Russian Navy Typhoon Class SSBN(HobbyBoss - Nr. 83532)Produktinfo:
Besprechung:Zur Geschichte:Das ab 1972 laufende Projekt 941 „Akula“ (russisch „Hai“) ist eine in der Sowjetunion für die sowjetische Marine entwickelte Reihe von U-Booten mit ballistischen Raketen. Außerhalb der Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes blieb die sowjetische Bezeichnung der Klasse zunächst jedoch unbekannt, so dass ihre interne Codebezeichnung bei der NATO als „Typhoon-Klasse“ geläufiger war. Dieses Schiff ist 173 Meter lang, 23 Meter breit und hat getaucht eine Wasserverdrängung von 48 Tausend Tonnen. Um das Schiff zu bedienen bedarf es einer Besatzung von 160 Mann. Die Konstruktion des Bootes erwies sich als großes Problem, da die bisherigen U-Boote mit Interkontinentalraketen der Sowjetunion, die Projekte 667A und 667B, nach einem immer gleichen Prinzip geplant worden waren: Ein Druckkörper mit einem Turm im vorderen Drittel und nachfolgend zwei Reihen von Raketensilos. Dieses Konstrukt auch bei der R-39-Rakete anzuwenden hätte bedeutet, die Boote so zu verlängern, dass sie die meisten Häfen und Docks nicht mehr hätten nutzen können. Interessant ist daher die Konstruktion des Druckkörpers dieses neuen Bootes. Um die geplante Bewaffnung von 20 R-39-Raketen mitführen zu können, wurde um die einzelnen Silos nicht ein Druckkörper konstruiert, sondern zwei parallel zueinander liegende Druckkörper. Zwischen diesen konnten die Raketen in ausreichender Anzahl untergebracht werden, da sie ein hohes Eigengewicht und eine nicht unerhebliche Größe aufwiesen. Der vordere Torpedoraum und der hintere Steuer- und Maschinenraum erhielten ebenfalls eigene Druckkörper. Ebenso war der Kommandoteil des Bootes als eigener Druckkörper ausgestaltet. Die Druckkörper wurden aus insgesamt 9000 Tonnen Titan konstruiert, was dem riesigen Boot eine Tauchtiefe von 400m ermöglicht. Um die Schwierigkeiten mit der am Turm weggefallenden Tiefensteuerung zu kompensieren, wurden ausfahrbare Steuerflossen im vorderen Bereich des Bootes eingebaut. Diese wurden eingefahren, wenn das Boot beispielsweise eine Eisschicht im Polargebiet zu durchbrechen hatte oder aber zum Anlegen in Häfen. Das Schiff wird durch zwei Atomreaktoren mit jeweils 190 Megawatt thermischer Leistung angetrieben, die die Energie an zwei Dampfturbinen mit jeweils 37000 kW Leistung weiterreichen. Dies reicht aus, um das Kriegsschiff auf 25 Knoten (ca. 47 km/h) unter Wasser zu beschleunigen. Die beiden Antriebspropeller sind als Impeller ausgeführt und so mit einem Gehäuse umschlossen, dass sie beim Auftauchen vor Schäden durch Eis geschützt sind. Die Impellergehäuse kompensieren zudem die Schraubengeräusche und erhöhen die Schubkraft der Schiffsschrauben. Jeder Propeller des Schiffes hat einen Durchmesser von 5,55 Metern. Das Schiff hat zur Selbstverteidigung gegen Seeziele sechs Torpedorohre mit einem Durchmesser von je 533 mm. Der Torpedoraum befindet sich im vorderen Abteil und verfügt über eine automatische Vorrichtung für beschleunigtes Nachladen. Es wurden insgesamt sechs U-Boote dieses Typs gebaut.
Zum Modell:Hobby Boss beschert uns mit diesem Bausatz eine aktuelle Version der Boote der „Typhoon Klasse“. Der Bausatz des Bootes besteht aus 190 Teilen, die in hellgrauem Kunststoff ausgeführt sind, sowie einer kleinen Photoätzplatine für die Schiffsschrauben. Die Oberfläche des Schiffes ist mit einer feinen Gravur für die außen angebrachten Gummikacheln versehen. Die vorderen Ruder sind beweglich ausgeführt. Aber Vorsicht, sind sie am Modell erst eingeschoben, bekommt man sie schwer wieder heraus! Die Seitenruder und hinteren Höhenruder sind ebenfalls beweglich. Als Geduldsprobe kann man die Raketensilos bezeichnen, die aus zwei Teilen bestehen und mit jeweils einer Rakete bestückt werden. Hinzu kommen noch die jeweils 20 äußeren und inneren Siloabdeckungen, so dass man das Boot auch in verschiedenen Abschusspositionen darstellen kann. Alle Teile sind sauber und ohne Sinkstellen und ergeben zusammengefügt ein imposantes Modell dieses riesigen U-Bootes. Das Schiff hat zusammengebaut eine Länge von 49 cm und eine Breite von 8,9 cm. Einziges Manko des Bausatzes ist, dass man sich für den großen Schiffsständer eine Bezeichnung oder einen Namen der sechs hergestellten Einheiten auswählen und aufbringen muss, da hierfür keine Decals beiliegen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:„Roter Oktober“ lässt grüßen. Ein hervorragender Bausatz, der auf jeden Fall in jede Sammlung für den Begeisterten des modernen Militärschiffbaus oder den ein oder anderen U-Boot- Enthusiasten gehört. Sicherlich ist der Bausatz wegen der Größe und der vielen Teile nur bedingt geeignet für den Einsteiger. Sollte er sich dennoch an diesen Bausatz heranwagen, so benötigt er auf jeden Fall eine ordentliche Portion Geduld und Durchhaltevermögen. Das fertig erstellte Modell wird dafür aber auch ein toller Hingucker. Weitere Infos:Anmerkungen: Einen Blick auf weitere Informationen erhält man hier. Diese Besprechung stammt von Gerald Willing - 28. Mai 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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