Hispano Aviacion HA-200 Saeta(MPM - Nr. 72083)Produktinfo:
Besprechung:Nach dem Zweiten Weltkrieg konstruierte Willy Messerschmitt in Spanien den Strahltrainer Hispano Aviacion Ha-200 „Saeta“ (Pfeil), der am 12. August 1955 in Sevilla seinen Jungfernflug absolvierte. Außer in Spanien kam die Saeta auch in Ägypten zum Einsatz, wo sie als HA-200B in Lizenz gebaut wurde. In verbesserten Versionen stand das auch als Bodenangriffsflugzeug verwendete Muster bis 1982 im aktiven Dienst. MPMs Bausatz ist der wohl einzige dieses Musters überhaupt, in allen Maßstäben und Materialien. Der Bausatz ist ein typischer Vertreter des Genres "Short-Run" und muss daher etwas intensiver vorbehandelt werden als gängige Großserienkits. Etwas Fischhaut hier und Gratbildung dort sollten schon versäubert werden, bevor es an den Zusammenbau geht. Die Strukturlinien sind allesamt mit feinen Gravuren wiedergegeben, teils schon fast zu fein, je nachdem, wie dick später die Lackschicht wird. Eine Nummerierung ist am Spritzling nicht vorhanden, hier hilft aber eine Übersichtszeichnung in der Bauanleitung weiter. Das Cockpit ist ansprechend ausgestattet und verfügt über Instrumentenpanels mit Relief, Decals liegen hierfür nicht bei. Wie so oft muss auch das Gurtzeug der Sitze ergänzt werden. Vorsicht bei dem dicken "Grat" vor dem Cockpit. Dies ist ein korrekt platziertes Windleitblech und sollte daher nicht dem Cutter zum Opfer fallen, etwas abdünnen kann man es jedoch. Nicht ganz klar ist mir, warum eine Hälfte des Lufteinlaufs massiv ausgegossen ist, so dass hier erst noch das Loch selbst gebohrt werden darf. Das Klarteil war leider nicht separat verpackt und weist nun etliche Kratzer auf. Um eine Politur und ein Vollbad in Future wird man im schlimmsten Fall also nicht herumkommen. Steuerknüppel, Federbeinscheren, die Nachbildung des inneren Lufteinlaufs und Austrittsdüsen liegen als gut gemachte Resinteile bei. Der Decalbogen ist sauber gedruckt und bietet Markierungen für drei Maschinen. Für die roten Rumpfbänder gibt es zwei Möglichkeiten der Darstellung. Einmal als vollständiges Decal und zusätzlich nur die weiße Einfassung ohne die rote Füllfarbe. So kann man das Rot komplett selbst lackieren und riskiert keine Übergänge vom Rot des Lufteinlaufs (das in jedem Fall selbst lackiert werden muss) zum Rot der Rumpfbandabziehbilder. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Nichts für den Einsteiger. Positionierungshilfen sucht man vergebens und die Passung von Short-Run Bausätzen kann erfahrungsgemäß manchmal etwas heikel sein; auch wenn es in diesem Fall eigentlich wegen der Verbindungsstellen nicht allzu kompliziert werden sollte. Vorsichtshalber sollte man über dem Bugfahrwerkschacht etwas zusätzliches Gewicht (Blei) unterbringen. Fazit:Wer sich für den kleinen Spanier interessiert, sollte bei Gelegenheit zugreifen. Diese Ausgabe datiert nämlich bereits auf die letzte Jahrtausendwende und ist im offiziellen MPM-Programm nicht mehr enthalten, Restbestände sollten bei einzelnen Händlern aber noch vorhanden sein. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Bernd Korte - 05. März 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |