Französisches Schlachtschiff Richelieu(Hi-Mold - Nr. HM-018)Produktinfo:
Besprechung:Das Original:Die Richelieu wurde am 22. Oktober 1935 am Arsenale de Brest auf Kiel gelegt, der Stapellauf war am 17. Januar 1939 und die Fertigstellung am 15. Juni 1940. Das Schiff war äußerlich sehr ähnlich der Dunkerque-Klasse, die ebenfalls zwei Vierlingstürme als Hauptartillerie vor der Brücke hatte. Es sollten ursprünglich vier Schiffe dieser Klasse gebaut werden, drei wurden auf Kiel gelegt, jedoch nur noch die Jean Bart nach dem Krieg fertig gestellt. Noch während des Baus wurde die Mittelartillerie reduziert. Statt fünf Türmen wurden durch Weglassen der seitlichen Türme nur drei eingebaut und so eine Verstärkung der Flak um sechs 10 cm Doppellafetten ermöglicht. Werdegang:Das Schiff wurde direkt nach der Fertigstellung nach Dakar verlegt und dort von Flugzeugen der HMS Hermes durch einen Torpedo beschädigt. Am 23. und 25.09.1940 Gefecht mit HMS Resolution. Beim ersten Gefecht Explosion in Turm 2, im zweiten Gefecht zwei 38 cm Treffer erhalten. In der Folge schloss sie sich den Alliierten an und blieb in Nordafrika. Von Januar bis Oktober 1943 Große Werftliegezeit in den USA bei der Marinewerft Brooklyn. Dort erhielt sie Geschütze von ihrem Schwesterschiff Jean Bart für die durch die Explosion zerstörten eigenen. Neben neuer Flak kam auch US-Radar an Bord, das später durch Geräte britischer Herkunft ergänzt wurde. Bis Ende Februar 1944 bei der britischen Home Fleet mit Unternehmungen gegen die norwegische Küste. Danach zur britischen Eastern Fleet im Indischen Ozean. Ab Oktober 1944 zur Überholung nach Gibraltar. Danach wieder ab März 1945 in Fernost. Nach dem Krieg Besuchsreisen und Einsatz als Schulschiff. 1958 in Reserve versetzt. 1968 zum Abbruch verkauft. Technische Daten:
Bewaffnung (ursprünglich):
Nach Werftliegezeit in den USA:
Der Bausatz:Die Resinteile sind äußerst sauber gegossen, wodurch sehr wenig Nacharbeit notwendig sein wird. Es sind auch keine Luftblasen zu sehen. Sehr schön die Darstellung der Ankerketten und Winden. Die Planken des Holzdecks sind fein graviert, kommen aber nicht in der Qaulität an Modelle von WEM heran. Auch die Geschützwannen für die 40 mm Vierlinge sind gut detailliert. Die kleineren Resinteile befinden sich an einem Ast. Nach einem vorsichtigen Abtrennen ist nur wenig Schleifarbeit gefragt. Beachte die Einbauten der Boote. Beachte die Aussparungen zum besseren Lokalisieren der Einbaustellen der Aufbauten. Die Plattformen des Brückenturmes sind auch an der Unterseite detailliert. DryfitHier einige Ansichten des Modells mit aufeinandergesetzten Teilen. Beachte auch die schönen Details an den Seitenwänden der Aufbautenteile, sowie die feinen Aufkantungen der Splitterschutzwannen. Die Weißmetallteile sind fein gegossen, könnten an der Oberfläche etwas glatter sein. Hier ist etwas Nacharbeit fällig. Auch die Geschützrohre können gefallen, wenn auch nicht gedreht. Manche Teile sind von Plastikbausätzen her bekannt. Abgegossen? Material für Masten und Stengen liegt bei. Die beigelegten Abziehbilder. Universaldecal! Die BauanleitungDie Bemalungsanleitung bezieht sich auf Gunze-Farben (G) und Pit-Road-Farben (PC). Sehr hilfreich ist auch die Teileliste. Die Anleitung ist leider komplett in Japanisch. Der Zusammenbau sollte aber durch die klar gegliederte Explosionszeichnung kein größeres Problem darstellen. Es gibt einige Anmerkungen, bei denen nur Raten oder ein Japaner im Bekanntenkreis hilft. Stärken: Schön detaillierter Bausatz, gut gezeichnete Anleitung, Material für Masten ist enthalten.
Schwächen: recht teuer, Anleitung in Japanisch
Fazit:Es handelt sich hier um einen Bausatz eines architektonisch schönen Schiffes, den es in absehbarer Zeit wohl nicht in Plastik geben wird. Der Zusammenbau dürfte kein größeres Problem darstellen. Aufgrund des hohen Anschaffungspreises dürfte er aber eher für versierte Modellbauer sinnvoll sein. Lediglich Reling könnte noch zu einem besseren Aussehen beitragen. Weitere Infos:Referenzen: Daten nach Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 – 1970 und Whitley: Schlachtschiffe des II. Weltkriegs Diese Besprechung stammt von Ralf Schuster - 17. Januar 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |