British Infantry in Gas Masks (1917)(ICM - Nr. 35703)Produktinfo:
Besprechung:
Seit nunmehr vier Jahren bringt ICM in schöner Regelmäßigkeit Figurensätze aus der Zeit des Ersten Weltkriegs auf den Markt. Die Figuren sind sehr gut modelliert und verfügen über eine detaillierte Oberfläche. Die ersten Figurensätze waren zeitlich in der Anfangsphase des großen Krieges angelegt. Bald danach kamen diese Sätze mit den im Laufe des Krieges eingeführten Stahlhelmen auf den Markt. Dazu passend wurden Sätze mit Waffen und weiteren Ausrüstungsgegenständen ausgeliefert, um die Figuren der zeitlichen Weiterentwicklung während des Krieges anzupassen. Seit einigen Monaten ist ICM nun in der Zeit des Gaskrieges an der Westfront angekommen.
Der erste gesicherte Einsatz von Chlorgas erfolgte am 22. April 1915 in der Zweiten Flandernschlacht bei Ypern und gilt als eigentlicher Beginn des Gaskrieges. Trafen die ersten Angriffe mit den unterschiedlichen tödlichen Gasen die Soldaten in den Gräben und Stellungen noch unvorbereitet, so entwickelten beide Seiten schnell entsprechende Schutzmasken für ihre Truppen, manche effektiv, manche eher unnütz. Die erste richtige Gasmaske auf britischer Seite stellte der Large Box Respirator dar, dessen Weiterentwicklung der Small Box Respirator war. Diese Maske bestand aus einem Filter im Schichtsystem aus Aktivkohle/Permanganat-Natronkalk-Kügelchen/Aktivkohle. Ab April 1918 wurde diese Maske durch einen Zellulose-Watte-Filter ergänzt, der vor dem Maskenbrecher Blaukreuz schützte. Ab September wurde diese Watte innerhalb des Filters verbaut.
Der Satz der britischen Infanterie verfügt über einen zusätzlichen Spritzrahmen mit dem im Jahr 1917 eingeführten Small Box Respirator. Der Zusammenbau ist clever gelöst: Der Kopf der Figur ist geteilt, der Hinterkopf wird mit dem unter der Maske versteckten Gesicht zusammengeklebt und auf den Körper gesetzt, dann wird der Tragebehälter der Maske angepasst, fertig. Leider hat ICM die Trageriemen des Gasmaskenbehälters vergessen, hier muss der Modellbauer im Eigenbau Abhilfe schaffen.
Da es sich bei diesem Figurensatz um den gleichen handelt, der die britische Infanterie schon 1914 darstellt, ist Vorsicht geboten! Der Satz stellte beim Erscheinen Soldaten der Grenadier Guards dar, erkennbar an den stilisierten Granaten an den Mützen und auf den Schulterstücken. Will man ein anderes Regiment der britischen Armee darstellen, so muss man diese Granaten entfernen. Dies gilt auch für die Grenadier Guards ab Februar 1917. Ab diesem Zeitpunkt verschwanden die Granaten von den Schulterstücken und wurden durch halbrunde rote Stoffstreifen mit der Aufschrift GRENADIER GUARDS am oberen Ende des Ärmels auf beiden Seiten ersetzt. Leider geht ICM in seinem Bauplan nicht auf diese Punkte ein, so dass Modellbauer, die sich nicht intensiver mit der britischen Armee oder den Guards beschäftigen, leicht in eine „kleine Falle“ laufen können. Auch wäre es schön gewesen, die Dienstgradabzeichen auf den Uniformen abzubilden oder Decals dafür beizulegen. Dennoch sind diese Figuren sehr zu empfehlen, es lassen sich damit sicher sehr dynamische Dioramen erstellen.
Fazit:Empfehlenswertes Set, welches sich ideal für dynamische Dioramen eignet. Weitere Infos:Anmerkungen: Der Deutschlandvertrieb läuft derzeit über Glow2b. Wenn ihr euch den Bausatz auf der ICM Homepage noch einmal anschauen wollt, so könnt ihr das hier tun. Diese Besprechung stammt von Thomas Schmidt - 25. Mai 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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