Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Flugzeuge Militär Modern > Fouga CM-170 Magister "Exotic Air Forces" Fouga CM-170 Magister "Exotic Air Forces"(Special Hobby - Nr. SH72284)Produktinfo:
Besprechung:
Der Fouga CM.170 Magister ist ein erfolgreicher, leichter Strahltrainer. Sein Konzept baut auf dem Jet-Motorsegler CM.8.15 von den Konstrukteuren P. Mauboussin und J. Szydlowski auf. Dieser strahlgetriebene Segler mit V-Leitwerk flog erstmals im Jahr 1949 und es folgte eine Reihe weiterer Testmaschinen, darunter auch das einzigartige Doppelrumpf-Flugzeug "Gemeaux". Der letzte Konstruktionsschritt der CM.8.15 führte dann zum CM.170 Magister, der die Forderungen der französischen Luftwaffe nach einem leichten Jet-Trainer erfüllen sollte. Nach der Order über drei Prototypen des Magisters hob der erste von ihnen 1952 zum Erstflug ab. Mit den Flugleistungen war man zufrieden, es folgte ein Folgeauftrag über zehn Vorserienmaschinen. Zahlreiche Änderungen und Verbesserungen flossen in die Serienproduktion ein, doch eines blieb dem Magister immer erhalten: Sein charakeristisches V-Leitwerk. Neben dem Einsatz bei der Armée de l'Air in größeren Stückzahlen wurde der Magister auch zum Exportschlager. In drei Ländern wurde der CM.170 in Lizenz gefertigt: Deutschland, Finnland und Israel. Letztere Maschinen befanden sich im Kampfeinsatz in den israelisch-arabischen Kriegen in einer leichten Angriffsrolle. Dafür wurde ein Paar Maschinenkanonen in den Rumpfbug integriert und Aufnahmen für kleinere Flügellasten geschaffen. Innerhalb Europas kam der Magister in Frankreich, Belgien, Deutschland, Österreich, Irland und Finnland zum Einsatz. Sein geringes Gewicht und die niedrigen Betriebskosten machten das Muster für Staaten mit weniger großen Luftwaffen ebenso interessant. Hier aufzuzählen sind: Algerien, Bangladesch, Biafra, Brasilien, El Salvador, Lybien, Marokko, Togo und Uganda. Nach Valom folgte auch Special Hobby mit der Ankündigung eines Fouga Magister. Zuerst erschien die navalisierte Version des "Zéphyr", doch nun endlich ist es soweit und das Ursprungsflugzeug ist nun als Variante verfügbar. Die im Bausatz enthaltenen Teile sind mit dem bereits vorgestellten Zéphyr identisch. Die älteren Bausätze aus dem Hause Heller und Airfix (kürzlich als Wiederauflage erschienen) können nun getrost in den Nostalgieschrank wandern. Als Konkurrent steht noch das Produkt der Firma Valom im Raum, ein Vergleich ist aber in Ermangelung eines Bausatzes an dieser Stelle nicht möglich. Der Bausatz besteht aus vier Gießrahmen im typischen grauen Kunststoff sowie einem Klarteilerahmen mit verschiedenen Ausführungen der Cockpithaube. Die Ausführung der Teile orientiert sich an den gewohnten Standards der neueren Produkte aus dem Hause Special Hobby. Die Gravuren sind versenkt und für den Maßstab in passender Stärke. Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als seien diese ein bisschen zu prominent für 1:72 und die Größe des Flugzeuges, allerdings sollte man für eine objektive Betrachtung das Resultat mit Primer und Farbauftrag heranziehen. Der grundsätzliche Aufbau des Flugzeuges ist gemessen an der Größe vergleichsweise komplex. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass man mit einem Werkzeug möglichst viele Varianten abdecken möchte.
