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BAC TSR-2

(Airfix - Nr. 07004)

Airfix - BAC TSR-2

Produktinfo:

Hersteller:Airfix
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:07004 - BAC TSR-2
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Preis:ca. 25-30 €
Inhalt:
  • 6 Spritzgußäste aus weißem und transparentem Kunststof
  • 1 Decalbogen für 3 Versionen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Über 30cm Rumpfhälfte, eine klare Ansage in 1:72!
Über 30cm Rumpfhälfte, eine klare Ansage in 1:72!

Die TSR-2 war zum Zeitpunkt ihrer Existenz ein von Geheimnissen und Legenden umwobener hoch entwickelter Technologieträger.

Die Anforderungen, die an den geplanten Nachfolger der Canberra mit der Ausschreibung im Jahre 1957 ergingen, waren ganz im "Geschmack" ihrer Zeit. So sollte neben der punktgenauen Treffersicherheit auch eine außergewöhnliche Flughöhenleistung und Reichweite zu den herausragensten Merkmalen dieses Fluzeuges zählen.

Die wahren Finessen dieses seiner Zeit weit voraus entwickelten Flugzeuges wurden erst später bekannt.

Am 27. September 1964 erhob sich um 15.28 Uhr die XR 219 zu ihrem ersten, nur 15 minütigem Flug.

Diesem Flug folgte am 22.Februar 1965 der einzige Überschallflug dieses Musters.

Zu diesem Zeitpunkt war die XR 220 flugbereit und weitere 5 Maschinen waren nahezu fertig gestellt.

Der 6.April 1965 gilt als einer der schwärzesten Tage in der Birtischen Luftfahrt Industrie, an ihm wurde von der damaligen Labour Regierung der unverzügliche Stop des Projektes TSR-2 beschlossen.

Bis auf eine lange gut gehütete Maschine fielen alle anderen Muster der Axt zum Opfer.

Alternativ kann man die Art der Beladung wählen.
Alternativ kann man die Art der Beladung wählen.

Mit dem Modell der TSR-2 nimmt sich ein englischer Modellbauhersteller eines ureigenen Flugzeuges an, das nicht nur zu Lebzeiten zu begeistern wußte.

Lange hat man von Airfix nichts neues zu Gesicht bekommen, Wiederauflagen und Übernahmegrüchte bestimmten die letzten Jahre, kam das Gespräch auf diesen Hersteller.

Um so euphorischer waren die Stimmen auf der diesjährigen Spielwarenmesse, bringt Airfix neben dier hier besprochenen TSR-2 in 1:72 auch noch eine Canberra in 1:48 auf den Markt.

Das Tragwerk, Seiten /Höhenruder sind einteilig.
Das Tragwerk, Seiten /Höhenruder sind einteilig.

Erwartungsgemäß hoch sind und waren so auch die Erwartungen der interessierten Modellbauer, ob der Hersteller den Anschluß an die heute allgemein gültigen Normen in die Formentechnik schafft. Um es vorweg zu nehmen, die spielzeughaft anmutenden Gimmicks à la bewegliche Ruder, Fahrwerke und Geschütztürme gehören bei Airfix schon lange der Vergangenheit an, sind hier aber in abgemildeter Form durchaus noch wiederzufinden. So kann man Seiten- und Höhenruder beweglich darstellen.

Auch die berüchtigten "Bauchschüsse" sucht man bei den heutigen Pilotenfiguren genau so vergeblich wie das aus Panzerglas bestehende Klarsichtmaterial.

Dafür scheint Airfix einer, wenn nicht sogar der einzige Hersteller heutzutage zu sein, der überhaupt noch Figuren seinen Bausätzen beilegt!

Cockpit, Fahrwerk und Rumpfbauteile
Cockpit, Fahrwerk und Rumpfbauteile

Wer allerdings fernöstlicher Spritzgußqualität zugeneigt ist und sie als "Nomen est Omen" betrachtet, wird bei diesem Bausatz nicht unedingt fündig werden.

