Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Flugzeuge Militär WK2 > Model 239 Buffalo "Taivaan Helmi over Finland" Model 239 Buffalo "Taivaan Helmi over Finland"(Special Hobby - Nr. 48180)Produktinfo:
Besprechung:Die Firma Brewster, die zuvor nur Zulieferer für die "Großen" war, brachte in den 1930er Jahren die F2A Buffalo auf den Markt. 1936 entwarfen die beiden Konstrukteure D.T Brown und R.D McCart einen Mitteldecker in Ganzmetallbauweise mit einziehbarem Fahrwerk für eine von der US Navy herausgegebene Spezifikation für ein trägergestütztes Jagdflugzeug. Die US Navy suchte damals nach einem Nachfolger für die veralteten F3F Doppeldecker. Der Prototyp mit der firmeninternen Bezeichnung Model 139 bzw. der militärischen Bezeichnung XF2A-1 hob im Dezember 1937 zu seinem Erstflug ab. Die US Navy bestellte zunächst 54 Maschinen des Typs F2A-1 (Model 239). Aus dieser Serie behielt die US Navy nur ein paar Maschinen, der Rest wurde nach Finnland verkauft. Im März 1939 baute Brewster auf Drängen der Navy einen stärkeren Motor in die XF2A-1, den Wright R-1820-40. Dieser wies eine höhere Leistung als der bis dahin verwendete R-1820-22 auf. Außerdem erhielt die Maschine, die nun als XF2A-2 bezeichnet wurde, einen Curtiss Electric Verstellpropeller, außerdem wurden einige strukturelle Veränderungen vorgenommen. Die US Navy bestellte 43 Maschinen als Ersatz für die nach Finnland verkauften Maschinen.
Die finnischen F2A-1 erreichten zwischen Januar und Mai 1940 ihr Ziel via Norwegen und Schweden, für den finnischen Winterkrieg gegen Russland kamen sie zu spät. Allerdings wurden sie in fortdauernden Konflikten mit Russland erfolgreich eingesetzt, zum Ersten Mal gegen russische Bomber am 25. Juli 1940. Eine der Einheiten, die mit der Buffalo ausgerüstet waren, war die LLv 24. Entgegen den Erfahrungen anderer Nutzerstaaten waren die finnischen sehr zufrieden mit den Leistungen dieses Flugzeuges. Das lag sicherlich zum größten Teil daran, dass die finnischen Buffalo wesentlich leichter waren als die später gebauten Versionen. Diese Tatsache machte sie recht wendig und agil, die finnischen Piloten nannten sie Taivaan Helmi, die Perle des Himmels. Eine Produktion im Inland wurde angedacht, das Projekt kam jedoch nicht über das Prototypenstadium hinaus. Die Buffalo hätte dann den Namen Humu erhalten. Bis zur Einführung der Messerschmitt Bf-109 war die Buffalo das Beste, was die finnische Luftwaffe aufzubieten hatte. Viele finnische Piloten, die die Buffalo flogen, erreichten den Status eines Fliegerasses mit fünf oder mehr Abschüssen. Der erfolgreichste unter ihnen war Hans Wind, der von seinen insgesamt 75 Luftsiegen stolze 39 in der Buffalo errang. 1944 waren die Buffalos veraltet und wurden an die HLeLV 26 abgegeben. Sie wurden aber weiterhin gegen Russland eingesetzt, bis zum Inkrafttreten des Friedensabkommens mit Stalin. Danach wurden die Buffalos gegen den ehemaligen Verbündeten Deutschland über Lappland eingesetzt. Nach dem Krieg verblieben sie weiter im Dienst, erst am 14. September 1948 hoben die beiden letzten Maschinen, BW-377 und BW-382, zu ihrem endgültig letzten Flug ab. Die Brewster Buffalo war mit vier 12,7mm Maschinenkanonen bewaffnet und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 428 km/h in Meereshöhe bzw. 480 km/h in 5.000m Höhe.
Der Bausatz ist eine Wiederauflage aus den Formen von Classic Airframes, die sich ja seit einiger Zeit im Besitz von Special Hobby befinden (die Modelle wurden aber schon damals von Special Hobby aufgelegt). Zum ersten Mal verfügbar war der Bausatz im Jahre 2005, seitdem hat sich eigentlich nichts an den Teilen geändert. Die drei grauen Rahmen und der einzelne Rahmen mit den Klarsichtteilen entsprechen exakt denen von damals. Gleiches gilt für die etwas antiquiert wirkenden Ätzteile und die wenigen Resinteile. Neu ist nur der Decalbogen mit den drei weiter unten aufgeführten Markierungsoptionen.