Der Zusammenbau beginnt wie üblich mit dem Cockpit. Die Cockpitwanne ist leicht vereinfacht detailliert und lässt noch Spielraum für eigene Verbesserungen oder Aftermarket-Produkte. Die Instrumentenbretter weisen geprägte Anzeigen auf und können entweder bemalt oder mit den Decals belegt werden. Selbst eine Kombination aus beidem wäre denkbar. Bei geschlossener Haube sicher ausreichend. An den Rückseiten der Panels zeigt sich aber ebenfalls wieder der Spielraum für weitere Verkabelungen und Strukturen. Den Sitzen (keine Schleudersitze) fehlt das Gurtzeug, aber sie geben die Grundform sehr gut wieder. Vielleicht kommt ja noch was an Ätzteilen von den üblichen Verdächtigen. Auswerferspuren sind sonst kaum am Bausatz vorhanden, aber ausgerechnet im Bereich der Cockpitwanne befinden sich welche auf den Rumpfinnenseiten. Die Triebwerkskanäle sind separat und mit Schaufelrädern am Einlass und Abgasrohren auszustatten. Die Naht sieht man später ganz gewiss nicht mehr. Die Einlauflippen und Auslässe sind separate Teile, also auch hier saubere Übergänge vorhanden. Simpel aber sehr effektiv!
Nach dem die Rumpfhälften ihre Hochzeit hatten, werden die typspezifischen Bug- und Heckkonusse angebracht. Vorn ist der Bugradschacht integriert. Ähnlich wie die Hauptfahrwerksschächte wird er als Ganzes auf die vorgesehene Öffnung aufgesetzt. Schachtinnenseiten und Klappen sind ansprechend detailliert. Auch hier hat man die leichten Unterschiede zwischen Magister und Zéphyr, die sich aus den verstärkten Fahrwerken ergeben, berücksichtigt. Im Vergleich zum Rest des Bausatzes wirken Fahrwerksbeine und -Räder etwas einfach. Ungünstig ist die Aufteilung des ohnehin kleinen Bugrades in zwei Hälften. Die filigranen Luftbremsen können ein- oder ausgefahren gebaut werden. Der Purist hofft hier sicherlich aber auch noch auf Ätzteile. Dem Bausatz liegen neben den Bug-MG auch zwei Bomben und Raketentöpfe als Flügellasten bei. Zahlreiche kleinere Anbauteile wie Lufthutzen, Antennen, Anlenkungen der Steuerflächen etc. verfeinern den Außenbereich. Viele der Teile sind echt winzig, hier muss man wirklich sorgfältig arbeiten beim Heraustrennen aus dem Rahmen. Die Bauanleitung geht auf die unterschiedliche Antennenbestückung der einzelnen Betreiber ein. Als Ergänzung gibt es einen kleinen Block mit Antennen aus Resin. Die Steuerflächen sind alle angegossen, dafür aber so gestaltet, dass sich schön dünne Hinterkanten ergeben. Die Klarsichtteile machen ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Es gibt aber keine extra Teile, wenn man die Haube geschlossen bauen möchte. Auch hier liegen wieder sowohl Magister- wie auch Zéphyrteile bei.
Die Decals erlauben die Dekoration von vier Maschinen aus Marokko, Algerien, Uganda und dem Libanon. Bei der Suche nach Vorbildern scheint sich Special Hobby vor allem auf Afrika gestürzt zu haben. Dementsprechend finden wir Markierungen für attraktive Wüstentarn-Schemen im Bausatz. Der Bogen sieht klasse aus, ein Versatz ist nicht festzustellen. Die leuchtorangenen Warnstreifen für die Version aus Uganda sind korrekt und mit satter Farbe gedruckt. Mein Scanner konnte hier kein besseres Ergebnis liefern. Neben den individuellen Markierungen enthält der Bogen auch die Wartungshinweise. Die Bauanleitung lässt kaum Grund zur Beanstandung. Ob der Konsument es langfristig vielleicht etwas größer im Druck haben möchte wird sich am Markt zeigen. Die Farbangaben beziehen sich wie üblich auf Gunze. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Der kleine Flieger hat es in sich. Aufgrund zahlreicher Kleinstteile und der Rumpfaufteilung ist der Bausatz eher nichts für Anfänger. Lobenswert ist, dass Special Hobby hier vor allem an die Liebhaber der "Small Air Forces" gedacht hat. Sicherlich werden noch weitere Decalvarianten mit den "Hauptbetreibern" folgen. Wem das Bausatzangebot des hier besprochenen Artikels nicht exotisch genug ist, der wird auf dem Aftermarket, z.B. bei Maxdecals, fündig. Diese Besprechung stammt von Felix Troschier - 25. Mai 2016 Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Flugzeuge Militär Modern > Fouga CM-170 Magister "Exotic Air Forces" © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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