McLaren 570S(Revell - Nr. 07051)Produktinfo:
Besprechung:Der McLaren 570S wurde 2015 auf der New Yorker International Motor Show vorgestellt. Neben den Spitzenmodellen P1/P1 GTR und 650S/675LT bildet der 570S quasi den Einsiteg in die Welt von McLaren. Er sieht sich in dieser Klasse in direkter Konkurrenz zu den beiden Platzhirschen Audi R8 V10 Plus und Porsche 911 Turbo S. Sein 3,8L Biturbo Motor bringt über ein 7-Gang-Getriebe und eine Doppelkupplung 570PS Leistung an die Räder. Das reicht locker für einen Sprint von 0 auf 100 km/h unter drei Sekunden, die 200km/h Marke fällt nach 8,5s. Damit reicht der nur 1440kg schwere 570S durchaus an Boliden wie seinen großen Bruder 675 oder den Lamborghini Aventator heran. Ein ausgeklügeltes Motormanagement und Fahrdynamikprogramm macht dies möglich. Das vergleichsweise niedrige Gewicht kommt unter anderem durch die Verwendung sehr leichter Werkstoffe und den Verzicht auf Allradantrieb zustande. So wiegt die Monocoque Karosserie gerade einmal 75kg. Der 570S ist damit fast 200kg leichter als die beiden direkten Konkurrenten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp über 330km/h. Was seine Fahreigenschaften angeht liegt er auf kurvigen Strecken etwas hinter seinen allradgetriebenen Kollegen zurück. Auf geraden Abschnitten kann er dagegen Boden gut machen. Sein Fahrwerk ist eben nicht mehr ganz so ausgeklügelt wie das seiner größeren Brüder. Wo bzw. wie man gerade unterwegs sein möchte kann man mit speziellen Fahrdynamikprogrammen auswählen, es gibt die Programme "Normal", "Sports" und "Track". Den 570S gibt es auch als "Einsteigermodell" 540C mit 22kW weniger Motorleistung und in der Version als Grand Tourismo (570GT) mit gehobener Ausstattung und mit 220L gegenüber 150L etwas mehr Stauraum im Gepäckabteil. Wer Teil der McLaren Welt werden möchte kann sich auf deren Homepage "bewerben". Man sollte aber mindestens 181.750 Euro auf dem Konto haben, besser natürlich noch mehr. Das SpecOps Team von McLaren hat jede Menge Tricks auf Lager, den Preis in 10k€ Schritten nach oben zu treiben, je nach Kundenwunsch.
Als einer der ganz wenigen Formenneuheiten im 1:24er PKW Sektor ist im letzten Quartal 2016 dieser Bausatz des McLaren 570S erschienen. Nach einigen "einfachen" Bausätzen für Anfänger mit vorlackierten Karosserien liefert Revell hier nun wieder einen normalen Bausatz ab. Die etwas über 100 Bauteile in verschiedenen Farben verteilen sich auf insgesamt acht einzelne Rahmen. Die Gussqualität ist soweit in Ordnung, an manchen Teilen gibt es einen kleinen Grat. Die Karosserie ist einteilig ausgeführt und bietet als einzige Option geöffnete Flügeltüren. Hier muss man sich für eine Stellung entscheiden. Die Hauben bzw. Klappen an Front und Heck bleiben zu. Der Innenraum ist sehr detailliert wiedergegeben, man kann das Fahrzeug sowohl als Rechts- wie auch als Linkslenker bauen. Die Sitzgurte werden mit Decals nachgebildet, ebenso wie die Instrumente und einige andere Details.
Vom sehr gut ausgeführten Motor bleibt am fertigen Modell praktisch nichts zu sehen, die ganze Einheit verschwindet auf Nimmerwidersehen unter der Karosserie. Da auch der Unterboden komplett geschlossen ist sieht man auch von unten nichts. Man kann sich beim Bemalen und Detaillieren hier auf das Allernötigste beschränken. Bei den Achsen und Radaufhängungen hat man diesem Umstand Rechnung getragen und die Teile sind entsprechend vereinfacht ausgeführt. Dafür bleiben die Räder drehbar und die Lenkung funktionsfähig. Besonders gelungen finde ich hier die später noch sehr gut sichtbaren fein gelochten Bremsscheiben, die beim Original aus Keramik sind. Die Reifen sind an sich sehr schön gemacht, jedoch weisen die vorderen Schlappen einige unschöne Reste der Angüsse auf, die sich nicht beseitigen lassen. Man kann die Reifen wegen einer Aussparung für die Felge auch nur auf eine Weise aufziehen, diese Stellen liegen - welch Wunder - auf der Außenseite. Das Profil entspricht dem eines Pirelli P Zero, man sollte 2-3x mit dem Schleifpad über die Lauffläche gehen. Die Klarsichtteile sind von sehr guter Qualität. Angenehm dünn und schlierenfrei gewähren sie später einen guten Einblick in den Innenraum. Neben den Scheiben sind auch die Leuchten- und Spiegelgläser enthalten, auch für die gelborange zu bemalenden rückwärtigen Blinker. Der Decalbogen enthält eine Auswahl an Nummernschildern, vorwiegend für europäische Länder. Die Elemente für die Außenspiegel würde ich durch entsprechende Folie ersetzen, die Decals dafür sehen wenig überzeugend aus. Die großen Carbonteile an der Karosserie werden ebenfalls mit Decals nachgebildet. Die großzügig gestaltete Bauanleitung lässt keine Fragen offen.
Darstellbare Fahrzeuge: Es liegen diverse Nummernschilder für vorwiegend europäische Fahrzeuge bei. Außerdem können sowohl Rechts- wie auch die Linkslenker-Ausführung gebaut werden.Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach bis Mittel, der Skill-Level ist mit 3 angegeben. Fazit:Ein sehr gut gemachter Bausatz, der auch Anfänger vor keine unlösbaren Probleme stellt. Schade, dass man von dem schönen Motor am fertigen Modell praktisch überhaupt nichts mehr sehen kann. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 10. Januar 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |