Messerschmitt Bf 109 A(Classic Airframes - Nr. 4123)Produktinfo:
Besprechung:Geschichtlicher HintergrundLange Zeit war die Existenz einer „A“ Baureihe der Bf 109 umstritten. Radinger / Schick (Messerschmitt Me 109, Oberhaching 1997) listen immerhin 20 Maschinen (einschließlich der im Juni 1936 abgelieferten V-3) auf. Die Serienmaschinen hatten ihr Ablieferungsdatum im Januar und Februar 1937 und gingen überwiegend nach Spanien. Dort lösten sie die erfolglose Heinkel He 51 bei den Jagfliegerkräften der deutschen „Legion Kondor“ ab. In der Folge errangen die Putschisten unter Franco die Luftüberlegenheit und trugen somit entscheidend zum Sieg der Falange im sogenannten Spanischen Bürgerkrieg (in Wirklichkeit ein Interventionskrieg; ohne Eingreifen des nationalsozialistischen Deutschlands und des faschistischen Italiens hätte die demokratisch gewählte Volksfrontregierung durchaus obsiegen können) bei. Die ersten „spanischen“ 109 hatten die taktischen Kennzeichen 6 o 1 bis 6 o 18. Die beiden ersten Nummern gehörten zu V-Mustern, die der „A“ Serie entsprachen. Die Bf 109 A hatte durchweg keine Bewaffnung in den Tragflächen und längere Vorflügel. Die kürzeren Vorflügel wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt während der Produktion der „B“ Serie eingeführt, um Raum für die Bewaffnung zu schaffen. Fast alle „A's" hatten Holzpropeller von Schwarz, da der eigentlich vorgesehene Verstellpropeller noch nicht verfügbar war (was nachträgliche Umrüstungen nicht ausschließt). Die obere Motorabdeckung der „A“ gibt es in zwei Varianten, mit und ohne Lüftungsschlitze. Die Baureihe Bf 109 B entsprach weitgehend der ersten Serie. Bei Erscheinen des Bausatzes Bf 109 B wird auf diese Serie genauer eingegangen werden. Zum ModellDie Oberfläche der Spritzgussteile ist fein graviert und entspricht dem heute gewohnten Standard. Es gibt allerdings, wie bei Short Run Bausätzen keine „Location Pins“ oder Führungsschlitze als Hilfe für die Montage des Höhenleitwerks. Es muss also mit erhöhter Sorgfalt und erst nach genauem Anpassen verklebt werden. Die Klarsichtteile sind dünnwandig, müssen aber vorsichtig vom Gussast abgetrennt werden. Zur Passgenauigkeit kann noch keine Aussage getroffen werden. Die Resinteile umfassen im Wesentlichen das Cockpit und die Motorabdeckung. Spätestens hier ist der CA-Kit dem alten Hobbycraft Bausatz um Längen überlegen. Negativ aufgefallen sind allerdings die drei schlecht modellierten Lüftungsschlitze im vorderen Cowlingbereich. Um diese, wie es richtig wäre, durchbrochen darzustellen, müsste das Resinteil von innen angefräst bzw. dünner geschliffen werden; ein riskantes Unterfangen. Die Fahrwerksschächte müssen erheblich dünner geschliffen weren, damit sie zwischen die Flügelhälften passen. Eventuell muss sogar Material von der Innenseite der oberen Tragflügelhälften abgenommen werden. Die Räder sind die besten (geeignet für Bf 109 A bis G-4) , die bisher produziert wurden. Zur BemalungDa Modellbauer ja oberflächliche (hier einmal wörtlich zu nehmen) Zeitgenossen sind, ein paar Worte zu den 109 in Spanien: Die Photos von Maschinen der „A“ weisen auf ein „silbriges“ bzw. metallisches Finish hin (Reflektionsverhalten). Dass die Maschinen naturmetall (allenfalls mit einer Schicht klaren Schutzlackes versehen) waren, kann ausgeschlossen werden. Weiterhin fällt auf, dass die Rumpfsektionen hinter dem Cockpit nicht sichtbar sind. Wahrscheinlich waren sie überklebt oder mit Spachtel verschliffen. Möglicherweise wurden die 109 mit einem „Silber-Dope“ überzogen. Das wäre im Wesentlichen nichts anderes als die Beimengung von Aluminium“pulver“ (in Wahrheit feinste Plättchen) in einen Trägerlack. Da Rumpf- und Tragflügelbereiche Farbabhebungen aufweisen, kann es durchaus sein, dass diesem Trägerlack Farbe beigemengt wurde, bzw. dass Teilbereiche in unterschiedlicher Intensität mit einem dünnen Farbfilm überzogen wurden. Es ist umstritten, ob es sich dabei um die Töne RLM 62 Hellgrün oder RLM 63 Hellgrau handelte. Die Farbdiskussion wird ausführlich in den beiden in der Literaturempfehlung angegebenen Publikationen geführt. Fazit:Kein „Shake & Bake“ Bausatz . Nur Mühe und Sorgfalt werden mit einem schönen Modell belohnt werden. Angesichts der erstklassigen Decals (gedruckt von Microscale), der Ätz- und Resinteile ist ein Preis um die € 35,00 gerade noch vertretbar. Weitere Infos:Referenzen:
www.zi.ku.dk/personal/drnash/model/spain/bf109.html www.messerschmitt-bf109.de/index-1024.php Diese Besprechung stammt von Andreas Beck - 11. Februar 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |