Schwarzlose 07-12 Full Jacked / Unjacked(GasPatch Models - Nr. ohne)Produktinfo:
Besprechung:
Das von Andreas Schwarzlose um 1900 in Deutschland konstruierte MG, das 1907 als 8-mm-Maschinengewehr M.07, System Schwarzlose eingeführt wurde, war das Standard-MG der Armee Österreich-Ungarns. Es wurde später leicht verbessert als 8-mm-Maschinengewehr M.07/12 System Schwarzlose in Steyr gebaut. Es handelte sich um einen wassergekühlten Rückstoßlader mit verriegeltem Verschluss. Dieses MG konnte aus Hanfgurten zu 250 Schuss nur Dauerfeuer schießen. Ab 1915 benötigten auch die k.u.k. Luftfahrtruppen Maschinengewehre für ihre Flugzeuge und griffen auf diese Waffe zurück. Die 8,3 kg schwere Wasserjacke wurde zur Gewichtersparung meistens weggelassen. Das MG fand Verwendung als bewegliche Waffe auf dem „Rundlauf“ des Beobachters in Zweisitzern (ab 1917 auch im Drehring) sowie als starr nach vorn feuerndes MG zur Bedienung durch den Piloten.
Das Schwarzlose-MG war dem deutschen Maxim MG 08 und 08/15 unterlegen, besonders die Tellerrand-Patrone der deutschen Rillenrand-Patrone, was Maßhaltigkeit und gleichzeitige Verbrennung betraf, außerdem ließ es keine Metallgurte zu. Hemmungen des MG traten häufig auf, besonders durch Hülsenreißer. Auch die Hanfgurte ( für die Luftfahrtruppen auch für 500, 750 und 1000 Schuss ) machten ständig Ärger. In größeren Höhen traten Hemmungen durch Nässe, Vereisung und Kälte viel leichter auf, gerade auch wenn bei Verlegungen die Gurte oft tagelang aufmunitioniert blieben. So meldete die FLIK (Fliegerkompanie) 17 im Januar 1917 in ihrem Monatsbericht: „ ...und die immer etwas feuchten MG-Gurte frieren oben ein und werden steif...“. Aus diesem Grund erhielt der Albatros 153.272 versuchsweise eine MG-Heizung, die aber über die Erprobung nicht hinaus kam.
Dennoch war das 8-mm-Maschinengewehr 07/12 bis Kriegsende in allen Flugzeugen der K.u.k. Luftfahrtruppe im Einsatz. Folgende MGs fanden Verwendung in der Luftfahrtruppe:
Die Kral`sche Adaptierung, benannt nach dem Feuerwerker Ing. Ludwig Kral, war ein Umbau der M.07/12, bei dem der Repetierhebel weg gelassen und statt dessen ein Freilauf montiert wurde. Rückwärts in die den Verschluss betätigende und etwas verstärkte Vorholfeder kam eine Beschleunigungsvorrichtung zur Tempoerhöhung der Verschlussmasse. Die Feuergeschwindigkeit eines M.07/12 MG stieg damit von 480 bis 500 auf dann 600 bis 620 Schuss p.M.
Später im Krieg kamen dann Weiterentwicklungen des Standard-MG zum Einsatz:
Quelle: Die Albatros (Oeffag) Jagdflugzeuge der k.u.k. Luftfahrtruppen, Peter Schiemer, H.Weishaupt Verlag Graz 1997
Die Maschinengewehre in verschiedenen Maßstäben und auch die Spannschlösser der griechischen Firma Gas Patch Models sind den meisten Modellbauern, die sich mit dem ersten Weltkrieg beschäftigen, wohlbekannt. Gerade die MGs bestechen durch ihre genaue Wiedergabe und erstklassige Gussqualität. Neu im Programm sind jetzt die Maschinengewehre, die die österreichisch-ungarischen Luftfahrtruppen in ihren Flugzeugen verwendeten, die MGs vom Typ Schwarzlose M.07-12. Gleich drei Sets sind erhältlich, zwei schauen wir uns heute mal etwas genauer an.
Da wäre das Set Schwarzlose 07-12 Full Jacket, mit dem Kühlmantel und einer trichterförmigen Mündung. Zwei Maschinengewehre befinden sich in der Packung, dazu je ein Bediengriff, ein- oder ausgeklappt, und ein Stück Munitionsgurt. Die Ausführung ist sehr fein, mit exzellenten Details, tatsächlich eine verkleinerte Wiedergabe des Originals. Die trichterförmige Mündung lässt sich gut entfernen, bei den meisten Flugzeugen wurde sie nicht verwendet. Alle Teile sind sicher in einem Schaumstoffkissen fixiert, dieses ist wiederum in einer stabilen Blisterbox verpackt. Der Bauplan zeigt die Position der Handgriffe und gibt Hinweise auf die Farbgebung.
Im Set Schwarzlose 07-12 unjacked sind ebenfalls zwei MGs enthalten, wie die Beschreibung schon andeutet, ohne den Kühlmantel. Dafür finden sich zwei unterschiedlich lange Läufe und vier Handgriffe, die den Einbau in ein entsprechendes Modell, ob Ein- oder Zweisitzer, ermöglichen. Bauplan und Verpackung sind identisch zum ersten Set. Fazit:Zwei rundum gelungene Sets von Gas Patch Models für Enthusiasten der K.u.k Luftfahrtruppen im ersten Weltkrieg. Klasse Preis-Leistungs-Verhältnis und für Modellbauer aller Erfahrungsstufen geeignet. Diese Besprechung stammt von Thomas Schmidt - 25. Juli 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |