Tiffy(Eduard Bausätze - Nr. 1131)Produktinfo:
Besprechung:Die Hawker TyphoonUrsprünglich als Nachfolger der Hawker Hurricane gedacht, wurde die Typhoon ab 1937 entwickelt. Der Erstflug des Prototypen fand am 24. Februar 1940 statt, die erste Serienmaschine hob am 27. Mai 1941 vom Boden ab. Die Leistungen als Jagdflugzeug ließen jedoch zu wünschen übrig, und Schwächen in der Konstruktion - das Heck brach bei mehreren Maschin ab - führten dazu, dass der Typ vom Dienst zurückgezogen werden sollte. Aufgrund seiner schwachen Steigrate und der mäßigen Manövrierfähigkeit in großen Höhen wurde die Typhoon vermehrt in niedrigen Höhen eingesetzt. Nicht zuletzt bei der Invasion in der Normandie wurde die Tiffy zum Schrecken der Bodentruppen. Hier konnte sie ihre starke Bewaffnung wirkungsvoll einsetzen. Bei den ersten Maschinen war die Kanzel noch mit der sogenannten Autotür ausgestattet, später wurde diese durch eine Klarsichtschiebekanzel ersetzt. Diese bot eine wesentlich bessere Rundumsicht. Die erste Produktionsvariante mit zwölf Maschinengewehren in den Tragflächen wurde als Typhoon Mk.1A bezeichnet. Die Hauptproduktionsvariante war aber die Mk.1B mit vier 20mm-Kanonen in den Tragflächen. Später kamen dazu noch Aufhängungen für Bomben und für ungelenkte Raketen. Von den Piloten wurde die Maschine oft mit dem Kosenamen Tiffy bedacht, den Eduard auch als Titel für den Bausatz gewählt hat. Der BausatzAuf der Basis der Spritzlinge von Hasegawa bringt Eduard die Typhoon Mk.1B in den Handel. Dieser Kit stammt aus dem Jahr 1999 und war der Start einer hervorragend gemachten Bausatzreihe, mit der uns Hasegawa inzwischen schon mehrere Varianten dieses bekannten Typs beschert hat. Eduard hat den Bausatz um Ätzteile, Resinteile, einen Bogen mit vorgestanzten Abdeckmasken und neue Decals ergänzt und als Limited Edition aufgelegt. Im randvollen Karton liegen sauber verpackt dreizehn graue und ein Klarsichtteilspritzling, zwei Ätzteilplatinen, Polycaps und ein Decalbogen. Dazu kommen noch acht Resinteile und eine farbige Bauanleitung.
Die Qualität der Einzelteile sowie die modellbautechnische Ausformung der Hasegawa-Teile überzeugen vollständig. Feine Oberflächengravuren und eine hervorragende Detaillierung zeichnen den Bausatz aus. Das Cockpit ist bereits sehr schön detailliert und kann noch mit Ätzteilen aufgewertet werden. Ohne großen Aufwand kann es geöffnet dargestellt werden. Zur Bewaffnung der Maschinen gibt es die Auswahl aus drei verschiedenen Kanonenversionen und zwei Bomben unter den Tragflächen. Leider sind alle Steuerflächen bereits angegossen, so dass zur ausgelenkten Darstellung ein bisschen Umbauarbeit notwendig ist. Nach den bislang veröffentlichten Berichten soll die Passgenauigkeit sehr gut sein. Ich kann dazu noch nichts sagen. Grat und störende Auswerfermarken sind an den Einzelteilen nicht zu finden. Die einzelnen SpritzlingeLinke Rumpfseite, Fahrwerksklappen und Kühler Die gute Qualität setzt sich bei den Klarsichtteilen fort. Sauber in der Ausführung und sehr klar und dementsprechend dünn sind die Teile ausgeführt. Die Cockpithaube lässt sich sowohl geöffnet als auch geschlossen darstellen. Dafür sind zwei separate Hauben beigefügt. Man muss also für die geschlossene Haube keine einzelnen Klarsichtteile zusammenkleben. Dazu befinden sich an dem Spritzling noch das Visier und die Scheinwerfergläser.
