Flying Wedge Dragster(AMT - Nr. 927/12)Produktinfo:
Besprechung:Das Vorbild:Am Anfang der 1970er Jahre kamen Dragster mit einer keilförmigen Verkleidung der Heckpartie in Mode. Man versprach sich von diesem Design mehr Anpressdruck auf den Hinterrädern und aerodynamische Vorteile. Es zeigte sich aber, dass die schwerere Verkleidung und der Luftwiderstand die erhofften Vorteile wieder zunichte machten. So waren die Wedge Dragster nur eine kurze Episode und verschwanden nach einigen Jahren wieder vom Drag Strip.
Der Bausatz:Nach über 40 Jahren ist seit einiger Zeit wieder der Flying Wedge Dragster von AMT im Handel erhältlich. In der "Original Art Series" ist der Kit unter der Nr. A927-200 aber nicht nur wieder aufgelegt worden, sondern es sind auch einige Teile aus neuen Formen dabei. Auch im Karton enthalten ist ein Kunstdruck mit dem alten Box Art aus den 70ern. Das Bild hat die Maße von 31x23 cm. Wegen des Kunstdruckes hat AMT für diese Art-Serie einen flachen Karton gewählt, um die Bilder ungefaltet verpacken zu können. Für den Nostalgie-Faktor sorgen auch die Beilagen im Karton, wie in den 70ern ist ein kleiner Flyer mit dem aktuellen Modellprogramm und eine Postkarte zum Anfordern von Katalogen, Newslettern usw. beigelegt. Die Bauteile sind in Tüten eingeschweißt, so kann nichts verloren gehen, auch die Reifen und das Glasteil sind ebenso wie die Decals getrennt in Folie verpackt.
Die Bauteile:AMT hat sich die Mühe gemacht, den alten Kit an den Schwachstellen mit Teilen aus neuen Formen zu verbessern. Neben den drei Karosserieteilen und der dazu passenden Windschutzscheibe ist auch der Ansaugtrichter des Blowers jetzt aus einem Teil und verfügt über Drosselklappen. Die Karosserieteile verfügen jetzt über die vorbildgerechten Nietenreihen. Beim Gitterrohrrahmen sind geringe Grate der Formennaht sichtbar, sie lassen sich mit einer scharfen Messerklinge wegschaben. Gleiches gilt auch für die anderen beiden Spritzrahmen mit den Teilen für den Motor, Rahmen und Sicherheitskäfig für den Fahrer. Hier ist der Formenbau von vor 40 Jahren sichtbar, sollte aber keinen ernsthaften Modellbauer vor Probleme stellen! Die Auspuffrohre sind für die acht Zylinder einzeln vorhanden. Das ist der Tatsache geschuldet, dass es früher drei verschiedene Dragster-Kits gab, die auf dem beigefügten Rahmen basierten, hier waren nur unterschiedliche Karosserien und Decals beigefügt. (Black Beauty, Spirit of '76 und Flying Wedge). So konnten die Rohre den verschiedenen Karosserien angepasst werden. An den Chromteilen sind kaum Trennnähte zu sehen, auch die Verchromung ist sehr gut. Nur die inneren Felgen der Hinterachse sind auf der Innenseite nicht komplett verchromt, hier verdecken die Bremsscheiben später die Fehlstellen. Der alte zweiteilige und offene Ansaugtrichter für den Blower ist noch im Kit enthalten, kann aber durch ein neues einteiliges Teil ersetzt werden.
Auch die Reifen sind identisch mit der Erstauflage. Die Vorderreifen weisen ein sehr feines Profil auf, haben aber keine Beschriftung. Auf den Hinterreifen ist eine feine und saubere Bedruckung vorhanden. Die Reifen selbst bestehen aus zwei Teilen. Die Aufteilung ist aber gut gemacht. Hier wird das zweite Teil von der zum Motor gewandten Seite eingeschoben, so ist später nichts mehr von der Trennnaht zu sehen. Das Material ist nicht zu weich, hier kann später mit Schleifpapier eine vorbildgerechte Optik der Lauffläche erzeugt werden. Die jetzt beigefügte neue Windschutzscheibe ist klar und schlierenfrei, allerdings für meinen Geschmack etwas zu stark in der Materialstärke. Der neu gestaltete Decalbogen bietet dem Modellbauer die Wahl zwischen zwei Decalvarianten. Einmal die eher dezenten Streifen für den auf dem Deckelbild gezeigten Dragster oder eine Variante mit wildem Decor im 70er Look. Der Druck ist sehr detailreich und ohne Versatz ausgeführt, das war in den 70ern leider noch anders, da flogen die stark gerasterten Drucke oftmals gleich in die Tonne! Die Bauanleitung ist wie die alten Anleitungen aus den 70ern gestaltet, enthält keine Bemalungsangaben, hier muss der Kartondeckel oder das Internet zu Rate gezogen werden. Für den Bau sollte in jeder Baustufe die Reihenfolge der Teilenummern befolgt werden! Weitere BilderDie Teile weisen leichte Formennähte auf, gelegentlich auch Fischhaut. Darstellbare Fahrzeuge: Flying Wedge Rear Engine AA/Fuel DragsterStärken:
Schwächen:
Anwendung: Mit etwas Erfahrung sollte der Bau kein Problem sein. Aufgrund der geringen Teilezahl ist der Kit aber auch für Anfänger geeignet. (Chrom von den Klebestellen kratzen!) Fazit:Dieser Kit war einer der an meisten gesuchten alten AMT-Kits. Jetzt nach über 40 Jahren ist er wieder zu haben! Toll ist auch, dass AMT sich die Arbeit gemacht hat, neue Formen für die Karosserieteile zu fertigen. Es ist natürlich zu sehen, dass die meisten Bauteile aus alten Formen stammen, doch mit etwas Nacharbeit kann ein schöner Vertreter des Motorsports der 70er Jahre gebaut werden. Wer sich für Dragrace begeistert, sollte sich den Kit zulegen, denn es kann wieder 40 Jahre dauern, bis der Kit wieder in die Händlerregale kommt! Empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Jens Lohse - 22. Juli 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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