Rockin' Rhino(Eduard Bausätze - Nr. 1143)Produktinfo:
Besprechung:
Die F-4J Phantom II war ab 1966 die Nachfolgerin der F-4B und merzte einige Schwächen dieses älteren Baumusters - unter Nutzung der gleichen Flugzeugzelle - aus. Durch Nutzung modifizierter Triebwerke vom Typ J79-GE-10 wurden Reichweite und Landeeigenschaften des Flugzeugs verbessert, ein AN/APG 59 Puls-Dopplerradar eingebaut, das in einer vergrößerten Nase Platz fand, ein Zielverfolgungsradar und ein modifizerter Bombenrechner verwendet sowie Radarwarnempfänger und Elektronik für umfangreiche elektronische Gegenmaßnahmen genutzt. Wegen des höheren Fluggewichts und der damit verbundenen stärkeren Sinkrate trug die F-4J zum Stabilitätsgewinn größer dimensionierte Räder. Die US Navy und das Marine Corps setzten die "Rhinos" als Abfangjäger zum Schutz der Navy-Flotte sowie als Jagdbomber und zur Unterstützung von Bodentruppen ein. Weitere interessante Informationen zum Original und den Abziehbildervarianten des Bausatzes gibt es in der Bauanleitung als PDF bei eduard.com.
(Foto: Eduard) Hier verwendet Eduard bereits zum fünften Male den 2012 bei Academy erschienenen Phantom II-Bausatz. Eine gute Wahl, weil die aus Südkorea stammenden Kunststoffteile in puncto Details, Vielfältigkeit der Darstellung und Ausstattung samt Bewaffnung keine Wünsche offen lassen. Immer noch sehr gefällig: die fantastischen, feinen Modelloberflächen mit filigranen, versenkten, oder dort, wo vorbildgemäß, aufgesetzten Gravuren - eine Augenweide und aus meiner Sicht noch besser gemacht, als bei den F-4-Bausätzen der einzig ernstzunehmenden Konkurrenz von Hasegawa.
Der Bausatz ist sehr modular gestaltet und nichts für Modellbauanfänger, keine Frage: zahlreiche Bauteile, viel Kleinkram für die Pinzette, komplexe Konstruktionsschritte. Was mich beim Zusammenbau aber sehr begeistert, ist die akkurate Passgenauigkeit der Teile. Da spannt nichts, da muss nicht geschliffen werden, alles schnappt quasi ineinander. Und das trotz der sehr segmentiellen Bauweise, die insbesondere an den Rumpfunterseiten und den seitlich anzuklebenden Lufteinläufen deutlich wird. Wirklich großartig. Dazu gesellt sich ein opulentes Waffenarsenal mit 20 (!) Sidewinderraketen in drei unterschiedlichen Typen und acht AIM-7 mit jeweils passenden Startschienen, sowie zwölf MK-83 Bomben mit diversen Zündern, Multiple- und Triple Ejector Racks, zwei Unterflügel-Zusatztanks und ein Unterrumpf-Zusatztank. Außerdem, für die Restekiste: ein ALQ ECM-Pod und ein F-4 Gunpod. Das ist doch mal was! Die Resinteile werden in einem gepolsterten Karton separat aufbewahrt. Eduard ergänzt die Kunsstoffteile mit Rädern, Triebwerks-Nozzles und Schleudersitzen aus der Brassin-Reihe, Fotoätzteilen, zwei opulenten DIN-A-4 großen Decalbögen und Abklebemasken für die Räder. Die Resin- und Ätzteile finden ihren Platz an sinnvollen Stellen des Bausatzes und können ihn dort deutlich aufwerten. Wer nämlich die Bausatzräder mit den Brassinteilen vergleicht, die Cockpitkonsolen mit den farbigen Ätzteilen, die Spritzguss-Triebwerksdüsen mit den Counterparts aus Resin, der wird feststellen, dass die Eduard-Beigaben hier deutlich schärfere Konturen und Details zeigen. Ganz zu schweigen von den kleinen Ätzteilverfeinerungen für's Cockpit, wie Rückspiegel, Head-Up-Display und andere feine Einzelteile, die das Salz in der Modellbau-Suppe ausmachen. Leider sind hier, wie so oft bei Eduards Brassin-Produkten, die Reifen nicht abgeflacht/ im belasteten Zustand dargestellt. Hier sollten die Standflächen entsprechend angeschliffen werden, um einen einigermaßen adäquaten Effekt zu erreichen. Markierungsvarianten und Decals:F-4J 153775, VMFA-451 „Warlords“, USS Forrestal, 1976 Die Decals stammen von Cartograf und wurden von Furball Aero Design kreiert. Die zwei DIN-A-4 großen Decalbögen sind tadellos gedruckt und bieten umfassende Dekorierungsmöglichkeiten für die Darstellung von fünf Maschinen: allesamt sind sie Vietnam-Veteranen (drei der Navy und zwei der Marines), allesamt sind sie toll anzuschauen. Es ist sogar die "Black Bunny"-Variante der Evaluators aus 1972 dabei, die für Nachtflugversuche pechschwarz lackiert war. Aber auch die "bunten Mühlen" wissen zu begeistern, insbesondere die mit roter Nase und weißen Sternen versehene 153887 der "Death Angels" von 1972. Toll, das! Weitere Details:
Pilot Nummer Drei ist in stehender Pose samt Sonnenbrille und Colt mit Pistolentasche toll modelliert. Passende ErgänzungenEduard offeriert uns hier mal wieder einen Limited Edition-Kit, bei dem nicht alle Register der Detaillierung gezogen wurden: die Tschechen bieten in ihrem aktuellen Programm noch reichhaltiges Zubehör für die F-4J Phantom von Academy an, das im vorliegenden Bausatz nicht enthalten ist:
Schade, Eduard: das ein oder andere dieser Teile hätte dem vorliegenden Kit gut zu Gesicht gestanden.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Rhinos welcome! Mit der qualitativ hochwertigen Eduard/Academy-Combo kann man nichts falsch machen, auch wenn dem Kit mangels kompletter Eduard-Ausstattung nicht alle Details zuteil werden, die möglich wären. In jedem Falle aber ein empfehlenswerter Bausatz. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Noch mehr Decals von Furball Designs Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 20. Februar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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