Du bist hier: Home > Kit-Ecke > FlyHawk > Schlachtschiff Bismarck

Schlachtschiff Bismarck

(FlyHawk - Nr. FH9001)

FlyHawk - Schlachtschiff Bismarck

Produktinfo:

Hersteller:FlyHawk
Sparte:Schiffe Militär WK2
Katalog Nummer:FH9001 - Schlachtschiff Bismarck
Maßstab:1:2000
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2017
Preis:ca. 11 €
Inhalt:44 Einzelteile, inkl. Displayständer mit Namensschild

Besprechung:

FlyHawk - Schlachtschiff Bismarck

Das Original

Namensgeber für das Schiff war Reichskanzler Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen ( 01. April 1815 - 30. Juli 1898), ab 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 auch Herzog von Lauenburg.

Kaum ein anderes Schiff ist so bekannt wie die BISMARCK, ihr Leben dafür um so kürzer. Nachdem Adolf Hitler es geschafft hatte, England dazu zu bringen, dass Deutschland wieder Schlachtschiffe bauen durfte, wurde die Bismarck als erstes richtiges Schlachtschiff geplant und gebaut. Die Schlachtschiffe SCHARNHORST und GNEISENAU waren genau genommen Schlachtkreuzer und mit ihren 28cm Geschützen nicht stark genug, um gegen echte Schlachtschiffe zu bestehen, was sich dann durch das tragische Ende der SCHARNORST im Winter 1943 bestätigte.

Die Geschichte der BISMARCK ist hinlänglich bekannt, sodass ich hier nur einen kurzen Abriss liefern möchte:

Die Konstruktion geht auf Erkenntnisse und Verbesserungen der Linienschiffe der Baden-Klasse aus dem 1. Weltkrieg zurück. Haushaltstechnisch war die BISMARCK, oder Schlachtschiff F, der Ersatz für das alte Linienschiff HANNOVER. Am 1. Juli 1936 wurde das Schiff bei Blohm und Voss in Hamburg auf Kiel gelegt. Am 14. Februar 1939 in Anwesenheit von Adolf Hitler selbst wurde der Stapellauf durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die BISMARCK noch einen geraden Bug. Der Klipperbug wurde erst nachträglich angebracht. Ihr Schwesterschiff TIRPITZ wurde gleich mit Klipperbug zu Stapel gelassen. Die BISMARCK war zu diesem Zeitpunkt das größte Schlachtschiff der Welt. Ab September 1939 wurde die Fertigstellung unter hohem Zeitdruck durchgeführt. Der Panzerung wurde sehr viel Wert zugesprochen, jedoch wurde die Deckspanzerung vernachlässigt, was im Falle von Flugzeugangriffen erhebliche Schwachstellen hervorrief. Dieses Problem hatten allerdings sehr viele Schlachtschiffe. Eine weitere Schwäche lag in den vergessenen Feuerleitgeräten der hinteren schweren Flak. Die vorderen Flakgeschütze waren zielgenau, während die achtere Flak am Ziel vorbei schoss.

Wegen dieses Mangels dauerte es bis ins Frühjahr 1941, dass die BISMARCK einsatzbereit war. Ursprünglich sollte die TIRPITZ in den Atlantik vorstoßen, jedoch war sie noch nicht einsatzklar, weshalb die BISMARCK zusammen mit dem schweren Kreuzer PRINZ EUGEN zum Unternehmen Rheinübung auslief. Die beiden Schlachtschiffe SCHARNHORST und GNEISENAU sollten ebenfalls von Brest aus in den Atlantik auslaufen, konnten jedoch wegen Bombentreffern nicht eingesetzt werden. Der Durchbruch in den Atlantik sollte über Norwegen und die Dänemarkstraße um Island herumführen. BISMARCK und PRINZ EUGEN konnten fast unbemerkt aus Norwegen auslaufen und nahmen Kurs auf die Dänemarkstraße.

Die beiden englischen schweren Kreuzer HMS NORFOLK und HMS SUFFOLK entdeckten die beiden deutschen Schiffe und hielten Fühlung. Aus Scapa Flow liefen die beiden Schlachtschiffe HMS HOOD und die gerade erst in Dienst gestellte HMS PRINCE OF WALES aus. Andere Schiffe standen nicht zur Verfügung, zudem auf der HMS PRINCE OF WALES noch Werftarbeiter mit Restarbeiten beschäftigt waren. Als die Kontrahenten aufeinander trafen, entwickelte sich ein kurzes aber folgenschweres Gefecht, in dessen Verlauf die HMS HOOD durch einen Treffer in die Munitionskammer vernichtet wurde. Nur drei Matrosen konnten gerettet werden. Die HMS PRINCE OF WALES erhielt sieben Treffer und drehte ab. Admiral Lütjens ließ aber nicht nachsetzen, zumal die BISMARCK selbst drei Treffer erhalten hatte. Ein Treffer durchdrang den schwach gepanzerten Bug und ließ ca. 3.000 - 4.000 Tonnen Wasser eindringen. Durch diesen Treffer wurde aber auch die Treibstoffversorgung zu 1.000 Tonnen Schweröl zerstört, was eine erhebliche Reduzierung des Aktionsradius' bedeutete. Die BISMARCK entließ daraufhin die PRINZ EUGEN zum Handelskrieg und lief selbst in Richtung Saint Nazaire zur Reparatur. Die britische Marine wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, wo sich das Schlachtschiff befand.

