Gloster G.40 Pioneer(Pavla - Nr. 72055)Produktinfo:
Besprechung:Die Gloster Pioneer war Englands erstes strahlgetriebenes Flugzeug und hob bereits am 15. Mai 1941 zum Erstflug ab. Da das Flugzeug hauptsächlich zur Flugerprobung von Frank Whittles Düsentriebwerken konstruiert wurde, wird die Maschine auch oft Gloster Whittle genannt. Eine weitere Bezeichnung ist Gloster E.28/39, was auf die 1939 vom Air Ministry ausgegebene Spezifikation E.28/39 zurückgeht, die den Bau der G.40 initiierte. Viele Namen also für ein Flugzeugmuster, von dem nur zwei Exemplare gebaut wurden. Zu dem 1. Prototyp mit der Kennung W4041/G kam am 1. März 1943 die Maschine W4046/G. Letztere wurde jedoch bereits Ende Juli desselben Jahres durch einen Unfall zerstört, so dass der erste Prototyp das Testprogramm alleine bewältigen musste. Der Zusatz "G" hinter den Flugzeugregistrierungen steht übrigen für "guarded", was darauf hinweist, dass die Flugzeuge bewacht werden mussten. Heute kann der 1. Prototyp im British Science Museum in London bewundert werden. Lange Zeit gab es in 1:72 nur den recht einfachen Frog/Eastern Express/Toga Bausatz der Gloster G.40, die alle aus einer Form stammten und somit auch alle Fehler teilten (für 1:72 überdimensionierter Rumpf). Das änderte sich mit Erscheinen des Pavla-Kits. Die Plastikteile sind alle sehr fein graviert, teilweise zu fein, so dass manche Strukturlinien vom Modellbauer noch einmal nachgezogen werden sollten. Es fallen die für Short-Run Bausätze üblichen Vorbereitungsarbeiten wie Versäubern von Fischhaut und Gratbildung an. Eine Nummerierung ist am Spritzling nicht vorhanden, hier hilft aber eine Übersichtszeichnung in der Bauanleitung weiter. Es liegen zwei tiefgezogene Cockpithauben bei. Da diese aber unterschiedlich weil für zwei verschiedene Versionen sind, hat man doch wieder kein Ersatzteil an der Hand. Das Cockpit besteht vollständig aus Resin und ist schön detailliert. Auch das Fahrwerk findet sich in Resin wieder. Weiterhin liegen die horizontalen Splitter des Lufteinlaufs als Resinteile bei. Hier kommen je nach Vorbildwahl entweder nur drei Splitte auf der rechten Seite oder alle sechs Splitter, dann natürlich beidseitig, zum Einsatz. Da sich die Bauanleitung aber über die korrespondierenden Versionen der G.40 ausschweigt, ist hier eigene Recherche nötig. Auf keinen Fall sollte man vergessen, etwas Zusatzgewicht (Blei) im Vorderrumpf unterzubringen. Hierauf weist die Bauanleitung auch dankenswerterweise hin. Der sauber gedruckte Decalbogen bietet drei Markierungsoptionen, die allerdings allesamt zum 1. Prototyp W4041/G gehören. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Anwendung: Nichts für den Einsteiger. Positionierungshilfen sucht man vergebens und die Passung von Short-Run Bausätzen kann erfahrungsgemäß manchmal etwas heikel sein. Fazit:Mit diesem gut ausgestatteten Pavla-Kit kann der aus Noahs Zeiten stammende Frog/Eastern Express/Toga-Bausatz endlich in Rente gehen. Wer sich für die Anfänge der Düsenfliegerei interessiert, sollte dieses Angebot nicht an sich vorüberziehen lassen. Diese Besprechung stammt von Bernd Korte - 14. März 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |