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German torpedo speedboat Schertel-Sachsenberg project

(Mikro Mir - Nr. 35-011)

Mikro Mir - German torpedo speedboat Schertel-Sachsenberg project

Produktinfo:

Hersteller:Mikro Mir
Sparte:Schiffe Militär WK2
Katalog Nummer:35-011 - German torpedo speedboat Schertel-Sachsenberg project
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2016
Preis:ca. 40 €
Inhalt:
  • 41 Einzelteile (inkl. Displayständer und Klarteile)
  • 1 Mini-Ätzteilplatine
  • 1 Bauanleitung 

Besprechung:

Die Anfänge der Entwicklung

Bei einem Tragflügelboot (Englisch „Hydrofoil") sind unter dem Schiffskörper Streben und Flächen angebracht, die bei steigender Beschleunigung den Rumpf aus dem Wasser drücken. So wird der Reibungswiderstand und die Wasserverdrängung verringert und der Schraubenantrieb kann das Schiff deutlich stärker beschleunigen. In Dezember 2008 erreichte der französische Trimaran „Hydroptère" eine Spitzengeschwindigkeit von 113 km/h.

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts gab es erste Ideen zu so einem Antrieb. Das erste italienische Tragflügelboot erreichte 1906 bei der Überquerung des Lago Maggiore 70 km/h. Es folgten weitere Entwicklungen in den USA und in Großbritannien. In Deutschland wurde ab 1919 in diese Richtung geforscht. Treibende Kraft war Baron Hanns von Schertel (1902 bis 1985). Mit seinem Versuchsboot „Silbervogel" demonstrierte er 1934 der KD die Fähigkeiten des Tragflügelbootes: Auf einer Fahrt von Mainz nach Köln und zurück erreichte das Schiff mit sieben Passagieren 55 km/h - und das bei einem nur 50 PS starken Antrieb.

Der Kartoninhalt

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German torpedo speedboat Schertel-Sachsenberg project

 

Das Projekt Sk 116 Seedrache

Ab 1940 baute Schertel zusammen mit den Gebrüdern Sachsenberg eine Reihe von Tragflügelbooten mit einem Gewicht bis zu 100 Tonnen. Wobei sich das Design der Boote kaum von konventionellen Schiffen unterschied. Doch auch wie bei den Flugzeugfirmen, z.B. Messerschmitt, Focke-Wulf, Heinkel, etc., beschäftigte sich Schertel-Sachsenberg mit Projekten. Nach Kriegsende gründeten Schertel und Gotthard Sachsenberg in der Schweiz die Firma Supramar AG und setzten die Entwicklung von Tragflügebooten fort - bis heute.

Während des 2. Weltkrieges plante Schertel-Sachsenberg mit dem Projekt Sk 116 ein tauchfähiges Ein-Mann-Torpedo-Schnellboot mit Tragflügelantrieb, welches mit einem Torpedo bewaffnet werden sollte. Erste Zeichnungen entstanden im Jahr 1942. Der spindelförmige Rumpf sollte 12 Meter lang sein und einen Durchmesser von 1 Meter haben. Die Wasserverdrängung sollte mit Torpedo 6 Kubikmeter betragen und ohne Bewaffnung 4,5 Kubikmeter. Ein Verbrennungsmotor sollte über Wasser 400 PS Leistung entwickeln und ein elektrischer Motor sollte unter Wasser 200 PS liefern. So sollten über Wasser 40 Knoten (ca. 74 km/h) und unter Wasser 15 Knoten (ca. 28 km/h) erreicht werden. Jedoch wurden die Arbeiten an dem Projekt „Seedrache" bald wieder eingestellt. Über das Zeichenbrettstadium ist dieser, für die damalige Zeit, futuristische Entwurf nicht hinausgekommen.

Die Details

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Der Bausatz

Die ukrainische Firma Mikro Mir hat sich u.a. auf Modelle von Unterwasserfahrzeugen aller Epochen und in verschiedenen Maßstäben spezialisiert. Ein Überblick über das Sortiment ist hier zu finden.

Der Bausatz besteht aus 41 Einzelteilen und einer Mini-Ätzteilplatine. Darin enthalten sind drei Bauteile für einen Präsentationsständer und zwei Klarteilen. Die Qualität der Teile entspricht einer gut brauchbaren Kleinserienherstellung. Sie verfügen über ein Mindestmaß an Details. Der Rumpf des „Seedrachen" besteht aus übersichtlichen elf Teilen. Der schwierigste Teil für den Modellbauer sollte die Montage der vorderen und hinteren Flügel und Streben sein. Leider fehlen am gesamten Bausatz die Passzapfen. Die Bauteile des Torpedos sind bereits von anderen MikroMir-Bausätzen bekannt. Die Klarteile müssen noch etwas poliert werden, damit sie ihren Namen auch zu Recht tragen dürfen. Die Mini-Ätzteilplatine enthält die drei Blätter des Propellers, welcher das Gefährt antreiben sollte.

Die Bauanleitung besteht aus einem A5-Blatt. Die Vorderseite enthält einige Informationen zum Werdegang von Schertel-Sachsenberg sowie einen hypothetischen Bemalungsvorschlag. Die Baustufenzeichnungen auf der Rückseite sind leicht verständlich. Ein Markierungsbogen ist nicht vorhanden. Der enthaltene Präsentationsständer ist funktional. Viel interessanter und spektakulärer wäre die Darstellung des „Seedrachen" in voller Fahrt über Wasser in einem entsprechenden Diorama. Sicherlich eine anspruchsvolle Umsetzung, aber dafür dann auch ein Blickfang in jeder Vitrine.

Die Bauanleitung und die Ätzteile

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Stärken:

Einziger Bausatz zu diesem Projekt

Schwächen:

Kleinserienherstellung

Anwendung:

Nicht für Modellbaueinsteiger geeignet

Fazit:

Wenn man in 1:35 baut und dabei mal kein Land-Militärfahrzeug darstellen möchte, dann ist man bei MikroMir genau an der richtigen Adresse. 

Deshalb ist der Bausatz sehr empfehlenswert!

Weitere Infos:

Referenzen:

Weitere Informationen gibt es hier auf der Webseite des Herstellers

Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 08. November 2016

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