M1A2 SEP with Mine Clearing Blade System(FlyHawk - Nr. FH3301)Produktinfo:
Besprechung:
Der M1 Abrams wurde in der Hochzeit des Kalten Krieges bei der US Army eingeführt, um der übermächtigen Panzerarmee des Warschauer Paktes Paroli zu bieten. Wie seine "Kollegen" Leopard 2, Challenger I und T-80 gehört der M1 Abrams zur 3. Panzergeneration. Er löste die bis dahin bei der US Army eingesetzten M48 und M60 Kampfpanzer ab. Seine Konstruktion basiert im Wesentlichen auf dem deutsch-amerikanischen Projekt Kampfpanzer 70 oder MBT 70, der letztlich aber nicht gebaut wurde. Entwickelt für den Kampf Panzer gegen Panzer war er in seiner ersten Ausführung noch mit einer 105mm Kanone ausgerüstet. Sein Selbstschutz war ausgelegt auf einen Frontalangriff, was sich später als großer Nachteil herausstellen sollte. Ab 1981 wurde der M1 an die Truppe ausgeliefert und bis 1985 standen der US Army über 2.300 Fahrzeuge zur Verfügung. Zu den ersten Verbesserungen zählte der Einbau der 120 mm Glattrohrkanone von Rheinmetall, von dieser als M1A1 bezeichneten Ausführung wurden ab 1985 nochmals mehr als 4.500 Einheiten gebaut, nicht nur für die Army, sondern auch für das USMC. Seine Feuertaufe erhielt der Abrams während des Golfkrieges 1991, weitere Einsätze folgten 1996 und 1999 auf dem Balkan. Die Versionen M1A2 und M1A2 SEP stellen Weiterentwicklungen des ursprünglichen Designs dar. Die Fahrzeuge erhielten modernste elektronische Kommunikations- und Datenverarbeitungs-Ausstattung, um jederzeit über die Gefechtsfeldlage im Bilde zu sein. Sämtliche M1A2 wurden durch Umbauten von M1A1 hergestellt. Um auch in den modernen urbanen Kriegen bestehen zu können, musste der Rundumschutz wesentlich verbessert werden. Die US Army führte dazu den Tank Urban Survivability Kit (TUSK) ein, den man leicht an der Zusatzpanzerung an den Seitenschürzen erkennen kann. Der Bausatz stellt eine Erweiterung des hier bereits vorgestellten M1A2 SEP dar, bei den neu hinzugekommenen Bauteilen handelt es sich um das Mine Clearing Blade System (MCBS). Es ist auf zwei zusätzlichen Teilerahmen untergebracht, außerdem sind auch die Gliederkette für die Befestigung des MCBS sowie die Hydraulikschläuche neu. Der ursprüngliche Bausatz ist komplett enthalten, sogar die Anleitung wurde einfach nur um ein zusätzliches, separates Blatt ergänzt. Wie schon bei den 1:700er Schiffsbausätzen kann auch dieses Panzermodell mit einer schier unglaublichen Fülle von Details aufwarten. Flyhawk hat an keiner Stelle irgend etwas vereinfacht, ich wage sogar soweit zu gehen, dass dieses Niveau selbst von einem 1:35er Bausatz nur schwer zu toppen ist. Natürlich wird dieser Detaillierungsgrad mit einer gewissen Komplexität erkauft, viele Dinge, die bei anderen Modellen als Baugruppen schon fertig abgespritzt wurden, müssen hier aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden.
Der Zusammenbau beginnt mit der mehrteiligen Unterwanne. Damit das Ganze halbwegs stabil bleibt, sind drei Querstreben vorgesehen. Für die Heckschürze werden am Ende zehn Einzelteile plus zwei Ätzteile verbaut. Die Drehstabaufhängungen sind bereits an die Seitenteile der Unterwanne angegossen, lediglich die Aufhängungen der Leiträder und der vordersten Laufrollen müssen noch angebaut werden. Etwas ungewöhnlich ist die Ausführung der Ketten. Diese sind vertikal geteilt, so dass man zuerst den inneren Teil anbauen muss, zusammen mit einer Hälfte des ebenfalls geteilten Treibrades, danach alle Laufrollen einsetzen und am Schluss die äußere Hälfte der Kette auflegen, genau wie bei einem Sandwich. So spart man sich das Gefummel mit den Einzelgliedern oder Kettensegmenten. Die Kette liegt perfekt an und der optische Eindruck passt ebenfalls, der obere Teil des Laufwerkes, da wo es eventuell kleine Durchhänge geben könnte, wird beim fertigen Modell von den Seitenschürzen verdeckt und beim Rest gibt es keine sichtbaren Durchhänge.
Hat man die Unterwanne fertig, geht's weiter mit der Oberwanne. Hier werden überwiegend nur Ätzteile angebaut, dementsprechend schnell kann man sich dem Turm mit seinen ganzen Anbauteilen widmen. Hier sind eine ganze Reihe interessanter Details vorhanden, angefangen von den geätzten Gittern, den fein herausgearbeiteten MGs, selbstverständlich mit hohl gegossenen Mündungen! Unnötig zu erwähnen, dass auch die Hauptwaffe vorne offen ist. Dank einer simplen aber effektiven Lagerung bleibt die Kanone am fertigen Modell beweglich. Die Winkelspiegel und die Visiere sind als Klarteile ausgeführt. Die Luken können wahlweise offen oder geschlossen angebaut werden, ebenso die Schutzklappen der Infrarotsensoren, welche als Ätzteile ausgeführt sind. Mit gut 70 zum Teil sehr filigranen Einzelteilen hat man eine Weile zu tun, bis der Turm fertiggestellt ist. Wie man sehen kann, hat aber alles wunderbar zusammengepasst, Spachtel kann im Schrank bleiben und auch das Schleifpad hat praktisch nicht zu tun. Fehlt nur noch das Mine Clearing Blade System. Es entsteht als eigene Baugruppe und wird am Ende an das Modell angebaut. Auch hier bleiben einige Teile am fertigen Modell beweglich, man kann es also angehoben in Transportstellung oder abgesenkt in Arbeitsstellung anbauen. Lediglich die seitlichen Räumschaufeln sind in ihrer Position fix. Noralerweise werden diese beim Transport auf halber Höhe zusammengeklappt. Der Zusammenbau ist ein wenig tricky, da aus der Anleitung stellenweise die genauen Klebepunkte nicht ersichtlich sind. Am Ende fanden bei mir aber alle Teile ihren Platz und das Ding macht richtig was her. Knapp 40 Einzelteile werden hierfür benötigt.
Die Bauanleitung als kleines Heft im DIN A5 Querformat ist komplett in Farbe gedruckt und weicht stellenweise von der klassischen Machart ab, indem Baugruppen bereits fertig montiert dargestellt und die einzelnen Teile farblich hervorgehoben sind. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig und manchmal dauert es ein wenig, bis man diese - im Übrigen hervorragend gemachten und mit allen Details versehenen - Zeichnungen "analysiert" hat. Am Ende haben bei mir jedenfalls alle Teile ihren angestammten Platz gefunden. Zusätzlich sind noch einige Hinweise in englischer Sprache enthalten. Die Farbangaben orientieren sich an der Palette von AK Interactive, mit Klarnamen und Farbchip. Die Bemalungsanleitung ist verteilt auf die Anleitungen und die Kartonrückseite.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Wegen der vielen Kleinteile nicht unbeding für Anfänger zu empfehlen. Fazit:Ein wirklich sehr gut gemachter Bausatz mit einer Detaillierung, die in diesem Maßstab ihresgleichen sucht. Trotz der vielen Kleinteile geht der Zusammenbau gut von der Hand und das fertige Modell ist ein echter Hingucker. Weitere Infos:Anmerkungen: Eine mögliche Bezugsquelle beim deutschen Importeur Modellbau König ist hier zu finden. Weitere Informationen von Hersteller gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 26. April 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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