PzKpfw VI Ausf. H Tiger(Revell - Nr. 03262)Produktinfo:
Besprechung:
Als Antwort auf die sowjetischen T-34 und KW Panzertypen, die 1942 eingeführt wurden, entstand der Panzerkampfwagen IV "Tiger" I. Er wurde während seiner Produktion laufend verbessert. So erhielten die Fahrzeuge eine neue Kommandantenkuppel mit Fla-MG und die Fahrzeuge der späten Bauserie (ab Januar 1944) gummisparende Stahllaufrollen. Die bis zu 100 mm starke Panzerung und seine weitreichende durchschlagstarke 8,8 cm Kampfwagenkanone 36 L/56 verschafften ihm einen legendären Ruf. Angetrieben von einem wassergekuhlten V12-Zylinder Maybach HL 230 P45 Vergasermotor mit 694 PS Leistung, erreichte der Tiger I mit einem Gefechtsgewicht von 56.9t eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 38 km/h. Die Besatzung bestand aus fünf Mann. Die ersten Produktionsfahrzeuge (bis etwa August 1943) wurden als Tiger I Ausf.H bezeichnet, danach gab es nur noch den Tiger I Ausf.E, in der Literatur wird "H" nur selten angewendet. In der letzten Auflage dieses Bausatzes Ende der 1990er Jahre konnte man aus dem Kasten heraus eine Ausf.E bauen. Nun hat Revell diesen Bausatz neu aufgelegt und mit dem Zusatz Ausf.H versehen. Geändert hat sich nur ein einzelner Teilerahmen, der mit der Aufschrift "mid/late" ist dem "early" gewichen. Das Modell stellt einen Tiger I H1 in der Afrika-Ausführung dar mit den Feifel Luftfiltern und den eckigen, im oberen Bereich geschlitzten Auspuffverkleidungen. Weitere Änderungen sind an den vorderen Kettenabdeckungen zu finden. Am Heck des Turmes ist die kleine Rommelkiste installiert. Die am Turm angebrachten Ersatzkettenglieder konnte ich auf Originalfotos nicht bestätigen. Revell überlässt es dem Modellbauer, ob er die entsprechenden Löcher zuspachtelt oder die Kettenglieder anbringt - so wie es der Erbauer des "Prototypen" Modells auf der Verpackung gemacht hat. Allerdings wären sie dann nur auf einer Seite vorhanden, was dann auch wieder nicht ganz stimmig wäre. Also Spachtel raus und weg mit den Löchern! Wer unbedingt welche anbringen will, kann dies beim zweiten Fahrzeug mit der Turmnummer 712 tun, hierbei handelt es sich um eine spätere H1 Ausführung, bei der die Lampen wieder oben auf der Wanne montiert sind. Diese Fahrzeuge hatten vorne die Möglichkeit, Ersatzkettenglieder zu montieren. Die Detaillierung der Bauteile ist ganz ordentlich und auch am Guss gibt es nichts zu meckern. Die Kette ist als Segmentkette ausgeführt, nichtsdestotrotz besteht sie aus 44 Einzelteilen. Auf den Innenseiten der Segmente gibt es einige Auswerferspuren, die aber schnell beseitigt sind. Einige der Laufrollen sind ebenfalls heftig "gestempelt", sie liegen aber in der dritten Reihe, so dass auch dies kein Problem darstellen sollte. Aufgrund des Schachtellaufwerkes summiert sich die Anzahl der zu verbauenden Teile auf über 80, für den Rest des Panzers werden dann noch einmal ca. 50 Bauteile benötigt. Wieso auf der Verpackung 180 Bauteile angegeben sind kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der Zusammenbau beginnt mit der Unterwanne und dem Kettenlaufwerk. Die Schwingarme sind bereits an den Seitenteilen angegossen, so dass man hier ziemlich zügig durch ist. Bis auf die Luftfilter- und Abgasanlage sind die meisten Anbauteile bereits angegossen. Bis auf die Kommandantenluke sind alle übrigen bereits in geschlossener Position angegossen. Die Kanone kann nur in einer Stellung angebaut werden, außerdem ist die Mündung massiv ausgeführt. Entweder Bohrer raus oder Ersatz aus Metall besorgen. Die KWK 36 gibt es in 1:72 z.B. von Aber.
Mit dem kleinen Decalbogen können zwei Fahrzeuge des Afrika-Korps dargestelt werden. Beide Fahrzeuge gehörten zur schweren Panzerabteilung 501, die Anfang 1943 in Nordafrika zu Gange war. Fahrzeug Nummer 122 gehörte zur frühen Serie, während der 712 ein späteres Baulos darstellt. Die Farbgebung der Fahrzeuge ist leicht unterschiedlich. Fahrzeug 712 ist in Standard-Afrikabraun gehalten, während 122 ein Schema aus zwei Khakitönen trägt mit Afrikabraun lackierter Luftfilter- und Abgasanlage. Es soll wohl eine Interpretation der vom DAK vor Ort angebrachten Tarnung sein. Wem die Mischerei des Farbtones "A" aus drei Einzelfarben zuviel ist, kann ja auf entsprechende Farbsets der nahmhaften Hersteller zurückgreifen. Die Bauanleitung ist wieder typisch Revell, einfach und übersichtlich aufgebaut. Es gibt ein paar Auswahlmöglichkeiten für die eine oder andere Decaloption für die man sich während des Baus entscheiden muss. Weitere Bilder
Fazit:Nett gemachter Bausatz für Zwischendurch, den auch Anfänger sehr gut bewältigen können, trotz des angegebenen Skill Levels von 4. Weitere Infos:Anmerkungen: Von Hauler/Brengun gibt es inzwischen ein kleines Ätzteileset für diesen Bausatz, welches wir euch ebenfalls noch vorstellen werden. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 17. Mai 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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