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Leopard 1A5 + Biber

(Revell - Nr. 03307)

Revell - Leopard 1A5 + Biber

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Militärfahrzeuge Modern
Katalog Nummer:03307 - Leopard 1A5 + Biber
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:April 2017
Preis:ca. 25 €
Inhalt:
  • 11 Rahmen aus hellgrauem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • Farbige Bauanleitung

Besprechung:

Der Leopard 1 war der erste Panzer der in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde. Nachdem man Mitte der 1950er Jahre zunächst auf US-amerikanisches Material für die Erstausrüstung der neugegründeten Bundeswehr zurückgreifen musste, wollte man die Entwicklung der Nachfolger selbst in die Hand nehmen. Man wollte eigentlich gemeinsam mit Frankreich eine Entwicklung starten, jedoch kam es letztlich nicht dazu, so dass Deutschland im Alleingang die Entwicklung vorantrieb.

Das Ergebnis war der Leopard 1, der im November 1963 offiziell vorgestellt wurde. Schon relativ kurze Zeit später, am 9. September 1965, wurde das erste Serienfahrzeug an die Bundeswehr übergeben. Bis 1968 bestellte die Bundeswehr über 1.800 Fahrzeuge. Schon bald nach der Einführung in die Truppe begann man mit den Überlegungen für eine Kampfwertsteigerung. Die erste größerer Maßnahme zum Umbau zum A1 Standard fand Mitte der 1970er Jahre statt, weitere folgten, was schließlich zum letzten Modell, dem Leopard 1A5 führte, der auch über einige Komponenten seines Nachfolgers verfügte.

Revell - Leopard 1A5 + Biber

Krauss-Maffei baute bis zum Produktionsende über 4.700 Leopard 1, über 2.00 davon wurden an die Bundeswehr ausgeliefert. Der Rest ging an verschiedene NATO-Partner und befreundete Nationen. Viele Leopard 1 gingen nach ihrer Erstverwendung an Drittstaaten wie z.B Brasilien oder Chile, die ihre Fahrzeuge dann ebenfalls weiterverkauften. In Deutschland wurde der letzte Leopard 1 im Jahre 2003 außer Dienst gestellt, derzeit befinden sich noch mehrere Hundert im aktiven Dienst, vor allem in Südamerika. Der Leopard 1 war mit einer 105mm Kanone als Hauptwaffe ausgerüstet sowie mit 2 MGs (eins koaxial, das andere auf dem Turm). Sein Gefechtsgewicht betrug 42,5t, der Antrieb erfolgte durch einen MAN Vielstoffmotor mit 830PS Leistung.

Das Fahrgestell des Leopard 1 bildete die Basis für mehrere Spezialfahrzeuge wie z.B. den Bergepanzer 2, den Pionierpanzer Dachs, Flakpanzer Gepard und natürlich für den Brückenlegepanzer Biber. Der Biber wurde von der Maschinenbau Kiel (MaK) im Zeitraum von 1973 bis 1975 in 105 Einheiten für die Bundeswehr gebaut. 40 weitere Fahrzeuge gingen an ausländische Nutzer. Der Biber verfügte über eine Scherenbrücke von 22m Länge und 4m Breite, damit konnten Hindernisse wie Gräben oder Gewasser mit bis zu 20m Breite überwunden werden. Die Tragfähigkeit liegt bei gut 55t, was für die modernen Leopard 2A5 und 2A6 nicht mehr ausreicht. Daher muss nun ein Nachfolgesystem beschafft werden, wohl in Form der Panzerschnellbrücke Leguan auf Basis des Leopard 2. Das dürfte aber erst ab 2018 endgültig zur Verfügung stehen. 

Revell - Leopard 1A5 + Biber

Revell hat erneut bestehende Bausätze zu einem Set kombiniert, hier sind es nun der seit 1999 auf dem Markt befindliche Leopard 1A5 und der vier Jahre später erschienene Brückenpanzer Biber. An den Kunststoffteilen hat man außer der Farbe keinerlei Veränderungen vorgenommen, das war Aufgrund des guten Zustandes der Form und wegen der sehr guten, immer noch auf Höhe der Zeit liegenden Detaillierung auch gar nicht notwendig.