Admiral Lütjens setzte einen langen Funkspruch ab, im Glauben, dass die britischen Langstreckenradars die BISMARCK noch immer sehen könnten. Die Jagd auf die BISMARCK begann und England setzte alle zur Verfügung stehenden Schiffe ein, um das Schiff zu stellen. Am 26. Mai 1941 griffen Fairey-Swordfish Doppeldecker vom Flugzeugträger HMS ARK ROYAL aus die BISMARCK an, die sich zwar wehrte, jedoch durch Geschwindigkeitsüberschätzung fast keine Treffer erzielte. Ein Tropedo traf die Ruderanlage der BISMARCK und verklemmte das Ruder in 15° Backbord Stellung. Die BISMARCK konnte nur noch mit den Maschinen steuern, während die Geschwindigkeit auf nur ca. 5kn fiel. Die Manövrierfähigkeit war fast Null. Am 27. Mai 1941 erreichten die Schlachtschiffe HMS KING GEORGE V, HMS RODNEY sowie die schweren Kreuzer HMS DORSETSHIRE und HMS NORFOLK das Geschehen. Die vier Schiffe feuerten 2.800 Schuss auf das Schiff und erzielten ca. 400 Treffer, ohne dass sie die BISMARCK versenken konnten. Nachdem die BISMARCK kampfunfähig war, ließ Admiral Tovey die HMS DORSETSHIRE Torpedos auf die BISMARCK schießen. Gegen 10:35 Uhr am 27. Mai 1941 versank die BISMARCK im Atlantik und nahm 2.200 Mann mit sich. Nur 114 Mann konnten gerettet werden.

Am 09. Juni 1989 wurde das Wrack in 4.791m Tiefe von Robert Ballard gefunden. Die BISMARCK ist offiziell als Soldatengrab klassifiziert und kann nur zu Forschungszwecken mit Sondergenehmigung betaucht werden.

Schlachtschiff BismarckSchlachtschiff BismarckSchlachtschiff BismarckSchlachtschiff BismarckSchlachtschiff BismarckSchlachtschiff BismarckSchlachtschiff Bismarck
Schlachtschiff BismarckSchlachtschiff BismarckSchlachtschiff Bismarck

Schlachtschiff Bismarck

 

Der Bausatz

Einen kleinen Karton von 15 x 10 x 3,5cm hält der geneigte Modellbauer in Händen, um dann ein wirklich kleines Modell der Bismarck bauen zu können. Der Maßstab ist 1:2000 und damit wirklich sehr klein! Die Ausführung des Bausatzes ist ausgesprochen gut. Sehr viele Details und mit 40 Teilen doch schon aufwendig. Man kann das Modell sogar in Wasserlinie bauen. Der Rumpf ist in Überwasser- und Unterwasserteil geteilt. Es sind drei Spritzlinge und drei Einzelteile gut verpackt wie kleine Bonbons im Karton. Die Bauanleitung findet man auf der Rückseite der Verpackung, ein Farbschema ohne Farbbezeichnung ist auf der Seite zu finden.

Teil J-1

Hier ist der Mittschiffsblock in einem. Im Bereich der Boote ist die Oberfläche etwas narbig, was allerdings nicht groß auffallen wird, da die Boote später aufgeklebt werden.

Teil G und I

Überwasserschiff und Unterwasserschiff, das Überwasserschiff ist etwas nach unten verzogen, sodass das Schiff auf einer geraden Fläche immer wackeln wird.

Teil H

Hier findet man die Schrauben inklusive Wellen, leider sind die Wellen nicht ganz gerade. Die Teile sind auch wirklich sehr fein ausgearbeitet und man sollte schon gut aufpassen!

Teil K

Hier findet man die Mittelartillerie, Masten, Entfernungsmesser und die Flak. Die Masten sind leider auch nicht gerade und sehr filigran, also Obacht!

Teil L

Hier sind die schweren Türme zu finden, der Schornstein sowie der Ständer.

Stärken:
  • In diesem Maßstab sehr feine Detaillierung
  • Schiff kann als Wasserlinien- oder als Vollrumpfmodell gebaut werden
  • Sehr gute Verpackung der Bauteile
Schwächen:
  • Der Kunststoff ist etwas weich
  • Einige Teile sind etwas deformiert aber reparabel
Anwendung:

Bedingt auch für Modellbaueinsteiger geeignet

.

Fazit:

Dieser Bausatz ist klein, aber sehr fein! Das Schöne daran, es kommen drei weitere Modelle in diesem Maßstab: TIRPITZ, SCHARNHORST und GNEISENAU! In diesem kleinen Maßstab gibt es bisher keine Schiffe, Heller hat einen kleineren Maßstab für seine Bismarck, allerdings nicht diese Qualität. Leider sind einige Teile etwas deformiert, was ich dem relativ weichen Kunststoff und der Filigranität anlaste. Man sollte besondere Vorsicht walten lassen, die feinen Teile von den Spritzlingen zu entfernen.

Weitere Infos:

Referenzen: Weitere Information von FlyHawk sind hier zu finden.

Diese Besprechung stammt von Sven Dettmar - 09. Januar 2018

Du bist hier: Home > Kit-Ecke > FlyHawk > Schlachtschiff Bismarck

© 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links