Aerospatiale SA341D/F Gazelle(Fujimi - Nr. P-21)Produktinfo:
Besprechung:
Die Gazelle wurde als Nachfolgemodell der Alouette II entworfen. Die Entwicklung des Hubschraubers erfolgte durch Sud Aviation/Aerospatiale, produziert wurde der Heli in Frankreich und England (Westland). Der Erstflug der SA.340 fand im April 1967 statt, 1973 erfolgte die Einführung bei den Streitkräften. Er ist als fünfsitziger leichter einmotoriger Angriffs- und Beobachtungshubschrauber mit Turbinenantrieb ausgelegt. Ab dem zweiten Prototypen wurde erstmals ein ummantelter Heckrotor (Fenestron) verwendet, welcher charakteristisch für die Gazelle wurde. Bis 1996 wurden über 1.700 Stück in verschiedenen Versionen hergestellt, zum Teil auch Lizenzbauten. Augenfälligste Hauptunterschiede der verschiedenen Versionen war der Triebwerkbereich (Astazou III oder Astazou XIV). Zusatzeinbauten wie Sandfilter, Skier, Sensoren, Winde oder Bewaffnung konnten je nach Aufgabenbereich montiert werden.
Abgesehen von Hellers 1:50-Gazelle gibt es noch Fujimis Gazelle in 1:48. In größeren Modellmaßstäben ist dieser interessante Heli-Typ (noch) nicht vertreten. Fujimis 1988er-Wiederauflage stammt aus Gussformen von 1980. Trotz des hohen Alters kann der Kit immer noch mit zeitgemäßen Bausätzen mithalten, zumindest was das Äußere betrifft. Die Passgenauigkeit ist gut, einzig bei der Anbringung der Decken- und Frontverglasung sind Unstimmigkeiten vorhanden, hier muss gespachtelt/verschliffen werden.
Die Rumpfstruktur ist sehr schön detailliert: Nieten und Paneltrennlinien sind erhaben, aber sehr fein und akkurat dargestellt. Aufstiegshilfen und Inspektionslöcher sind nicht nur angedeutet, sondern auch tief dargestellt. Der Maßstab ist stimmig, die Form des Originals wurde sehr gut umgesetzt. Grat oder Versatz sind nicht vorhanden. Die F-Version ist mit sechs Raketen bewaffnet und hat eine Visiervorrichtung auf dem Kabinendach. Eine Sinkstelle ist an der Zielvorrichtung im Kabineninnern vorhanden. Die D-Version ist unbewaffnet. Der Bereich des Getriebes und des Triebwerks kann durch Eigeninitiative noch etwas ergänzt werden (Scheren, Erdungskabel, Leitungen, Gitter, Turbinenschaufeln).
Größtes Manko des Bausatzes ist eindeutig der Kabineninnenraum: Das Instrumentenbrett und die Konsole können zwar noch verwendet werden, den Rest sollte man ersetzten respektive bearbeiten. Die Steuerelemente (Pedale, Stick, Collective), Kabinenboden und Kabinenrückwand sind nach etwas Nacharbeit zu gebrauchen. Die Pilotensitze sollte man ersetzen. Die mitgelieferten Piloten sind maßstäblich zu klein geraten und gehören eher in eine fliegende Untertasse – also ebenfalls Ersatz durch Aftermarket- oder Restekiste-Pilotenfiguren.
Es sind sieben Klarsichtteile vorhanden: Die Frontverglasung, die beiden Seitentüren, zwei Rumpfseitenfenster sowie zwei verschiedene Kabinendachverglasungen (eine flache und eine mit Gerätesockel links anstatt einem Fenster). Der Guss ist sehr klar, die Materialstärke beträgt 1mm, was die Sicht nach innen ein wenig verzerrt. Niet- und Schraubenreihen sind erhaben aber dennoch dezent dargestellt. Die Decals
Der Decalbogen ist nicht gerade üppig gefüllt. Es liegen die nötigen Markierungen der beiden Maschinen bei, Wartungshinweise fehlen aber. Auch ist ein leichter Versatz bei den Hoheitszeichen zu beobachten. Bei der RAF-Gazelle fehlt zudem der individuelle Kennbuchstaben “D“. Altersbedingt muss man die Decals wohl durch Aftermarket-Produkte ersetzen. Die Bauanleitung
Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich und kommt praktisch ohne Text aus. Einzig zu Beginn wird das Original in fünf Sprachen beschrieben. Die Farbangaben beziehen sich auf das Gunze Sangyo Sortiment. Der Markierungsplan zeigt jede Version von drei Seiten.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach Fazit:Qualitätsmäßig ist der Fujimi-Kit dem Heller-Kit vorzuziehen. Allerdings wurde Hellers Gazelle 2014 wieder aufgelegt, Fujimis Gazelle findet man kaum mehr auf dem Markt. Insgesamt besticht Fujimis Gazelle nach wie vor durch gute Passgenauigkeit, Detaillierung, einfachen Aufbau und interessante Farbvarianten. Eine Bereicherung für jede Hubschrauber-Sammlung. Sehr empfehlenswert. Weitere Infos:Anmerkungen: Die XW862 wurde 1973 gebaut. Sie konnte nach der militärischen Außerdienststellung zivil als G-CBKC/G-EZZL weiterbetrieben werden. Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 24. März 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |