Messerschmitt Me 163A with Scheuch-Schlepper(Special Hobby - Nr. SH 72183)Produktinfo:
Besprechung:Das Original: Die Messerschmitt Me 163 AVorläufer der Me 163 war das von Alexander Lippisch konstruierte Segelflugzeug DFS 194, welches mit einem Raketentriebwerk ausgerüstet und erfolgreich geflogen wurde. Das war die Grundlage, um daraus die Messerschmitt Me 163 A zu entwickeln. Im September 1941 wurden enorme 920 km/h erreicht. Etwas später, Anfang Oktober 1941, setzte bei einem Flug der Me 163 V-4 das Raketentriebwerk aus und die Maschine ging in den Sturzflug über. Dann sprang das Triebwerk wieder an und beschleunigte die Maschine auf 1.003,67 km/h (Mach 0,84). Der erfahrere Pilot Heini Dittmar konnte die Maschine abfangen und sicher landen. Es war das erste mal in der Geschichte, dass sich ein Flugzeug der Schallmauer näherte. Dieser, inoffizielle, Rekord wurde erst im August 1947 von einer Douglas D-558-1 übertroffen. Von der Me 163 A wurden fünf Prototypen und eine A-0 Vorserie mit acht Maschinen gebaut. Daraus wurde dann die B-Version entwickelt, die dann das Einsatzmuster darstellte. Das Original: Der Scheuch-SchlepperVielen Modellbauern ist der Name „Scheuch-Schlepper" im Zusammenhang mit der Me 163 ein Begriff. Doch was steckt dahinter und wer hat dieses einfache Fahrzeug konstruiert? Noch vor dem 2. Weltkrieg entwickelte der Erfurter Ingenieur Egon Scheuch mit seinem Bruder Rudolf einen universellen Geräteträger für den Einsatz in der Landwirtschaft. An diesen Träger konnten verschieden Gerätschaften angehangen werden. Somit waren diese kleinen Maschinen eine Variante der klassischen, großen, Traktoren. Der Kriegsausbruch verhinderte jedoch eine kommerzielle Weiterentwicklung. Während des Krieges war die Firma Scheuch offenbar ein Zulieferer des Herstellers „Auto-Union". Irgendwann muss es zu einer Verbindung zur Luftwaffe bzw. zur Messerschmitt AG gekommen sein, als ein Schleppfahrzeug für die Fahrwerklose Me 163 Komet gesucht wurde. Es sollen etwa 500 bis 600 Stück gebaut worden sein, die im Detail und Motorisierung leicht voneinander abgewichen sind. Möglicherweise rührt das von verschiedenen Produktionsfirmen her. Ein Hersteller war die Firma Bruno Müller aus Triptis/Thüringen. Vereinzelt wurden diese Schlepper auch zum Transport der V1 (Fi 103) verwendet. Der Transport der Me 163 konnte vor dem Start mit einer Schleppstange erfolgen, oder es konnte ein spezieller Anhänger verwendet werden, der eine gelandete Me 163 mit aufblasbaren Luftsäcken aus Gummi anheben, und damit das Flugzeug unbeschädigt abtransportieren konnte. Einige wenige Scheuch-Schlepper habe den Krieg überlebt und befinden sich heute in Privatbesitz. Offenbar sind die Konstruktionsunterlagen des Schleppers bis heute erhalten geblieben. Nach dem Krieg entwickelte die Firma Scheuch das Konzept mit der „Spinne" und dem „Maulwurf" Schlepper weiter, die in einer Kleinserie gebaut wurden. Jedoch wurden zur Zeit des Wiederaufbaus eher große Traktoren benötigt als kleine. Das Konstruktionsprinzip des Geräteträgers wurde von mehreren Firmen weltweit aufgegriffen und noch Jahrzehnte später weiterverwendet. Die Bausatzdetails der Me 163 A
Die Bauteile der Me 163 ADer Spritzling der Me 163 A ist unverändert. Er verfügt über ein paar versenkte Gravuren. Insgesamt sind die Details etwas grob, was man am deutlichsten an den Bauteilen für das Fahrwerk erkennt. Hier werten die neuen Resinteile für das Cockpit das Modell deutlich auf. Auch die Ätzteilplatine enthält sinnvolle Bauteile, u.a. für das Fahrwerk, Sitzgurte, Instrumentenbrett und äußere Details. Die Bauteile der R4M-Raketen werden für diesen Bausatz nicht benötigt. Der Markierungsbogen stammt von Aviprint und ist matt und versatzfrei gedruckt. Er erlaubt die Darstellung von drei V-Maschinen. Die Bauanleitung ist leicht verständlich aufgebaut. Die Profilzeichnungen sind farbig gedruckt. Die Farbangaben sind nach Gunze und nach RLM angegeben. Die Bauteile des Scheuch-SchleppersMan merkt dem Spritzling des Scheuch-Schleppers deutlich an, dass er neueren Datums ist, als die Bauteile der Me 163. Wobei der Spritzling nur für die Teile des Anhängers bestimmt ist. Die Bauteile des Schleppers bestehen komplett aus Resin und einer kleinen Ätzteilplatine. Für ein Modell dieser Größe verfügen die Resinteile über ausreichend Details. Mit etwas Mehraufwand lassen sich aber noch mehr Details darstellen. Die letzten vier Seiten der Bauanleitung sind für den Scheuch Schlepper bestimmt. Auch diese Zeichnungen sind leicht verständlich aufgebaut. Für den Schlepper und den Anhänger sind keine Markierungen vorgesehen. Es wäre schön gewesen, wenn Special Hobby noch eine Schleppstange mit beigelegt hätte. Dann könnte man den Schlepper auch ohne den Anhänger (z.B. bei einem anderen Diorama) verwenden. So muss sich der Modellbauer aus eigenen Mittel behelfen. Die Bausatzdetails des Scheuch-Schleppers
Die Bauanleitung und der Markierungsbogen
Darstellbare Maschinen:
Stärken: Sinnvolle Kombination von zwei Bausätzen Schwächen: Nach fast 25 Jahren wäre dieser Bausatz eine gute Gelegenheit gewesen, ein neues Modell der Me 163 A auf den Markt zu bringen Anwendung: Nicht für den Modellbaueinsteiger geeignet. Fazit:Sehr empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen: Eine mögliche Bezugsquelle direkt beim Hersteller gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 12. September 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |