Imperial Japanese Battlecriuser Haruna(Kajika - Nr. KM70003)Produktinfo:
Besprechung:
Der Schlachtkreuzer Haruna war ein Kriegsschiff der Kaiserlichen Japanischen Marine während des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Sie war der vierte und letzte Schlachtkreuzer der Kongo-Klasse, entworfen vom britischen Marineingenieur Sir George Thurston, und gehörte mit ihren 35,6 cm Geschützen zu den am schwersten bewaffneten Schiffen weltweit. Sie wurde am 16.03.1912 auf der Kawasaki Werft in Kobe auf Kiel gelegt und am 14.12.1915 am selben Tag wie ihr Schwesterschiff Kirishima in Dienst gestellt. Haruna, benannt nach dem Berg Haruna nahe der Stadt Shibukawa, patrouillierte als einziges Schiff der Kongo-Klasse während des Ersten Weltkriegs im Südpazifik. Dabei wurde sie 1917 von einer Mine beschädigt, die wahrscheinlich der von ihr verfolgte deutsche Hilfskreuzer Wolf gelegt hatte. Bei Schießübungen vor der japanischen Küste im Jahre 1920 zerstörte ein Rohrkrepierer das Steuerbordgeschütz von Turm 1, riss das Dach des Turms ab und tötete sieben Männer. Zur Reparatur lag die Haruna dann längere Zeit in Yokosuka.
Während ihrer Karriere wurde Haruna zwei großen Umbauten unterzogen. Ab 1926 baute die kaiserliche japanische Marine sie als Schlachtschiff um, verstärkte ihre Panzerung und verbesserte ihre Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit. Nach Japans Austritt aus dem Völkerbund 1933 erfolgte 1933/34 der nächste Umbau. Unter anderem wurden mehrere Plattformen über dem Brückenaufbau am vorderen Mast hinzugefügt, so dass der typische pagodenartige Aufbau entstand. Neben einer neuen Gefechtsbrücke, Kompassbrücke und Einrichtungen zur Nahbereichsfeuerleitung wurde auch ein neuer Entfernungsmesser installiert. Ihre Geschwindigkeit wurde erhöht und sie wurde mit Startkatapulten für Wasserflugzeuge ausgerüstet. Jetzt schnell genug, um Japans wachsende Trägerflotte zu begleiten, wurde Haruna in ein schnelles Schlachtschiff umklassifiziert. Während des zweiten chinesisch-japanischen Krieges transportierte Haruna Truppen der kaiserlichen japanischen Armee nach Festlandchina, bevor sie 1941 in die 3. Schlachtschiff-Division verlegt wurde. Die Haruna war 1942 Teil der Sicherungsgruppe von Vizeadmiral Kondo, die die Landungen auf den Philippinen unterstützte. Danach sicherte sie mit anderen Einheiten die japanische Landungsunternehmen in Niederländisch-Indien. Im April 1942 nahm die Haruna an der Operation "C" teil, den japanischen Vorstößen in den indischen Ozean. Im Zuge des Angriffs japanischer Marineeinheiten auf britische Schiffe und Einrichtungen auf der Insel Ceylon entdeckte ein Aufklärungsflugzeug der Haruna den britischen Flugzeugträger HMS Hermes, was zur Versenkung des Trägers durch japanische Trägerflugzeuge führte. Im Juni 1942 war sie als Nahsicherung für die Trägerkampfgruppe in der Schlacht um Midway eingesetzt. Sie wurde zum Ziel mehrerer Luftangriffe durch land- und seegestützte US-Flugzeuge, wobei sie leicht beschädigt wurde. Sie übernahm später den Großteil der von den Zerstörern geretteten Seeleute der versenkten japanischen Flugzeugträger. Im Oktober 1942 beschoss sie gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff Kongo das Flugfeld auf Guadalcanal. In 1 ½ Stunden feuerten beide Schiffe zusammen etwa 900 Granaten des Kalibers 35,6 cm und richteten schwerste Schäden an. Im gleichen Monat nahm die Haruna als Sicherungsschiff an der Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln teil. 1943 erfolgte die Aufrüstung in Kure mit Radar Typ 21, mit zusätzlichen Flugabwehrgeschützen und einer Verstärkung des Panzerschutzes an der Ruderanlage. Während der Kämpfe in der Philippinensee erhielt die Haruna zwei schwere Bombentreffer, blieb jedoch einsatzfähig.
In der Schlacht im Leyte-Golf wurde die Haruna beim Anmarsch ins Kampfgebiet von US-Trägerflugzeugen angegriffen und leicht beschädigt. Zusammen mit ihrem Schwesterschiff Kongo und der Yamato beschoss sie die amerikanischen Geleitflugzeugträger von Admiral Sprague in der Schlacht vor Samar. Durch einen Navigationsfehler lief sie später auf eine Sandbank auf und musste bis Januar 1945 repariert werden. Als die Haruna wieder einsatzbereit war, hatte sich die Treibstoffversorgung derart verschlechtert, dass sie nie wieder an längeren Operationen teilnehmen konnte. Durch den Treibstoffmangel bewegungsunfähig, wurde das Schiff bei amerikanischen Fliegerangriffen zwischen dem 19. März und dem 28. Juli 1945 an seinem Liegeplatz bei Etajima mehrfach von Fliegerbomben getroffen und so stark beschädigt, das es von der Besatzung aufgegeben werden musste.
Der Bausatz der Haruna ist von einer beeindruckenden Qualität. Detaillierung und Passgenauigkeit wissen zu überzeugen, so wie man es von Flyhawk (denn diese Firma steht natürlich hinter dem Label Kajika) gewohnt ist. Gab es von der Haruna in den letzten Jahrzehnten etliche Bausätze in unterschiedlichen Baustufen, so ist meines Wissens dieser Ausrüstungszustand von 1915 der erste, der in einem Bausatz umgesetzt wurde. Wie auch bei den beiden Vorgängermodellen Kongo und Hiei ist die Filigranität einiger Bauteile nicht mehr zu überbieten und mir eigentlich nur von hochpreisigen Resinmodellen bekannt. Und hier liegt m.E. aber auch die Gefahr für einen Anfänger im Hobby, die teilweise winzigen Bauelemente ohne Beschädigung aus den Teilerahmen zu lösen und zu verarbeiten.
Der Bauplan ist recht kurz gehalten und kommt mit nur zwei Seiten aus. Daraus bedingt sind die Zeichnungen sehr klein und man muss schon sehr genau hinsehen. Die Farbangaben sind auf das Sortiment von Tamiya und Mr.Hobby abgestimmt, hier wird jeder Modellbauer seine eigenen Vorlieben bedienen. Kajika bietet als gesondertes Zubehör verschiedene, auf das Modell der Haruna abgestimmte Detaillierungssätze an, u.a. ein gelasertes Holzdeck, eine Ätzteilplatine, die u.a. auch Relingteile enthält, einen Displayständer, ein Namensschild, Maskierfolie, Ankerketten und gedrehte Geschützrohre für die Haupt- und Mittelartillerie. Doch auch ohne dieses Zubehör, das nebenbei den Gesamtpreis ziemlich in die Höhe treibt, kann aus diesem Bausatz ein erstklassiges Modell eines Schlachtkreuzers aus dem ersten Weltkrieg erstellt werden.
Fazit:Ein erstklassiges Modell, das aber nur bedingt für Anfänger im Hobby geeignet ist. Diese Besprechung stammt von Thomas Schmidt - 27. April 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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