USN SB2U-3 "Battle of Midway"(Academy - Nr. 12324)Produktinfo:
Besprechung:
Die Vought SB2U wurde Mitte der 1930er Jahre entwickelt um einer Anforderung der US Navy gerecht zu werden die alternden Doppeldecker in der Scout-Bomber-Rolle abzulösen. Neben Vought reichten noch fünf andere Firmen ihre Entwürfe ein. Wie seinerzeit üblich wurden an mehrere der Auftrag zum Bau eines Prototypen erteilt. Northrop ging mit der XBT-1 in Rennen, Douglas mit der XTBD-1, Brewster mit der XSBA-1, Hall mit der XPTBH-2 und Vought mit der XSB2U. Allen gemeinsam war ihr Entwurf als Eindecker. Grumman, Curtiss und Great Lakes gingen mit Doppeldeckern ins Rennen. Mit Ausnahme der Hall XPTBH-2 gingen alle Eindecker in Serie. Der Erstflug der XSB2U fand am 4. Januar 1936 statt, bereits eineinhalb Jahre später, am 13. Dezember 1937 begann die Auslieferung an die Flotte. Von der ersten Serie, der SB2U-1 wurden 54 Maschinen gebaut. Angetrieben wurde die SB2U von einem Pratt & Whitney R-1535-96 Sternmotor mit einer Leistung von 825PS. Die folgenden 58 Maschinen waren vom Typ SB2U-2 die eine Reihe von Änderungen, allerdings nur unter der Haut, gegenüber der SB2U-1 besaß. Die Version SB2U-3 wurde im Auftrag der US Marines entwickelt um die Great Lakes BG-1 in der Rolle als Langstrecken-Sturzkampfbomber zu ersetzen. Zu den Änderungen am Flugzeug gehörten ein vergrößertes Höhenleitwerk, die Möglichkeit mit bis zu vier Browning 0.5" MG in den Flügeln ausgerüstet zu werden, ein 0.5" anstelle des 0.3" MG für den Bordschützen sowie ein vergrößerter Kraftstoffvorrat der eine Reichweite von bis zu 2.640 Meilen ermöglichte. Der Prototyp hob im Februar 1939 zu seinem Erstflug ab. Nach kurzen Tests unter anderem mit Schwimmern, die alsbald wieder verworfen wurden, startete die Serienproduktion von 57 Maschinen. Die Geschwader VMS-1 (später in VMSB-131 umbenannt) und VMS-2 (aka VSMB-231) waren bis Juli 1941 mit der "Vindicator" ausgerüstet, wie ab der SB2U-3 alle Versionen benannt wurden. VMJ-151 und VMJ-2 erhielten ebenfalls je eine Maschine. Während der Kämpfe um Midway 1942 wurden die SB2U-3 der VSMB-231 zur VSMB-241 überstellt, bei der Überführung von Ewa Field auf Hawaii nach Midway Island stellten die 17 Vindicator einen neuen Langstreckenrekord für einmotorige Flugzeuge auf (1.137 Meilen). Die letzte aktive Vindicator flog bis November 1943, keine hat den Krieg überdauert. Academy hat ja bekanntlich schon einige Bausätze aus den Formen von Accurate Miniatures ins Programm aufgenommen. Dazu gehört auch dieses Modell der Vought SB2U-3 Vindicator in einer Themenbox zum "Battle of Midway". Wie schon bei anderen Bausätzen von Academy gesehen begnügte man sich auch hier nicht einfach nur damit die Plastikteile mit neuen Decals in eine eigene Verpackung zu stecken. Wie schon damals bei Accuate Miniatures liegt auch hier noch eine kleine Ätzteileplatine mit Gurten (allerdings nicht mehr wie früher von Eduard) und ein Satz Masken für das "Gewächshaus" bei. Die Masken sind nun aus dem üblichen Kabuki-Tape geschnitten und nicht mehr aus dem etwas dickeren, weißen Material von damals. Es sind sogar für beide Hauben, also die offene und geschlossene, passende Masken enthalten.
Die 120 Kunststoffteile verteilen sich auf 6 Rahmen und macheneinen hervorragenden Eindruck. Die Detaillierung ist sehr gut, vor allem das Cockpit quillt quasi über vor Details. Grat oder Fischhaut sind keine zu finden. Es gibt ein paar Auswerspuren die aber entweder verdeckt liegen oder gut zugänglich sind. Die bei den Reviews zu den Accurate Miniatures Auflagen oft bemängelten Sinkstellen am Rumpf entlanfg der inneren Strukturen sind hier nicht zu erkennen. Das Cockpit kann wahlweise geöffnet oder geschlossen gebaut werden, im letzreren Fall kann man auf eine einteilige Haube zurückgreifen. Ansonsten gibt es keine Entscheidungen zu treffen wie das Modell ausgestattet werden soll, sämtliche Steuerflächen sind angegossen, bei den Außenlasten kann man sich zwischen Bomben und Tanks entscheiden. Enthalten sind eine 1000lb und zwei 100lb Bomben sowie zwei 50gal Tanks (von denen aber nur einer Sinn macht). Bei den Reifen kann man wählen zwischen unbelastet und abgeflacht. Theoretisch könnte man die Flügel beiklappen, die benötigten Teile sind vorhanden, die Anleitung macht hierzu aber keine Angaben (hat Accuarte Miniatures damals wohl genau so gemacht).
Der Decalbogen ist nicht allzu umfangreich ausgefallen, nichts desto trotz lassen sich drei verschiedene Maschinen dekorieren. Der Bogen stammt von Cartograf und ist dementsprechend hochwertig ausgeführt. Neben den individuellen Markierungen sind auch einige, wenn auch wenige Wartungshinweise sowie eine Satz Instrumentendecals auf dem Bogen enthalten. Bei der ersten Option handelt es sich um die SB2U-3 mit der Bu.No. 2045 die im Juni 1942 zur VSMB-241 auf Midway Island gehörte und dort von James M. Marmande pilotiert wurde. Die Maschine trägt den für diesen Zeitraum üblichen Anstrich aus Blue Gray FS35189 und Light Gull Gray FS36440. Die Kennung ist eine weisse 6, ausser dieser Ziffer sind am Rumpf nur noch einige weisse Bänder angebracht. Option 2 ist eine Variante der ersten Option, bis auf die Bu.No.2088 und die Kennung "2" mit einem einzelnen weissen Rumpfband ist sie mit der 2045 identisch. Der Pilot hier war Capt. Richard Fleming. Die dritte Maschine im Bunde ist Light Gull Gray über alles lackiert. Die Bu.No. 2050 war am Tag des Überfalls auf Pearl Harbour auf Ewa Field stationiert und gehörte zur dort ansässigen VSMB-231. Sie trägt die Kennung 2*5*6 was soviel bedeutet wie 2. Staffel, 5.Sektion, 6.Maschine (oder so ähnlich :).
Die Bauanleitung ist wie immer ein zweiteiliges Endlosfaltblatt in Schwarz Weiss im DIN B5 Hochformat. Klingt unspektakulär, jedoch sollte sich manch anderer Hersteller davon ruhig mal inspirieren lassen wie Academy sowas macht. Neben den sehr großzügigen Skizzen sind immer wieder mal Abbildungen von den Bauteilen oder von fertigen Baugruppen eingestreut (zutreffend als "Reference" betitelt). Diese sind eine große Hilfe wenn's mal wieder nicht gleich "klick" macht. Accurate Miniatures war ja nicht gerade bekannt dafür "einfach" zu bauende Modelle aufzulegen um es mal wohlwollend auszudrücken. eine ganze Reihe von Bemalungshinweisen begleiten die einzelnen Bauabschnitte. Der eigentliche Lackier- und Decalplan ist etwas klein ausgefallen, allerdings ist dieser Teil auch nicht allzu kompliziert. Auf der Homepage von Academy gibt's noch ein paar passende Farbprofile und Bilder des gebauten Modells, siehe unten. Darstellbare Maschinen:
Fazit:Eine sehr willkommene Wiederauflage dieses hervorragend detaillierten US-Navy Sturzkampfbombers. Die Zugabe von Masken und Gurten machen daraus ein schon für die meisten Ansprüche genügendes Rundum-Sorglos-Paket. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Artikel auf der Homepage von Academy findet ihr hier: Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 13. Oktober 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |