DC-4 Balair / Iceland Airways(Revell - Nr. 04947)Produktinfo:
Besprechung:Beim Erscheinen und spätestens nach den ersten Begutachtungen im Netz der C-54 Skymaster im Jahre 2015 war klar, dass hier noch weitere Versionen folgen würden. Mit der DC-4 hat man nun diie zivile Version des Rosinenbombers nachgelegt. Die Teilerahmen mit den benötigten Teilen wurden entsprechend ausgetauscht. So sind hier die Rahmen G und L nicht mehr enthalten und Rahmen F enthält nun die zivilen Innenraumwände mit den Gepäckfächern anstelle der gerippten Transporterteile. Neu hinzugekommen sind die Rahmen H, I und M. Am grundsätzlichen Aufbau hat sich nichts geändert, auch hier gibt es im später kaum noch sichtbaren Innenraum das volle Programm. Näheres zu den Decals und den möglichen Maschinen findet ihr weiter unten. Wir hatten euch ja die C-54 bereits ausführlich vorgestellt, so dass wir uns im Folgenden auf eine Zusammenfassung der Vor- und Nachteile dieses Bausatzes beschränken können. Der Bausatz hat einiges zu bieten, dazu gehört unter anderem:
Die vielen Details und Features haben natürlich auch ihren Preis. Mit 356 Einzelteilen zählt dieser Bausatz nicht gerade zu den einfachen Bausätzen, schon gar nicht bei Revell! Kein Wunder, dass 99 Baustufen erforderlich sind. Ein genaues Studium der Anleitung und auch von entsprechenden Vorbildfotos ist unerlässlich für einen erfolgreichen Bauabschluss. Gerade was die Fensterreihen angeht gibt es doch ein paar Unterschiede zwischen einzelnen Maschinen (Anzahl Fenster und Form). Revell bietet hier nur die elliptische Form an, aber die Iceland Air Maschine hat z.B. definitiv eckige Fenster.
Mit den Decals lassen sich drei Maschinen darstellen. Bei der ersten handelt es sich um die DC-4 mit der Werksnummer 43072, "HB-ILA", einer Maschine der Fluggesellschaft Balair. Diese wurde 1946 gebaut und Anfang 1947 zunächst an Swissair ausgeliefert, wo sie den Beinamen "Geneva" trug, später wurde sie dann in "Uri" umbenannt. Sie wurde dann 1959 an die Balair abgegeben, wo sie während eines Überführungsfluges von Khartoum (Sudan) nach Niamey (Niger) verloren ging. Unfallursache war ein Instrumentenfehler und eine damit verbundene Kursabweichung, das Flugzeug zerschellte aufgrund zu niedriger Flughöhe an einer Bergkette. Eine weitere Maschine der Balair, die HL-ILB, Werknummer 10359 bzw. 42-72254, ist im Bauplan nicht erwähnt, die Decals dafür sind jedoch vorhanden. Diese Maschine wurde offensichtlich als Ersatz für die HB-ILA beschafft und flog ab Dezember 1960 für die Balair. Auch diese Maschine ging später bei einem Absturz verloren, allerdings unter britischer Flagge (G-ASOG, Air Ferry). Die dritte Maschine mit der Werksnummer 10378 bzw. 42-72273 (C-54A-15DC) wurde im August 1944 an die USAAF ausgeliefert und später für die Philippine Air Lines zur zivilen Nutzung umgerüstet. Im Juli 1948 ging das Flugzeug an die Iceland Air mit der neuen Registrierung TF-ISE. Sie trug dort den Beinamen "Gullfaxi" und flog bis 1958 für diese Flugline. Danach wurde sie nach Südafrika verkauft, wo sie zur ZS-CJA umgeschlüsselt wurde. Der Decalbogen ist von der üblichen Qualität und stammt wieder aus Italien, dieses Mal von Zanchetti. Die unterschiedlichen Fensterkonfigurationen wurden bei den Decals berücksichtigt, aber aus "rund mach eckig" halte ich an der Stelle für zu einfach. Man sieht von außen schon den inneren, hellen Rahmen, der das Fenster eindeutig als eckig erscheinen lässt. Die Bauanleitung ist ein dickes Heft mit 99 Baustufen. Die Skizzen sind wie gewohnt recht übersichtlich, die Bemalungshinweise innerhalb der Baustufen farblich hervorgehoben. Die Zuordnung der alternativen Teile zur jeweiligen Version ist mir nicht ganz klar, es wird z.B. immer wieder auf die Baustufen 99/100 verwiesen, ohne jedoch näher darauf einzugehen. Auch gibt es manchmal Bezüge zu anderen, vorhergehenden Baustufen, die nicht eindeutig sind. Ausnahmsweise muss keine der benötigten Farben angemischt werden, alle sind im Revell-Programm verfügbar.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Der Bausatz ist mehr für erfahrene Modellbauer gemacht, Anfänger dürften mit dem doch recht komplizierten Aufbau ein wenig überfordert sein. Fazit:Auch in seiner zivilen Version ein beachtliches Modell mit einer hervorragenden Detaillierung und Ausstattung, was mögliche Optionen angeht. Allerdings sollte man etwas Erfahrung mitbringen und vor allem sein Vorbild gut recherchieren, damit am Ende alles zusammenpasst (technisch/historisch). Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 11. April 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |