T-6A Texan II(IBEX - Nr. BX4801)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild
Der Ursprung der T-6A Texan II ist in der Pilatus PC-9 zu finden. Die PC-9 wurde als Propeller-Schulflugzeug mit Turbinenantrieb ausgelegt, der Erstflug erfolgte 1984. Seither konnte dieser Typ in zahlreiche Länder exportiert werden. Die USAF und die US Navy suchten in den 1990er-Jahren ein modernes Schulflugzeug, welches die Muster T-34 und T-37 ablösen sollte (JPATS, Joint Primary Aircraft Training System). Pilatus entwickelte erst mit der Raytheon Aircraft Company, später zusammen mit Hawker Beechcraft eine neue Version der PC-9, welche die Bezeichnung Beechcraft T-6 Texan II erhielt. Mit diesem Flugzeug konnte die JPATS-Ausschreibung der beiden US Streitkräfte gewonnen werden. Die Grundkonfiguration der T-6 entspricht derer der PC-9: Zweisitziges Schulflugzeug, eine P&WC PT-6 Turbine als Triebwerk, Hartzell-Vierblattpropeller, Schleudersitze, Einziehfahrwerk. Die Struktur wurde partiell verstärkt, moderne Avionik und Kommunikationssysteme gehörten ebenfalls zu den Änderungen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die T-6 von der PC-9 äußerlich durch die Cockpithaube (die PC-9 hat nur eine Strebe, die T-6 zwei; die Haube ist bei beiden Modellen einteilig), die geänderte Kielflosse und das Seitenleitwerk. Die Bezeichnung "T-6 Texan II" wurde in Anlehnung an die North American T-6 Texan vergeben, welche als ein sehr erfolgreiches Schul- und Mehrzweckflugzeug in Erinnerung blieb. Von der Texan II wurden über 800 Maschinen in mehreren Versionen hergestellt. Auch im Export erwies sich die T-6 als sehr erfolgreich, acht Exportkunden (Stand 2017) entschieden sich für die T-6.
Der Bausatz
Die T-6A von Ibex erschien 2011 und war somit der erste Bausatz dieses Typs in 1:48. Die Qualität der Spritzgussteile entspricht in etwa einem Italeri-Modell desselben Jahrgangs und Maßstabs. Paneltrennlinien sind versenkt dargestellt, Nietstruktur findet sich keine. Sinkstellen, Formversatz, Grat oder Auswerfermarken findet man nirgends, generell sind alle Oberflächen schön glatt. Cockpitwanne und Fahrwerkschächte sind ohne Gravuren (Struktur, Leitungen, Kabel). Die beiden Instrumentenbretter sind gut gelungen. Als Ergänzung sind alle Instrumente als einzelne (!) Decals vorhanden.
Die Cockpitwanne hat den vorderen Fahrwerksschacht bereits angegossen. Die Klappen des Bugfahrwerkschachts müssen bei geöffneter Darstellung auseinandergesägt werden. Entgegen der Bauanleitung empfiehlt es sich, die Fahrwerke erst am Schluss zu verkleben (Abbruchgefahr). Steuerflächen und Landeklappen sind nicht separat vorhanden, sondern bereits angegossen. Die Luftbremse kann man allerdings geschlossen oder ausgefahren darstellen, ebenso das Einziehfahrwerk. Ein Trockenpassen der Kunststoff-Teile ergab keine größeren Mängel, da und dort muss ganz wenig gespachtelt und verschliffen werden.
Zu den elf Resin-Teilen zählen die beiden Schleudersitze, beide Abgasrohre, Bugspitze und Propellerspinner, die beiden Räder des Hauptfahrwerks, zwei Pitot-Sonden und eine Querstrebe der Cockpithaube. An der Qualität der Resin-Teile gibt es nichts auszusetzen. Die Detaillierung ist auch hier sehr gut gelungen. So sind die Schleudersitze (samt Gurten) sehr schön strukturiert, die Abgasrohre sind ausreichend dünn und tief.
Die Vaku-Cockpithaube liegt gleich doppelt bei, falls bei einem ersten Einpass-Versuch etwas misslingen sollte. Ein Trockenpassen und auch mehrere Berichte in Modellbau-Foren bestätigten, dass die Vaku-Hauben leider zu kurz geraten sind. Schneidet man die Hauben korrekt aus, ergibt sich beim Zusammenbau mit dem Rumpf ein Spalt von ca 2-3mm. Abhilfe kann die Darstellung mit geöffneter Haube schaffen. Die Bauanleitung
Die farbige Bauanleitung führt in 14 Schritten zum fertig gebauten Modell. Sie lässt praktisch keine Fragen offen, die Darstellung von Cockpit und Propellerblättern wird durch Fotos ergänzt. Kleiner Tipp beim Bau des Propellers: In Parkposition stehen die Blätter in "Segelstellung". Lediglich bei Schuberzeugung (im Flug oder beim Rollen) stehen die Blätter wie in der Bauanleitung dargestellt. Zahlreiche Angaben zur Farbgebung (z.B. Radkästen, Innenbereiche, …) werden bereits beim Zusammenbau in FS-Farben angegeben.
Die Decals
Der Decalbogen wurde von Cartograf gedruckt, was an sich schon genug über die Qualität aussagt. Sämtliche Wartungshinweise sind vorhanden. Zu den bereits oben erwähnten Instrumentendecals finden sich auf dem Bogen auch Decals für die Seitenkonsolen. Die Sprengschnüre der Cockpitverglasung werden ebenfalls mit Decals dargestellt. Es lassen sich T-6A der USAF und der Israelischen Luftstreitkräfte darstellen. Die Zahlen der Flugzeugnummern sind als einzelne Decals gedruckt, daher kann man eigentlich jede beliebige Maschine der USAF/IAF bauen. Ein kleiner Korrektur-Decalbogen wurde noch dazugegeben, er ersetzt die zu klein geratenen Buchstabencodes der USAF-Kennzeichen am Seitenleitwerk.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach bis Mittel Fazit:Sehr empfehlenswert! Der Bausatz ist schnell zusammengebaut, selbst Resin-Neulinge dürften damit keine Probleme haben. Größte Herausforderung dürfte die Cockpitverglasung sein, da aus Vaku-Material und zu kurz. Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 18. Dezember 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |