Alouette III, Tokyo Fire Department(Fujimi - Nr. 5A20)Produktinfo:
Besprechung:Das Original
Die Alouette III ist ein leichter einmotoriger Mehrzweckhubschrauber mit Turbinentriebwerk und flog 1959 zum ersten Mal. Bis 1985 wurde sie von Sud Aviation (später Aerospatiale/Eurocopter) in über 1.400 Exemplaren gebaut. In Indien, Rumänien und der Schweiz wurden Lizenzbauten gefertigt. Die Alouette III stand in mehr als 70 Ländern in militärischen und zivilen Diensten, allerdings fliegen immer weniger Exemplare, da die Ersatzteile seit ca. 2010 vom Hersteller nicht mehr neu produziert werden. Es gibt mehrere Versionen der Alouette III, Hauptunterschied ist jeweils die Turbine (SE.3160, SA.316A und SA.316B mit Turbomeca Artouste IIIB, SA.316C mit Turbomeca Artouste IIIC, SA.319B mit Turbomeca Astazou XIV).
Der Bausatzinhalt
Wie das Original ist auch Fujimis Alouette III mittlerweile ein Oldtimer. Die Ur-Formen stammen aus den siebziger Jahren, die Alouette III des Tokyo Fire Department ist eine Wiederauflage aus dem Jahre 2008 mit neuen Decals. Die Qualität der Spritzgussteile ist dem Alter entsprechend: Damals gehörte der Bausatz wohl zum Besten, was verfügbar war. Die Gravuren und Nietreihen sind sehr gelungen. Triebwerk, Getriebe und Rotoren sind aber ziemlich rudimentär dargestellt und treffen die Form nicht gerade gut. Der Hauptrumpf ist grundsätzlich aber in Ordnung. Typisch für diese Zeit sind auch die rahmenlosen Spritzlinge. Diese sind (wegen des Alters?) mancherorts ziemlich verzogen bzw. verbogen. Der rote Spritzling enthält die beiden Rumpfhälften, Kabinendecke, Stabilisatoren, Fahrwerksbeine und Gestänge. Positiv ins Auge sticht die Rumpfstruktur mit Aufstiegstritten und Tankdeckel. Auch der Heckträger mit den sehr kleinen Nieten wirkt realistisch. Auf der Rumpfinnenseite, insbesondere im Kabinenbereich, sind Auswerfermarken vorhanden.
Der schwarze Spritzling umfasst die Rotoren, Getriebe, Triebwerk und Kabinenraum samt Inhalt. Leider fehlen Pedale und Kollektivhebel. Das Instrumentenbrett ist sehr rudimentär, hier muss die Restekiste wohl nachhelfen. Die beiden Pilotenfiguren sind sehr mager und sollten nicht verwendet werden. Das Triebwerk sollte wohl ein Artouste III darstellen. Hier ist vor allem das Getriebeteil sehr vereinfacht dargestellt, was konstruktionsbedingt beim fertigen Modell doch sehr ins Auge sticht. Die Krümmung des Abgasrohres wurde nicht berücksichtigt. Haupt- und Heckrotor sind ebenfalls einfach gehalten und sollten einer “zeitgemäßen Verjüngungskur“ unterzogen werden. Achtung: Der Hauptrotor des Originals dreht von oben gesehen im Uhrzeigersinn. Hier hat sich auf der Bauanleitung ein Fehler eingeschlichen, da der Rotor hier gegen den Uhrzeigersinn dreht.
Zu den Klarsichtteilen gehören die Bugverglasung, Seitentüren, obere Kabinenfenster und Schiebetürenverglasung. Alle Klarsichtteile sind leider etwas milchig.
Die Decals
Der Decalbogen erlaubt die Darstellung einer roten Alouette aus Japan. Allerdings ist der Bogen alterungsbedingt nicht mehr zu empfehlen. Der Aftermarket bietet hier aber noch genügend Ersatz. Die Bauanleitung
Die SW-Bauanleitung ist komplett in Japanisch beschriftet. Der Zusammenbau ist anhand von neun Bildern einfach zu meistern.
Zum Maßstab Heller contra Fujimi
Fujimis Alouette III ist ca. 211mm lang (Rumpflänge) und hat einen Rotordurchmesser von 218mm. Multipliziert mit 48 erhält man Maße, welche dem Original entsprechen. Hellers Alouette III ist ca. 240mm lang (Rumpflänge) und hat einen Rotordurchmesser von 260mm. Multipliziert mit 48 erhält man weitaus größere Maße, als das Original besitzt. Hellers Alouette III entspricht eher 1:42. Darstellbare Maschinen: SE.3160 Alouette III, JA9020, Chidori Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Leicht bis mittel Fazit:Trotz des Umstands, dass dieser Heli-Typ weltweit verbreitet war, gibt es in 1:48 (seit mehr als 30 Jahren!) die Alouette III nur von Fujimi oder Heller, wobei Hellers Alouette III weder Maßstab noch Form trifft. Ein Erwerb des Fujimi-Bausatzes lohnt sich deshalb “nur“, solange keine neue Alouette-III-Formen existieren. Es muss wegen der Detaillierung und des hohen Alters des Bausatzes mit viel Nacharbeit gerechnet werden. Weitere Infos:Anmerkungen: Die originale JA9020 stand von 1967 bis 1982 im Dienste des Tokyo Fire Department und befindet sich jetzt im Tokyo Fire Museum. Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 21. März 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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