Neu ist der Decalbogen, er enthält Markierungen für jeweils zwei Fahrzeuge, die zeitlich ganz gut zusammenpassen. Das macht ja auch Sinn, weil man ja beide ganz gut in einer einzigen Szene verwenden kann. Der von Cartograf gedruckte Bogen macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck, bei genauerem Hinschauen erkennt man aber einen minimalen Versatz, z.B. bei den Deutschlandfahnen auf den Nummernschildern. Auch bei den Balkenkreuzen scheint der weiße Rand nicht gleichmäßig zu sein. Die 28-seitige Bauanleitung ist wie immer recht übersichtlich. Die benötigten Außenfarben sind als solche im Programm von Revell vorhanden.

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Leopard 1A5 + Biber

 

Leopard 1A5

Der Bausatz des Leopard 1A5 besteht aus ca. 155 Einzelteilen. Die Detaillierung ist insgesamt sehr gut. Der Aufbau des Modells fogt der üblichen Art und Weise, wie man das von Revell gewohnt ist. Die Oberwanne besteht aus einem Bauteil und ist mit zahlreichen versenkten und erhabenen Details versehen. Letztere sind für meinen Geschmack teilweise ein wenig zu reliefartig ausgefallen, besonders bei den angegossenen Werkzeugen an den Seiten oder den "Eiskratzern" für die Ketten am Bug. Wer entsprechende Teile in seiner Grabbelkiste hat, sollte zumindest die Werkzeuge austauschen. Die seitlichen Gitter am Heck sind in zwei Ausführungen enthalten, die Teile mit den senkrechten Streben sind für frühe Baulose zu verwenden. Zahlreiche Anbauteile wie Seile, Haken, Ösen, Spiegel usw. vervollständigen diesen Teil des Modells. Der Turm wird später nur aufgesteckt. Die Zusatzpanzerung ist mit einem komplexen Muster versehen, welches man vielleicht etwas in seiner Ausprägung abmildern sollte, für 1:72 ist es vielleicht doch etwas zu prominent (aber schön gemacht!). Die Kanone bzw. das Rohr ist aus einem Stück und muss vorne nur aufgebohrt werden. In der Neigung ist sie fix, was wegen der Manschette aber in Ordnung ist, man hätte die Bewegung sowieso nicht überzeugend nachbilden können. Die Luken sind separate Teile, hier fehlen nur ein paar Figuren, die man darin unterbringen kann 

Revell - Leopard 1A5 + Biber

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Leopard 1A5 + Biber

 

Das Groß der Einzelteile entfällt auf das Kettenlaufwerk. Dieses ist so aufgebaut, dass man es ohne Weiteres als separate Baugruppe fertigstellen kann und erst ganz zum Schluss am Modell anbringt. Die Schwingarme sind jeweils an einer gemeinsamen Grundplatte angegossen, auf der alles aufgebaut wird. Als Anbauteile bleiben hier nur die Laufrollen, Zahnkränze und natürlich die Kette übrig. Leztere ist aus Segmenten aufgebaut und sehr schön gemacht. Störende Auswerfermarken an den Kettengliedern konnte ich keine ausmachen, es gibt lediglich ein paar Sinkstellen an den Gummipolstern. Es sollte aber kein allzu großes Problem darstellen, sie zu beseitigen. Die Gummiauflagen der Laufrollen mit ihren Querfugen wurden sehr überzeugend wiedergegeben, das Problem hierbei ist, dass ich diese Rillen auf keinem Bild zum Original habe finden können. Die Laufflächen sollten abgesehen von Ausbrüchen durch Abnutzung eigentlich glatt sein, wie beim Biber. Wer das ändern will ist bei 32 Rollen eine Weile beschäftigt. Damit wäre schon alles gesagt zum Leopard 1. Machen wir daher gleich beim Biber weiter.

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Leopard 1A5 + Biber

 