Doch der Reihe nach. Der Bausatz präsentiert sich in einem etwas wässerig erscheinenden, weißen Plastikmaterial das durchaus weicher zu sein scheint als das mancher Mitbewerber.

Die Gravuren sind negativ ausgeführt, werden so ihrem Namen also durchaus gerecht und sind im allgemeinen als für den Maßstab durchaus noch als fein bis akzeptabel anzusehen. Dies zeigt sich am ehesten am Tragwerk, an den Rumpfseiten erscheinen sie mir persönlich als etwas zu stark.

Allen Teilen des mir vorliegenden Bausatzes gemein ist die gratfreie Qualität der Teile, was sich u.a. bei den sehr gut anzusehenden Fahrwerksteilen positiv bemerkbar macht.

Hier ist an den Teilen an sich mit wenig Nacharbeit zu rechnen und auch den Entschluß, die Seiten- und Höhenruder einteilig darzustellen, kann man nur bergüßen. Ist so doch eine scharfe Hinterkante am ehesten zu erreichen.

Selbiges gilt auch für die Fahrwerksräder

Etwas spärlich im Detail, die Cockpitinnereien.
Etwas spärlich im Detail, die Cockpitinnereien.

Etwas sehr mager hingegen die Details im Cockpitbereich und den Fahrwerksschächten.

Warten letztere noch mit einigen Details wie Spanten auf, so beschränkt sich der Cocpkitbereich im wesentlichen auf die Bodenwanne mit Seitenkonsolen und Instrumentenbrettern.

Sowohl die Konsolen als auch die Instrumente sind mit den durchaus qualitativ hochwertigen Decals zu bestücken, ob es dem geneigten Modellbauer genügt muß dieser für sich entscheiden.

Die Sitze sind als solche zu erkennen, das war es dann aber auch schon. Ich meine das gerade hier der Aftermarket zu seinem Recht kommen wird.

Die Glasteile!
Die Glasteile!

Die Glasteile präsentieren sich in schlierenfreier und verzerrungsfreier Qualität, könnten  maßstäblich gerne noch etwas dünner hergestellt sein; brauchen aber einen Vergleich durchaus nicht scheuen.

Sie präsentieren sich wie der gesamte Bausatz in einem durchaus zu verwertenden Gesamterscheinungsbild.

Details..........
Details..........

Ohne jegliche Zweifel präsentierten sich für mich die Decals!

Gestochen scharf, selbst kleinste Wartungshinweise sind lesbar, und randgenau ohne jegliche Versetzungen können sie mit vergleichbaren Herstellern mehr als nur mithalten.

Der Decalbogen bietet insgesammt 3 Varianten, die sich allesamt auf die Eprobungsmuster XR 219,220,222 beziehen, wobei in der Bauanleitung lediglich die noch im RAF Museum Cosford/ Duxford befindliche XR 222 Berücksichtigung fand.

Die Bauanleitung selbst ist mit 27 Bauschritten übersichtlich und über jegliche Platzfragen erhaben, hier dürfte sowohl der Neuling als auch der Profi keine weiteren Fragen beim Bau haben.

Die Farbangaben sind nationalbewußt natürlich in Humbrol vorhanden.

Der Decalbogen mit den insgesamt 3 Versionen.
Der Decalbogen mit den insgesamt 3 Versionen.

Fazit:

Ein mehr als interessantes Flugzeug in einem durchaus zu verwertenden Ausgangzustand, was will man eigentlich mehr. Auch wenn sich Airfix im Detail nicht mit fernöstlichen Produkten messen kann, so ist den Engländern mit der TSR-2 ein mehr als beachtlicher Kit gelungen.

Die Ausgangsbasis ist als gesund anzusehen, mit ein wenig Hilfe des Aftermarkets wird man so hoffentlich zu einem ansehnlichen und interessanten Modell gelangen.

Diese Besprechung stammt von Jörg Bohnstedt IGPM Braunschweig - 15. April 2006

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