Der Bausatz weist eine auch nach heutigen Maßstäben gute Detaillierung auf. Die Gravuren sind trotz Short Run und mehrmaliger Auflagen noch scharf und durchgängig. An einigen Teilen ist etwas Grat und Fischhaut vorhanden, was aber nicht weiter schlimm ist. Der Zusammenbau beginnt ausnahmsweise mal nicht im Cockpit, sondern bei den Fahrwerksschächten. Für deren flügelseitiges Innenleben gibt es einen Einsatz aus Resin mit den einzelnen Spanten. Im Rumpf gibt es ja in dem Sinne keinen eigenen Schacht für die Räder, da sie einfach in den Bereich hinter dem Motor einfahren und plan ohne Abdeckung bündig mit der Außenhaut abschließen. Man kann bei ausgefahrenem Fahrwerk dann all die schönen Details am fertigen Modell noch sehen.
Der Zusammenbau des Cockpits ist wegen dem nicht vorhandenen Cockpitbodens etwas ungewöhnlich. Ein Teil wird an die Flügelbaugruppe angebaut, der Rest, nachdem zunächst eine der Rumpfhälften eingeklebt worden ist. Die Ausstattung des Cockpits findet also am halboffenen Rumpf statt. Das Instrumentenbrett ist noch ganz old school mit unlackierten Ätzteilen und Instrumentenfilm aufgebaut. Das Visier ist schon die späte Ausführung, also nicht die „Kimme & Korn“ Variante. Die Ringantenne hinter dem Sitz wurde ebenfalls auf die etwas vereinfachte finnische Version angepasst. Ist der Rumpf dann erst einmal zu, ist man dann auch schon relativ schnell fertig.
Der Decalbogen ermöglicht uns die Darstellung von drei Maschinen. Der Druck erfolgte bei Cartograf in Italien, entsprechend gut ist die Qualität. Zumindest optisch macht er einen hervorragenden Eindruck. Die Hoheitszeichen sind so zerlegt worden, dass sie auf dem Bogen den hiesigen Vorschriften bezüglich verfassungsfeindlicher Symbole genügen. Bei den drei möglichen Optionen handelt es sich um die BW-393 von Lt. Hans Wind, Kommandeur der 1./LLv24 in Suulajärvi vom April 1943. Hans Wind war der beste finnische Pilot und bekam für seinen 30. Luftsieg das Mannerheim Kreuz verliehen.
Nicht ganz so erfolgreich wie Hans Wind war Eino Luukkanen. Er war im November 1942 mit seiner Einheit, der 1./LLv 24, in Römpötti stationiert. Er war sozusagen der Vorgänger von Wind und flog auch dieselbe Maschine mit der Kennung BW-393. Man kann die beiden anhand ihrer Abschussmarkierungen am Seitenruder auseinanderhalten. Die BW-378 wurde von Per-Erik Sovelius geflogen, er war der Kommandeur der 4./LLv 24, die gegen Ende 1941 in Lunkula beheimatet war. Die Maschine war eine Spende des schwedischen Barons Hugo Hamilton. Ihm zu Ehren wurde auf der rechten Seite unterhalb des Cockpits der Schriftzug „Otto Wrede“ angebracht. Alle drei Maschinen tragen den damals üblichen Tarnanstrich aus Schwarz und Olivgrün über Hellgrau. Die BW-393 von Hans Wind hat zusätzlich eine weiße Wintertarnung angebracht, die die schwarzen Bereiche fast vollständig überdeckt. Alle drei sind mit gelben Identifikationsbändern an der Motorhaube und den Flügelspitzen (nur Unterseite) ausgestattet.
Die Bauanleitung besteht aus dem üblichen, durchgehend farbigen Heft im DIN A5 Format. Die Skizzen sind angenehm groß und ohne Sehhilfe lesbar ;) Wo erforderlich, sind Farbangaben gemacht, sowohl schriftlich wie auch farblich passend hervorgehoben. Stellenweise ist die genaue Platzierung der Bauteile nicht eindeutig erkennbar, z.B. im Cockpit. Hier wären vielleicht ein paar zusätzliche Ansichten hilfreich gewesen. Die Farbangaben beziehen sich wie üblich auf das Sortiment von Gunze, es sind aber auch FS Nummern mit angegeben. Fazit:Da hat Special Hobby wieder ein nettes kleines Paket geschnürt. Für moderate 26 Euro bekommt man einen ordentlich detaillierten Bausatz mit guter Ausstattung und erstklassigen Decals. Und um ein nicht alltägliches Vorbild handelt es sich bei der Buffalo ja ohnehin. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Special Hobby findet ihr hier. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 02. Dezember 2017 Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Flugzeuge Militär WK2 > Model 239 Buffalo "Taivaan Helmi over Finland" © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |