Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Flugzeuge Hubschrauber > Kaman HOK-1 Egg Beater

Kaman HOK-1 Egg Beater

(Aurora - Nr. 505-69)

Aurora - Kaman HOK-1 Egg Beater

Produktinfo:

Hersteller:Aurora
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:505-69 - Kaman HOK-1 Egg Beater
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:1956
Preis:ca. 45-60 €
Inhalt:
  • 2 Gussäste aus dunkelblauem Plastik
  • 1 Gussast mit Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Kamans Durchbruch in der Helikopterindustrie gelang mit der HH-43-Baureihe. Allen Versionen gemeinsam waren die ineinander kämmenden Zweiblatt-Rotoren sowie der kurze gedrungene Rumpf mit den beiden Heckauslegern. Chief Designer von Kaman war damals Anton Flettner, was auch die Rotoranordnung ähnlich dem FL-282 Kolibri erklärt. Dadurch konnte sämtliche Motorenleistung für den Hauptrotor genutzt werden, es gab keinen Leistungsverlust durch einen Heckrotor für den Drehmomentausgleich.

Die Version HOK-1 wurde für die U.S. Navy ausgelegt. Erstflug dieser Version war am 21. April 1953. Als Antrieb diente ein R-1340-48 Wasp-Sternmotor. Nach zwei gebauten Prototypen wurde von 1953 bis 1957 eine Serie von 81 Maschinen hergestellt. Ab 1962 wurde das Bezeichnungssystem für US-Hubschrauber geändert und so wurde aus der HOK-1 die OH-43D. Die letzten einsatzfähigen Maschinen wurden anfangs der Siebziger Jahre ausgemustert.

Aurora - Kaman HOK-1 Egg Beater

Über sechzigjährige Spritzgusstechnologie: Was erwartet den Modellbauer? Was den Nostalgiker jubeln lässt, lässt den Nietenzähler erschaudern. Primär wurden die 35 Bausatzteile so ausgelegt, dass alles innerhalb weniger Stunden zusammengebaut ist. So lassen sich die Triebwerksabdeckungen einfach in die Rumpfhälften stecken und bleiben beweglich. Ebenso die beiden seitlichen Schiebetüren. Somit wird für die Beweglichkeit der Teile einiges an Originaltreue geopfert, da die Führungsschienen am Rumpf doch recht massiv gegossen sind. Die Rotoren bleiben dank zwei Zahnrädern in der Kabine beweglich. Im Cockpit sind zwei "Bretter" (gemeint sind Sitze) bereits an der Kabinenwand angegossen. Pedalen und Stick für Pilot und Copilot sind an einem Bauteil angegossen, Kollektivhebel ist keiner vorhanden. Ein Sternmotor findet sich im Bausatz ebenfalls nicht, was doch sehr negativ ins Gewicht fällt, da die HOK-1 oft ohne Triebwerksabdeckungen anzutreffen war.

Kleinere Details wie Antennen, Räder und Oberflächenstruktur sind grob ausgeführt. Zahlreiche Sinkstellen und Auswerfermarken gehören leider auch zur Oberfläche. Die Passgenauigkeit ist dem Alter entsprechend: Es bleiben viele Öffnungen und Spalte zu füllen. Die beiden hinteren Fahrwerke sind in der Form nicht korrekt, beim Original ist die hintere Strebe deutlich höher am Rumpf befestigt.

Als einigermaßen gelungen bezüglich Detaillierung und Maßstabstreue dürfen die Rotoren gelten.

Rotordurchmesser und Rumpflänge entsprechen dem korrekten Quarterscale-Maßstab.

Versatz ist nicht vorhanden, überstehender Grat einzig bei den Rumpfhälften zu finden.

Kaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg Beater
Kaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg BeaterKaman HOK-1 Egg Beater

Kaman HOK-1 Egg Beater

 

Die drei Klarsichtteile sind die beiden seitlichen Schiebetüren sowie die Frontverglasung/Einstiegstüren. Der Guss ist unregelmäßig, was den Einblick ins Innere verzerrt. Die kleinen Fenster hinter den Schiebetüren sind im Bausatz nicht dabei. Die Ausbuchtungen der beiden Schiebetüren sind zu klein wiedergegeben, beim Original ist die Ausbuchtung (Bubble) beinahe über das ganze Fenster verteilt.

Die Decals für eine Version der Marines, der Army, der Navy und der Air Force sind leider völlig ausgehärtet und zerbröselt. Daher fehlt hierzu auch ein entsprechendes Bild. Hier muss die Restekiste aushelfen. Da die Marines-Version offenbar die einzige mit der zentralen Stabilisierungsflosse am Heck war, sind die Decals der anderen US-Streitkräfte auch eher fehl am Platz.

Aurora - Kaman HOK-1 Egg Beater

Die einseitige Bauanleitung beinhaltet eine Explosionszeichnung für den Zusammenbau, eine Zeichnung eines fertigen Modells, Text zum Zusammenbau sowie einen kurzen Abschnitt über das Original. Für Farbangaben und Decalanbringung wird auf das Kartonbild verwiesen.

Aurora - Kaman HOK-1 Egg Beater

Aurora - Kaman HOK-1 Egg Beater

Darstellbare Maschinen:
HOK-1/OH-43D der U.S. Marines
Stärken:
  • Einzigartig in diesem Maßstab, exotisch
  • Drehbare Rotoren, bewegliche Türen
Schwächen:
  • Alter des Bausatzes
  • Kein Triebwerk vorhanden
  • Aufbau eher spielzeugartig
  • Nur noch sehr schwer zu finden
Anwendung: Leicht, falls out of box gebaut wird. Schwer, falls man daraus ein zeitgemäßes Modell bauen will.

Fazit:

Hier hat man einen Modellbausatz aus den ersten Tagen des Spritzgusszeitalters. Alle Defizite sind dem Alter und der Auslegung als Spielzeug geschuldet. Da der Bausatz nur noch schwer zu bekommen ist und zu immer höheren Preisen gehandelt wird, ist der Kit eher etwas für den eingefleischten Sammler.

Weitere Infos:

Referenzen: Buch Kaman H-43 von Wayne Mutza
Anmerkungen: Den R-1340 Wasp-Sternmotor gibt's von mindestens zwei Aftermarket Herstellern und macht anstelle der beiden Triebwerksabdeckungen eine weitaus bessere Figur am fertigen Modell.

Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 02. Mai 2017

Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Flugzeuge Hubschrauber > Kaman HOK-1 Egg Beater

© 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links