HMS Hermes 1942(FlyHawk - Nr. FH1122)Produktinfo:
Besprechung:Das Original:In der Geschichte der Royal Navy hat es zwischen 1796 und heute zehn Schiffe mit dem Namen „HMS Hermes" gegeben. (Hermes war in der grichischen Mythologie u.a. der Bote, der die Entscheidungen von Göttervater Zeus zu den Menschen brachte und die Seelen der Verstorbenen in den Hades führte.) Mit dem Bau der „HMS Hermes" (Registrierungsnummer 95) wurde im Januar 1918, also noch während des 1. Weltkrieges, begonnen. Als Erster seiner Art überhaupt wurde er als Flugzeugträger konzipiert und mit einem durchgehenden Landedeck und einem seitlich aufgesetzten Aufbau versehen. Dieses Konzept wird bis heute angewendet. Die Indienststellung erfolgte im Juli 1923. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges war das Schiff überwiegend im Mittelmeer und Richtung Hong Kong bzw. China unterwegs. Nach Ausbruch des Krieges war die „Hermes" kurzzeitig im Atlantik eingesetzt. Danach führte ihr Weg in mehreren Stationen um Afrika herum bis nach Trincomalee/Sri Lanka, wo sie repariert werden sollte. Nach einer Warnung vor einem japanischen Angriff fuhr das Schiff ohne seine Bordflugzeuge südlich bis Batticaloa, wo es von einem japanischen Aufklärer entdeckt wurde. Darauf wurde die „HMS Hermes" am 09. April 1942 von zwei Angriffswellen von japanischen Bombern und Jagdflugzeugen bombardiert und versenkt. Im Laufe des Gefechtes teilten noch vier weitere englische Schiffe das gleiche Schicksal. Die Bausatzteile:
Der Bausatz:FlyHawk hat sich hier wieder ein Modell vorgenommen, von dem es momentan keinen zeitgemäßen Bausatz gibt. Es gibt zwar den Resin-Bausatz von HP-Models und den Spritzguss-Bausatz von Aoshima, aber diese kommen bei weitem nicht an die Neuheit von FlyHawk heran. Der untere Teil des Stülpkartons besteht aus stabiler Pappe und ist im Inneren durch ein weiterers Stück Pappe unterteilt. So sind die Kleinteile optimal geschützt und getrennt von den größeren Spritzlingen. Die Gussäste sind entweder separat in Folie eingepackt oder versionsspezifische, lose, Teile sind in Zipp-Beuteln verstaut. Als kleines Extra liegt dem Karton eine Grafik des Kartonbildes bei. Auf deren Rückseite stehen noch ein paar Informationen zum Original. Wenn ich mich bei der Fülle von kleinen und kleinsten Bauteile nicht verzählt habe, so besteht der Bausatz aus total 363 Kunststoffteilen. Hinzu kommen 133 Bauteile auf der Ätzteilplatine. Für ein Modell, was später etwa 26 cm lang, etwa 4 cm breit und etwa 6 cm hoch sein wird, ist das schon eine gewaltige Zahl von Einzelteilen, die es gilt zusammenzufügen. Bei den Einzelteilen sind auch die Bauteile für acht Flugzeuge vom Typ Fairey Swordfish enthalten. Die Rumpf-Details:
Der Rumpf besteht aus vier Bauteilen und kann auch als Wasserlinien-Modell dargestellt werden. Dazu legt FlyHawk auch wieder ein Metallstück mit bei. Ein Vergleich mit Originalfotos zeigt, dass die Details am Rumpf stimmig sind. Möglicherweise sind die Bänder, die auf beiden Seiten des Bugs am Rumpf entlangführen, einen Tick zu ausgeprägt. Aber der Eindruck kann auch täuschen. Der Kran am hinteren Ende der Insel kann entweder aus Spritzguss- oder aus Ätzteilen gebaut werden. Am Heck hat FlyHawk das große Rolltor zum Flugzeughangar geschlossen dargestellt. Das ist schade, denn der Innenraum weist auch einige Details auf. Hier bietet sich an, das Rolltor auszuschneiden und eines der Flugzeuge zu platzieren. Die Fein- und Kleinheit der Bauteile bei FlyHawk ist immer wieder bemerkenswert. Sei es bei den Beibooten, den Rettungsflößen oder bei den Flugabwehrgeschützen, um nur einige zu nennen. Die Liste ist beliebig erweiterbar. Die einzigen kleinen Minuspunkte sind, dass beim vorliegenden Bausatz die Bugspitze des Flugdecks abgebrochen und sie auch nicht in der Folientüte zu finden war, sowie zum anderen, dass das Bauteil mit dem Flugdeck etwas verbogen bzw. wellig zu sein scheint. Vermutlich liegt es daran, dass die Materialstärke sehr dünn ist. Sobald das Bauteil auf dem Rumpf aufliegt und fest verklebt ist, sollte das Problem behoben sein. Weitere Details:
Die Bauanleitung, der Markierungsbogen und die Ätzteilplatine:
Die Zeichnungen der Bauanleitung sind zwar klein, aber präzise. Wem diese zu klein sein sollten, der kann die Baustufen gegebenenfalls auch größer kopieren. Aber grundsätzlich ist es wünschenswert, wenn FlyHawk die Bauanleitung größer dimensionieren würde. Im Bauabschnitt 1 ist ein QR-Code enthalten, der zu zur Webseite von FlyHawk führt. Dort ist die richtige Montage des Rumpfes anhand von Baustufenfotos dokumentiert. Auf der Kartonunterseite finden sich die Lackierhinweise für den Träger, dessen Beiboote und der Flugzeuge. Die Farben sind nach Mr. Hobby, Tamiya und WEM angegeben. Der Markierungsbogen ist matt gedruckt. Er enthält die Decksmarkierungen, vier Hoheitsflaggen sowie die Abzeichen für die Flugzeuge. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Da komplexer Bausatz, auch wegen der Ätzteile, nicht anfängertauglich. Fazit:Sehr, sehr, empfehlenswert! Dass der Bausatz die Hermes im Bauzustand 1942 darstellt, und darauf explizit auf der Verpackung hingewiesen wird, legt die Vermutung nahe, dass möglicherweise noch eine weitere Version des Flugzeugträgers in einem früheren Bauzustand auf den Markt kommen wird. Mit den enthaltenen Bauteilen können acht Fairey Swordfish auf das Modell gesetzt werden. Wem das zu wenig erscheint, dem kann das Set Nr. FH1129 „WW2 Royal Navy Aircraft I" von FlyHawk empfohlen werden. Wie bei diesem Set, können die Flugzeugmodelle mit optionalen Ätzteilen detailliert werden. Weitere Infos:Referenzen: Weitere Informationen vom Hersteller FlyHawk gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 21. September 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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