Landegestell/linker Seitentüre/horizontaler Stabilisierungsflosse/Heckrotor, Formversatz minimal, wenig überstehender Grat, grobe Details, Passstifte für Rumpfteile vorhanden, keine Passstifte an Klarsichtteilen, Massstab 1:50.

Heller - AS 350 Air Zermatt

Heller - AS 350 Air Zermatt

Im Unterschied zur B-Version hat die B3-Version ein verlängertes Abgasrohr, welches Heller zweiteilig ausgeführt hat. Dies ist auch schon der einzige grosse Bau-Unterschied gegenüber der B-Version. Leider liegt dieser Auflage nur das tiefe Landegestell bei, was nicht dem Original entspricht. Hier hätten die Gussteile der Waterbomber-Version durchaus Sinn gemacht.

Heller - AS 350 Air Zermatt

Ein weiteres Merkmal der B3-Versionen sind die Landescheinwerfer, welche unter dem Rumpf positioniert sind. Versionen bis zur B2 hatten die Landescheinwerfer in der Bugspitze. Dies wurde bei diesem Bausatz ebenfalls nicht berücksichtigt und wird auch in der Bauanleitung nirgends speziell erwähnt. Zusätzlich sorgt das Schachtelbild der B2-Version (HB-XSU) für weitere Verwirrung.

Heller - AS 350 Air Zermatt

In der Kabine finden die üblichen Teile von Hellers AS 350 ihren Platz. Für die Air Zermatt Version sollte berücksichtigt werden, dass die Rückbank bei Unterlast- oder Transportflügen hochgeklappt oder gar nicht erst montiert war. Das Instrumentenbrett entspricht noch der B-Version und benötigt für die B3 Version zwei übereinander angeordnete Bildschirme (VEMD, vehicle and engine mulifunctional displays).

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AS 350 Air Zermatt

 

Die Decals

Der matte Decalbogen ermöglicht die Dekoration der HB-ZKF. Ins Auge stechen sofort die aufwändigen Decals mit dem weissen Sternenmuster. Diese anzubringen dürfte eine grosse Herausforderung werden. Alle Decals sind scharf und ohne Farbversatz gedruckt. Das Bodenfenster, ein Fenster der Pilotentüre und der Hitzeschild auf dem Heckträger werden ebenfalls mit Decals dargestellt. Auch an die Sponsoren-Aufkleber hat Heller/Arwico gedacht. Bei der Decalpositionierung bleiben keine Fragen offen.

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AS 350 Air Zermatt

 

Die Bauanleitung

Die Bauanleitung entspricht weitestgehend derjenigen der Heli-Partner-Version. Lediglich der Heckrotor-Schutzbogen und die Antenne am Heck müssen vom Bausatz abgetrennt werden, der linksseitige Aufstiegstritt muss aus einem langen Tritt gekürzt werden. Die Farbangaben beziehen sich auf das Humbrol-Sortiment. Als Referenz liegt noch ein Blatt mit Detailfotos der Originalmaschine bei.

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AS 350 Air Zermatt

 

Heller - AS 350 Air Zermatt

Zusammenfassend gilt beim genauen (Um-)Bau der HB-ZKF:

  • HB-ZKF hat das hohe Landegestell verbaut (zu finden im Heller-AS 350-water-bomber kit)
  • HB-ZKF hat keinen Scheibenwischer verbaut
  • HB-ZKF hat am Landegestell hinten die Dart-Bearpaws (Einsinkschutz) installiert
  • HB-ZKF hat beidseitig an den Landegestell-Streben Skikorb-Halterungen installiert
  • Das Instrumentenbrett der B3 Version weist in der Mitte zwei Bildschirme auf
  • Die Landescheinwerfer sind nicht in der Bugspitze, sondern unter dem Rumpf
  • Die beiden Piloten-Sitze entsprechen der B-Version, die B3-Version besass ein neues Sitz-Design
  • Die Angüsse mittig am Starflex-Rotorkopf sind nie serienmässig verbaut worden
  • Pitot-Rohr, OAT-Sensor, Servo-Steuerstangen, Scheren fehlen im Bausatz
  • Die Blattsporne hinten an den Landegestell-Kufenrohren fehlen
  • Auf dem Kabinendach befindet sich eine Stabantenne (ab 2009 noch eine Zweite)

Darstellbare Maschinen:

AS 350B3, HB-ZKF, Air Zermatt AG, ca.2012

Stärken:
  • Interessantes und nicht alltägliches Vorbild
  • Drehbarer Haupt- und Heckrotor
Schwächen:
  • Alter der Gussformen
  • Passgenauigkeit beim Übergang zu den Klarsichtteilen
  • Massstab 1:50
  • Bausatzverpackung überdimensioniert
  • Vorbildrecherche zur B3 Version
  • Nur eine Decalvariante
Anwendung:

Leicht, wenn out of box gebaut wird. Schwer, wenn die HB-ZKF korrekt dargestellt werden soll.

Fazit:

Bedingt empfehlenswert. Der Bausatz ist wohl als Rundflugerinnerung/Werbegeschenk gedacht (es sind noch zwei Logo-Aufkleber und ein Wettbewerbstalon beigelegt). Hellers alte B-Version-Gussform kam hier ein weiteres mal zum Einsatz, für die B3-Version reicht das noch knapp, für Folgeversionen dürfte die alte Gussform aber definitiv der falsche Ansatz sein.  Insgesamt erhält man einen alten AS 350 Bausatz, aufgewertet sicher durch die schönen Decals/Farbgebung. Wer’s genau nimmt, lässt besser die Finger davon.

Weitere Infos:

Referenzen:

www.swissheli.com (Register History, HB-ZKF)

Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 08. April 2019

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