Bell AH-1G Cobra(Revell - Nr. 04956)Produktinfo:
Besprechung:
Im März 1965 regte die Firma Bell Helicopters Corp. mit Sitz in Fort Worth, Texas, die Weiterentwicklung ihres bereits erprobten Model 204 (UH-1 Bund 1C) zu einem leichten und agilen Kampfhubschrauber für die Luftnahunterstützung von Transporthubschraubern und für den Erdkampf an. Der US Army sollte einen AAFSS (Advanced Aerial Fire Support System) Helicopter mit einem neuen, sehr schmalen Rumpf, zwei hintereinander liegenden Sitzen und dem Antriebssystem des UH-1C in Aussicht gestellt werden. Bei Bell hatte man bereits Ende der 50er Jahre erste Erfahrungen mit dem Model 207 "Sioux Scout" sammeln können. Dessen revolutionäres Konzept war ähnlich, aber an dem damaligen schwachen Kolbentriebwerk gescheitert.
Der Prototyp Model 209 flog erstmals am 7. September 1965. Die neue Maschine wurde ab Dezember desselben Jahres von der US Army erprobt. Im April 1966 bestellte die Army zwei geänderte Vorserienmodelle und 110 Serienmaschinen. Der Erstflug der AH-1G "HueyCobra" fand am 15. Oktober 1966 statt. Die ersten Maschinen konnten bereits im Juni 1967 an die US Army geliefert werden. Bis 1973 wurden 1.126 AH-1G in Fort Worth produziert. Die einzigen anderen Nutzerstaaten dieser einmotorigen frühen Version waren Spanien, welches insgesamt acht Maschinen erhielt (vier geleast, vier gekauft) und Israel, welches sechs Maschinen erhielt, die jedoch kurze Zeit später auf den AH-1Q Stand gebracht und schließlich zur AH-1S umgebaut wurden. In letzter Zeit werden von Revell hin und wieder Bausätze aus dem Bestand von Special Hobby aufgelegt. Dazu gehört – glücklicherweise muss man sagen – auch die vorliegende AH-1G. Revell hat die Kunststoffteile unverändert übernommen, ja sogar die Verpackungstütchen sind dieselben wie bei Special Hobby. Nicht dabei sind natürlich die Resinteile, die den "Originalen" mehr oder weniger zahlreich beilagen. Damit wären wir nun bei der 7. Auflage der Cobra, sechs sind ja bereits in verschiedenen Themenboxen bei Special Hobby erschienen. Neu sind die Decals, erfreulicherweise bietet uns Revell neuerdings wieder mehr als eine Option an. Den Karton hätte man ruhig auch übernehmen können, jetzt dürfen wir uns wieder mit dieser unpraktischen, dafür hübsch bunten Schüttbox herumärgern.
Wir haben euch ja bereits einige dieser Cobras hier vorgestellt, daher fasse ich mich hier (ausnahmsweise!:) mal etwas kürzer und führe die Features des Bausatzes nur als Spiegelstrichliste auf:
Bei den Decals hat man sich für zwei Cobras der Vietnam-Ära entschieden. Es handelt sich um die Nr. 15062 der 9th Air Cavalry aus Phuoc Vinh und sie trägt den Beinamen „The Crystal Ship“. Markantes Merkmal ist ein Cobra-Maul am Kinn. Die andere Maschine nennt sich „Leprechaun“ und war beim 227th Assault Helicopter Battalion in Lai Khe eingesetzt. Als Zeitraum wird für beide Maschinen das Jahr 1970 angegeben. Beide Maschinen sind – wie sollte es anders sein – olivgrün über alles. Die Oberseiten der Rotoren sind zweifarbig, eine Seite schwarz, die andere ist weiß. Der Decalbogen stammt von Cartograf in Italien, wie man an dem „C“ hinter der 0240 erkennen kann. Die Qualität ist hervorragend, der Druck sehr sauber und versatzfrei (wie oft ich diesen Satz schon geschrieben habe;). Im Gegensatz zur Special Hobby Ausgabe sind hier auch die Decals für die Instrumente enthalten. Man hat reichlich zu tun beim Aufbringen der Decals, das dürften locker 80 Stück sein! Die Bauanleitung ist um einiges verständlicher als die Originalausgabe. Die Skizzen sind schön groß und es gibt keine offenen Fragen bezüglich alternativer Teile. Die Bemalungsangaben sind sehr vorbildlich, sowohl was den Umfang als auch die Darstellung betrifft. Mischen muss man nur in zwei Fällen, das Orange für die schmalen Streifen am Seitenleitwerk und an den hinteren Stummelflügeln sowie den Metallicton des Abgasrohres. Die Hauptfarben sind alle in der Revell-Palette vorhanden.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein sehr willkommenes "Reboxing" eines hervorragend gemachten Bausatzes. Man hat sich zudem zwei gefällige Markierungsoptionen herausgesucht, die es so von Special Hobby nicht gegeben hat. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 03. August 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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