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Hawker Hunter FGA.9

(Revell - Nr. 03908)

Revell - Hawker Hunter FGA.9

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:03908 - Hawker Hunter FGA.9
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:April 2018
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • 4 Rahmen aus hellgrauem Kunststoff
  • 1 Rahmen mit Klarteilen
  • 1 Decalbogen
  • Farbige Bauanleitung

Besprechung:

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Hawker Hunter FGA.9

 

Die Hawker Hunter wurde, wie die Hurricane einige Jahre zuvor, von Sir Sydney Camm entworfen. Unter der Werksbezeichnung Hawker P1067 Hunter absolvierte sie am 20. Juli 1951 ihren Erstflug. Die Produktion startete mit der Version F.1 für die RAF im Mai 1953, im Juli 1954 war die erste Einheit, die No.43 Sqn in Leuchars, einsatzbereit. Bereits nach kurzer Zeit folgten die Versionen Mk. 2 bis Mk.5. 1955 begann man mit der Herstellung der F.6, und bis 1958 waren alle Staffeln, die an vorderster Front eingesetzt waren, mit der Hawker Hunter ausgestattet.

Schon bald erkannte man die Notwendigkeit, die Hunter auch für den Angriff auf Bodenziele auszulegen. Die wesentlichsten Neuerungen waren ein Behälter für einen im Heck untergebrachten Bremsfallschirm und die Möglichkeit Zusatztanks aufzunehmen. Für die rund 1.045 Liter Treibstoff fassenden Tanks (230 britische Gallonen) mussten Aussparungen an den Landeklappen vorgenommen werden. An den verstärkten Pylonen konnten insgesamt bis zu 3.400 kg an Außenlasten mitgeführt werden (Treibstoff und Waffen). 128 Stück dieser neuen Version FGA.9 wurden aus F.6 umgebaut. Die FGA.9 war mit einem leistungsstärkeren Avon 207-Triebwerk ausgestattet, welches über eine Schubkraft von 45,15 kN (10.150 lb) Standschub verfügte. 

Die Hunter FGA.9 wurden bei den Squadrons No. 1, 8, 20, 28, 43, 54 und 208 eingesetzt, später auch bei den Squadrons No. 45 und 58 und den Tactical Weapons Units No. 1 und 2 als Übungsflugzeuge. Sie blieben dort bis Anfang der 1980er Jahre im Dienst. Zahlreiche Exportkunden setzten ebenfalls die Hawker Hunter ein, darunter die Schweiz, Schweden, Libanon, Belgien, Chile, Indien und noch viele weitere (insgesamt 18 Länder). Im Jahre 2008 reaktivierte der Libanon einige seiner Maschinen, die dann bis 2014 flogen!

Aufgrund ihrer hervorragenden Handhabungseigenschaften war die Hunter immer auch eine von Luftakrobatik-Teams bevorzugte Maschine, von den berühmten RAF-Teams "Black Arrows" und "Blue Diamonds" der frühen 1960er Jahre bis hin zur gleichermaßen berühmten "Patrouille Suisse".  Insgesamt wurden fast 2.000 Maschinen des Typs Hunter gebaut. Auch heute noch kann man auf vielen Airshows die Hawker Hunter mit ihrem unverwechselbaren Sound in Action erleben.

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Hawker Hunter FGA.9

 

Man mag es kaum glauben, aber die Hawker Hunter von Revell ist mittlerweile auch schon wieder 13 Jahre alt. 2005 erschien sie zum ersten mal in der Version F.6. Einige Zeit später, genauer gesagt 2008, folgte die Bodenangriffsversion FGA.9 in Kombination mit der schweizer Ausführung Mk.58. Zu deren Umsetzung wurde ein weiterer Spritzling mit den benötigten Teilen beigelegt, darunter neue, größere Tanks, die AGM-65 Maverick Raketen und natürlich der geänderte Heckkonus mit dem Bremsfallschirmgehäuse.

In dieser Form ist nun auch diese Neuauflage erschienen. Nicht wenig überrascht war ich von dem Stülpkarton, wir dürfen gespannt sein, ob sich Revell nun endlich eines besseren besinnt und in Zukunft wieder gescheite Schachteln für seine Bausätze verwendet. Immerhin hat der Preis inzwischen kräftig angezogen, um gut 25% ist die 2018er Ausgabe gegenüber dem 2008er teurer geworden, bei deutlich kleinerem Decalbogen wohlgemerkt!

Gusstechnisch sind ein paar Fischhäute vorhanden, außerdem ein paar Sinkstellen z.B. an den Einsätzen für die Flügelvorderkanten. Die Gravuren und Details sind nach wie vor schön scharf wiedergegeben. 

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Der Bausatz erntete seinerzeit Zurecht viel Lob, Revell hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Das Cockpit, insbesondere die Seitenkonsolen und das Instrumentenbrett, ist mit vielen schönen, erhaben geprägten Details versehen, die man sehr gut farblich hervorheben kann. Wem das zuviel Aufwand ist, kann alternativ auch auf entsprechende Decals zurückgreifen, diese sind aber nicht wirklich gut gemacht (die erinnern mich irgendwie an die Esci-Cockpitdecals aus den 1970er/80er Jahren :). Der aus vier Teilen bestehende Martin Baker Mk.2 Sitz ist recht ordentlich gemacht und mit angespritztem Gurtzeug versehen.

Die gute Detaillierung setzt sich auch im Fahrwerksbereich fort, sowohl im Bugradschacht wie auch in den Hauptfahrwerksschächten befinden sich eine ganze Reihe von erhabenen Strukturen und Details. Das einzige, was ich hier zu bemängeln habe, ist die Tatsache, dass es keine Hinterschneidung wie beim Original gibt, der Schacht ist etwas größer als die Öffnung. Am Modell lässt sich das kaum nachträglich umsetzen (ok ich gebe zu, das ist schon auf höchstem Niveau gemeckert :).

Revell entschädigt uns dafür mit filigran detaillierten Fahrwerken, im Falle des Bugfahrwerkes sogar mit separatem Rad (bei vorhandener Gabel wie hier keineswegs selbstverständlich!). Für diejenigen, die ihr Modell gerne im Flug mit eingezogenem Fahrwerk bauen, hat Revell die Fahrwerksabdeckungen an einem Stück belassen, für alle anderen bedeutet dies den Griff zum Cuttermesser. 

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Die Tragflächen bestehen aus mehreren Teilen, warum Revell die äußeren Vorderkanten und die Flügelspitzen als separate Teile ausgeführt hat, ist mir nicht ganz klar. Wer möchte, kann die Landeklappen ausgefahren anbauen, ebenso die Luftbremse unter dem Rumpf. Diverse kleinere Anbauteile wie die Kanonenbeulen, Antennen usw. vervollständigen den Rumpf. Beim Anpassen der Flügel an den Rumpf muss man wohl etwas mehr Zeit einplanen, die Passung scheint hier nicht ganz perfekt zu sein, wenn man sich das gebaute Modell auf der Titelseite der Anleitung anschaut. Vergleicht man die äußere Kontur mit den Zeichnungen im Modeller Datafile ergeben sich kaum Abweichungen, lediglich der Sägezahn in der Flügelvorderkante sitzt ein Stück zu weit außen. Ob dadurch auch der Pylon zu weit außen sitzt kann ich aus den Zeichnungen nicht ableiten. Auch Bilder halfen hier nicht wirklich weiter. Man kann das eh nur messen, sehen tut man das ganz sicher nicht.

An Außenlasten stehen die großen 230 Gallon Tanks und die kleineren 100 Gallon zur Wahl, weiterhin zwei SNEB Raketenwerfer für die äußeren Waffenstationen. Die Mavericks und die Übungsbomben werden hier nicht benötigt. Auf dem nicht gerade riesigen Decalbogen sind zwei Optionen enthalten, eine FGA.9 der No.54 Sqn und eine der No.8 Squadron. Beide Maschinen tragen den seinerzeit üblichen Anstrich aus Dark Green, Dark Sea Grey über High Speed Silver bzw. Light Aircraft Grey für die Maschine aus den späten 1960er Jahren. Letztere Farbe ist übrigens die einzige, die man selbst zusammenmischen muss, so man denn die angegebenen Revell Farben verwendet. Die Anleitung ist wieder einmal sehr löblich gestaltet mit einem schön großen Bemalungs- und Decalplan.

Darstellbare Maschinen:
  • Hawker Hunter FGA.9, No.54 Squadron, Royal Air Force, West Raynham, England, Juni 1968
  • Hawker Hunter FGA.9, No.8 Squadron, Royal Air Force, Khormaksar, Aden, Anfang 1963

Fazit:

Noch immer das Nonplusultra unter den 1:72er Hunter Bausätzen, sehr gute Detaillierung, korrekte variantenspezifische Merkmale und eine passende Zuladung machen den Bausatz uneingeschränkt empfehlenswert. Die Preisgestaltung bei Revell gefällt mir aber weniger gut. Schade auch, dass es keine "Super-Decal-Sheet" Bausätze mehr gibt wie früher.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 04. August 2018

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