Biber

Obwohl das Original auf dem Fahrgestell des Leopard 1 aufbaut findet man kaum gemeinsame Bauteile aus dem Leopard 1 Bausatz. Zwar wirken viele Teile auf den ersten Blick gleich, bei genauerem Hinsehen kann man erkennen, dass die Teile nicht nur neu angeordnet und ergänzt wurden, sondern auch vieles im Detail angepasst wurde. Was die Unterwanne mit dem Kettenlaufwerk angeht ist es wie beim Leopard 1A5, die Schwingarme sind bereits an den separaten Seitenteilen angebracht und man muss nur die Rollen und die Kettensegmente anbringen. Wie oben bereits erwähnt sind die Gummiauflagen auf den Laufrollen glatt, so wie es sein soll. Der Stützschild kann sowohl abgesenkt wie auch hochgeklappt angebaut werden. Ich denke mit etwas Geschick kann man den auch beweglich gestalten. So ganz genau darf man dann aber die Lage des Panzers nicht nehmen, denn durch das Absenken des Erdsporns federt das Laufwerk vorne aus wie man sehr schön in den diversen Videos auf Youtube sehen kann. Revell empfiehlt ein kleines Gewicht einzubauen, je nachdem wie man die Brücke später anbaut kann das sicherlich auch schwerer ausfallen als die angegebenen 25g.

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Leopard 1A5 + Biber

 

Die Brückensegmente sind jeweils ca. 16cm lang, das Ganze wird also recht imposant, wenn man die Brücke ausgelegt darstellt. Revell zeigt in fünf Schritten, wie die Brücke ausgelegt wird. Duch die teilweise am fertigen Modell beweglichen Teile kann man dies auch im Modell umsetzen. Der Aufbau der Brückenelemente ist recht simpel. Es gibt einige Auswerferpins, die aber alle auf Klebestellen liegen. Die Oberfläche des "Straßenbelages" ist etwas aufgeraut, hier kann man sich gut austoben was Alterung und Abnutzung angeht. Der Heckausleger ist ebenfalls variabel in seiner Position, dazu sind ggf. Korrekturen am Hydraulikzylinder vonnöten. Den Ausleger beweglich zu machen ist schon etwas anspruchsvoller, aber nicht unmöglich! Beim vorderen Ausleger hat uns Revell diesbezüglich schon etwas die Arbeit abgenommen. 

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Leopard 1A5 + Biber

 

Die Detaillierung der Oberwanne entspricht weitestgehend der des Leopard 1A5, auch hier sind die seitlich angebrachten Werkzeuge nur als schwaches Relief angedeutet. Die Fahrerluke kann man geöffnet anbauen, auch hier fehlt eine passende Figur. Da es ja nun schon einige BW-Fahrzeuge in 1:72 von Revell gibt sollte man endlich auch mal passende Figurensets herausbringen. Für die Luke selbst liegen zwei Ausführungen bei. Wann welche einzubauen ist bleibt aber offen. Die Stahlseile sind übrigens getrennt von den Ösen gegossen, das erleichtert den Austauch gegen was Flexibleres natürlich erheblich :). Ein paar kleinere Anbauteile wie die Rundumleuchte, Spiegel, Signalhörner usw. komplettieren den Aufbau. Damit wären wir auch beim Biber schon durch. Beide Modelle sind recht einfach aufzubauen und von Haus aus schon sehr schön detailliert. Jetzt noch eine passende Szene ausdenken und schon kann's losgehen!

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Leopard 1A5 + Biber

 

Revell - Leopard 1A5 + Biber

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Leopard 1A5 + Biber

 

Darstellbare Maschinen:
  1. Leopard 1A5, 4.Produktionslos, Panzerbrigade 41, Panzerbatallion 413, 1995
  2. Leopard 1A5, 2./3.Produktionslos, Panzerbrigade 14, Panzerbatallion 14, 1991
  3. Biber, Panzerbrigade 41, Panzerpionierkompanie 410, 1995
  4. Biber, Panzerbrigade 14, Panzerpionierkompanie 140, 1991
Stärken:
  • Sehr gute Detaillierung
  • Teilweise bewegliche Teile
  • Unkomplizierter, gut durchdachter Aufbau
  • Beim Biber viele Darstellungsmöglichkeiten
Schwächen:
  • Laufrollen beim Leopard 1A5 nicht ganz stimmig
  • Keine Figuren (Fahrer, Einweiser)

Fazit:

Eine gelungene Combo. Beide Modell sind sehr gut detailliert und einfach zusammenzubauen. Durch die Flexibilität bei der Biber-Brücke ergeben sich sehr viele Möglichkeiten für ein schönes Diorama. Nur die fehlenden Figuren sind ein wenig ärgerlich.

Weitere Infos:

Anmerkungen: Auf der Seite PanzerModell.de gibt es recht umfangreiche Bildergalerie mit zahlreichen Detailansichten zum Leopard 1A5 und dem Biber.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 15. Mai 2017

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