DetailaufnahmenDie Hauptfahrwerksschächte Die FotoätzteileDem Bausatz liegen zwei Platinen mit Fotoätzteilen bei, eine davon ist bereits farbig bedruckt. Die Teile der farbigen Platine sind zur Aufwertung des Instrumentenbrettes gedacht und beinhalten auch die Gurte für den Pilotensitz. Mit den Teilen der zweiten Platine kann man vor allem den Rohrrahmen des Cockpits ergänzen. Außerdem könnte man damit den Pilotensitz komplett neu bauen. Er ist von der Detailtiefe natürlich wesentlich besser als der Sitz aus dem Bausatz, allerdings sollte man dafür doch einige Übung im Biegen von Ätzteilen haben. Weitere Teile sind unter anderem für den Steuerknüppel und die Cockpithaube.
Die ResinteileDem Bausatz liegen acht Resinteile bei, mit denen man die entsprechenden Bausatzteile ersetzen kann. Dabei handelt es sich um zwei Paar unterschiedliche Hauptfahrwerksräder und zwei unterschiedliche Ausführungen des Spornrades. Der Unterschied bei den großen Rädern besteht im Aussehen der Felgen. Sogar das Ventil der Räder wurde modelliert. Die beiden Spornräder unterscheiden sich im Profil der Reifen. Dazu gibt es noch ein paar geöffnete Auspuffstutzen. Die acht Resinteile des Bausatzes Bauanleitung, Bemalung und MarkierungDie in der typischen Eduard-Qualität gehaltene Bauanleitung im A4-Format zeigt auf 15 Seiten in übersichtlicher Art den Zusammenbau des Modells. Sie ist wie gewohnt komplett in Farbe gehalten. Hinweise zur alternativen Verwendung von Bauteilen finden sich ebenso wie die erforderlichen Farbangaben. Diese beziehen sich auf die Farbpaletten GSi Creos (Gunze) Mr.Color und Aqueous Color. Der von Eduard hervorragend gedruckte Decalbogen lässt die Darstellung von verschiedenen Maschinen zu. Alle tragen die übliche Tarnung in Grau-Grün an den Oberseiten. Eine Maschine für den Nachtjagdeinsatz ist auf der Unterseite in Schwarz getarnt. Für die Instrumentierung des Cockpits liegen Decals bei, die man verwenden kann, wenn man die Ätzteile nicht verwenden oder die Teile nicht selber bemalen möchte. Alle Stencils für das Flugzeug und die Außenlasten sind vorhanden. Hierfür gibts eine eigene Seite in der Bauanleitung. Die Markierungsvarianten sind der Frühzeit der Typhoon entnommen und decken die Jahre 1942 und 1943 ab. Die meisten Maschinen tragen weiß-schwarze Erkennungsstreifen an den Tragflächenunterseiten, da der Typ damals häufig mit der deutschen Fw-190 verwechselt wurde. Diese Streifen müssen lackiert werden.
48916 - Typhoon Mk.Ib upgrade setZur Aufwertung des Typhoon-Bausatzes hat Eduard ein kleines Upgrade-Set aufgelegt. Da die Kunststoffteile im Wesentlichen aus den Teilen von Hasegawa bestehen, kann dieses Set auch für jeden Hasegawa-Bausatz der Typhoon verwendet werden. Mit den Teilen der ca. 7 x 6 cm großen Platine lassen sich unter anderem der Ölkühler, die Fahrwerksbeine, die Fahrwerksschächte und die Klappe hinter dem Ölkühler detaillieren. Die wie üblich farbig gehaltene Anleitung liefert alle Hinweise zur korrekten Montage der Einzelteile. Fahrwerksbeine und -schächte können durch ein paar Leitungen und geätzte Strukturen aufgewertet werden. Teil zehn ist die hintere Kühlerklappe, die mittels dieses Teiles nun aufgeklappt dargestellt werden kann. Die wichtigsten Teile betreffen aber die Detaillierung des markanten Ölkühlers der Tiffy. Fotogeätzte Gitter für die Vorder- und Rückseite verbessern das Aussehen der Bausatzteile erheblich. Knifflig wirds bei Teil 4, das zu einem Rohr gebogen werden muss, um Vorder- und Rückseite zu verbinden. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen: keine ersichtlichen Fazit:Hervorragender Bausatz der Typhoon Mk.1B, der jedem Interessierten nur empfohlen werden kann. Aufgrund der Ätz- und Resinteile kann etwas Modellbauerfahrung nicht schaden. Dafür wird man aber mit einer sehr realistischen Replik des Originals belohnt. Sehr empfehlenswert! Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Herbert Engelhard - 01. Juli 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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